Faschingskonzert des Loh-Orchesters

Bunt und einfallsreich im Achteckhaus

Sonntag
19.02.2023, 18:35 Uhr
Autor:
red
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Bunt und einfallsreich wie die Musiker des Loh-Orchesters verkleidet, so bunt und einfallsreich war auch das Programm im diesjährigen Faschingskonzert.
Wegen der besonderen baulichen Situation am Theater Nordhausen wurde das Konzert im wunderschönen Achteckhaus in Sondershausen aufgeführt...

Das Achteckhaus in Sondershausen (Foto: C.Laude) Das Achteckhaus in Sondershausen (Foto: C.Laude)

Für das Nordhäuser Publikum standen wiederum Shuttlebusse bereit, und gemeinsam mit dem Sondershäuser Publikum war das Haus voll besetzt.
Humorvoll und gekonnt führte Markus Seidensticker durch das Programm.

Vielen Theaterbesuchern ist er aus dem Schauspielensemble Rudolstadt bekannt.
Eingangs lobte auch er die geschmackvolle Verkleidung der Musiker, dagegen beurteilte er diesbezüglich das Publikum etwas verhalten und mit Augenzwinkern, weil es ja erst seit etwa einer Woche keine Maskenpflicht mehr gibt. So versteckte er manche kleine Anspielung in seiner Moderation, zitierte an anderer Stelle Heinz Ehrhardt und brachte sogar singend das Achteckhaus in Sondershausen in der Polka „Auf Ferienreisen“ von Josef Strauß, dem Bruder von Johann Strauß, unter, was das Publikum mit viel Beifall honorierte.
Unter dem Motto „Höllischer Galopp“ begegneten sich Musiker und Publikum in der Unterwelt bei höllischer Musik. Die Stimmung war hervorragend, das Orchester von Anfang an in bester Spiellaune. Es animierte das Publikum bereits in der einleitenden Ouvertüre zur Operette „Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques Offenbach, zum Mitklatschen.

Am Dirigentenpult stand der neue 1. Kapellmeister Julian Gaudiano, er leitete die Musiker perfekt in den Orchesterstücken und einfühlsam in der Begleitung der Solisten.

Thomas Kohl begeisterte mit teuflischem Lachen in der Serenade des Mephisto aus „Faust“ von Charles Gounod und freute sich schließlich über „Fünftausend Taler“ aus dem „Wildschütz“ von Albert Lortzing.

Kyounghan Seo erinnerte sich, als er „einst Prinz war von Arkadien“, ebenfalls aus „Orpheus in der Unterwelt“. Mit dem sängerischen und darstellerischen Vortrag der Duette „Vivat Bacchus! Bacchus lebe“ aus der „Entführung aus dem Serail“ von W. A. Mozart und „Ich will fragen: Habt den Trank Ihr“ aus dem Liebestrank von Gaetano Donizetti wurden beide Sänger bejubelt, sie boten am Ende des Konzertes als Zugabe noch das Duett Kezal/ Hans aus der „Verkauften Braut“ von Bedrich Smetana.

Stürmischen Beifall bekam auch Sophia Posselt als erste Geigerin des Orchesters für ihren Solopart im Danse macabre von Camille Saint-Saens, energisch und kräftig, aber auch zart und stimmungsvoll, interpretiert.
Florian Bankosegger stellte solistisch das Flügelhorn, auch Bariton genannt, vor, ein Instrument, das man im Orchester selten erlebt, und entlockte ihm in dem Stück „Mephisto Masque“ weiche und auch virtuose Klänge.
Der Teufelstanz von Joseph Helmesberger, der Faustwalzer von Gounod, und eine ungarische Schnellpolka von Johann Strauß ergänzten das Programm. „Mephistos Höllenrufe“ von Johann Strauß erreichten das Publikum aus der Tiefe, und schließlich endete das Konzert schwungvoll mit „Der Teufel und Käthe“ von Antonin Dvorak.
Mit stehenden Ovationen bedankte sich das Publikum bei den Künstlern.
Christel Laude