Frühjahrssemester an der Volkshochschule Nordhausen:

Über Geschichte, Kulturen und Politik in Osteuropa

Dienstag
21.02.2023, 12:15 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Krieg kann nicht mehr sein in Europa. Das ist eine These, die man vor 30 oder 40 Jahren im Herzen Europas vertrat. Dann kam es anders. Kaum war die Wende geschehen, kam der Krieg in Jugoslawien...

„Staatszerfall“ war ein Wort, das wir neu lernten. Und das neue Wort ist bis heute nicht vergessen.

Die gegenwärtigen Verhältnisse nach Kriegsbeginn lenken unsere Aufmerksamkeit auf Osteuropa. Hier gibt es eine Fülle von historischen und kulturellen Konstellationen, die oft wenig bekannt sind. Die Geschichte vor allem des 20. Jahrhunderts ruht nicht, sondern schafft Verwerfungen und Auseinandersetzungen, historisch begründete Sehnsüchte und Konflikte, die es zu beleuchten gilt.
In den Veranstaltungen geht es um Geschichte und Politik von Habsburg, Rußland, Polen, der Ukraine, Jugoslawien, Ungarn, Rumänien. Die Grenzen der Staaten sind erst nach dem Ersten Weltkrieg entstanden. Der Zweite Weltkrieg schafft noch einmal Veränderungen. Das Judentum Osteuropas ist bis auf geringe Reste ausgerottet.

Reist man heute in verschiedene Länder des Ostens, spürt man deutlich das noch immer schwelende Unbehagen der Menschen mit Entscheidungen, die hundert Jahre alt sind. Der aktuelle Konflikt greift ein in alten Unmut und ist eine große Gefahr. Gibt es Revisionen politischer Tatsachen unter gegenwärtigen modernen Verhältnissen? Kann es die geben?
Wir wollen verstehen lernen, wie die oben genannten Konturen hervortreten.

22. Februar: Einführung in die Problematik. Legitimierung und Delegitimierung von Staaten. Blick auf die Landkarte

15. März: Reise durch die Ukraine (mit Jens Mühlings Buch: Schwarze Erde) 29. März: Habsburg. Das Großreich und sein Ende

19. April: Rumänien. Sieger des 20. Jahrhunderts

10. Mai: Jugoslawien. Tito konnte es halten. Danach keiner