Der THC unterliegt in der EHF European League in Paris

Erste Niederlage im letzten Gruppenspiel

Sonntag
19.02.2023, 08:16 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Mit einer 25:26 (14:14)-Auswärtsniederlage beendete der Thüringer HC das letzte Gruppenspiel gegen Paris 92. In einer ausgeglichenen ersten Halbzeit hielt der THC das Spiel offen. Den Start in die zweite Spielhälfte verpasste der Gast aus Thüringen...

Das Team aus Paris legte nach und erkämpfte sich einen Achttorevorsprung. In der Schlussphase der Partie kämpfte sich das mitteldeutsche Team mit schnellem Spiel und geschlossener Mannschaftsleistung noch einmal auf ein Tor heran. Leider kam der Schlussspurt zu spät und die Französinnen hatten die Uhr auf ihrer Seite. Für die Gastgeberinnen erzielte Déborah Lassource sieben Tore. Je vier Treffer erzielten für den THC Vilma Matthijs Holmberg, Annika Lott und Johanna Reichert.

Zum letzten Spiel des Thüringer HC in der Gruppe D gegen Paris 92 hatten die Gäste Anwurf. Nathalie Hendrikse erzielte erst im zweiten Angriff auf der rechten Außenbahn den Führungstreffer zum 0:1 für das deutsche Team. Der Ausgleich gelang den Französinnen sofort und Laura Flippes legte zur ersten Führung von Paris 92 nach. Ruhig versuchte der THC seine Angriffe aufzubauen, das große Tempospiel war nicht zu erwarten. Nach fünf Minuten stand ein 2:2 auf der Anzeigetafel. Adja Ouatara löste sich mit einer Körperdrehung am Kreis von ihrer Gegenspielerin und netzte zum 3:2 ein, Jennifer Rode mit dem schnellen Ausgleich. Die ersten zehn Minuten waren geprägt von einem sehr ausgeglichenen Spielverlauf. Paris legte vor, der THC zog nach. Die Abwehrreihen agierten an der Sechsmeterlinie und provozierten bei ihren Gegnerinnen technische Fehler. Irma Schjött zeigte über die gesamte Spielzeit einige wichtige Paraden und hielt ihr Team im Spiel. Zu Beginn der 12 Spielminute führte der deutsche Vertreter nach Treffer von Johanna Reichert mit 4:5. Der Ausfall der Spielmacherin Sonja Frey wurde gut kompensiert. Jennifer Rode kassierte in der 13. Minute nach einer unglücklichen Abwehraktion die erste Zeitstrafe. Von der Strafwurflinie verwandelte Déborah Lassource im Duell gegen Irma Schjött, Paris lag mit 6:5 vorn. Beide Mannschaften spielten auf Augenhöhe. Dem Thüringer HC war der Platz an der Tabellenspitze nicht mehr zu nehmen, für Paris ging es vor allem darum, sich vor heimischem Publikum mit einer ordentlichen Leistung zu verabschieden. Für die Gäste ging es nur noch darum, ohne Niederlage die Gruppenphase und Qualifikation ins Viertelfinale zu erreichen. Die sich häufenden einfachen Fehler seiner Mannschaften veranlassten Herbert Müller in der 20. Minute, beim Stand von 10:7 die erste Auszeit zu nehmen. Die Gastgeberinnen nutzten ihre Chancen nicht konsequent und so blieb der THC dran (10:9, 22 Min.). Vier Minuten vor der Halbzeitpause nahm Yacine Messaoudi das erste Team Timeout für Paris 92. Einen Vorsprung, um die Gegnerinnen unter Druck zu setzen, erarbeiteten sich beide Teams nicht. Irma Schjött behielt den Überblick und netzte knapp 20 Sekunden vor der Pause direkt zum 13:14 ein. Paris 92 holte sich in der verbleibenden Zeit noch einen Strafwurf, mit 14:14 ging es in die Halbzeitpause.

Mit drei einfachen Toren in Folge startete Paris 92 in die zweite Halbzeit. Schon nach knapp zwei Minuten nahm Herbert Müller eine Auszeit, die einfachen Fehler in der Abwehr und vor allem die schlechte Chancenverwertung veranlassten ihn beim Stand von 17:14 schon früh dazu. Auch die Anspiele auf die schnellen Außenspielerinnen zu den Tempogegenstößen funktionierten nur unzureichend. Erst Mitte der 35. Minute erzielte Johanna Reichert den ersten Treffer nach der Pause (17:15). Innerhalb einer Minute der nächste THC-Torerfolg, die Gäste blieben weiter auf Tuchfühlung. Doch das sollten die einzigen Treffer in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit bleiben. Stark zeigte sich im Tor der Gastgeberinnen Lea Sarderevic, die mehrere Würfe auf ihr Tor abwehrte. In der 40 Minute scheiterte die sonst so sicher Schützin Nathalie Hendrikse von der Strafwurflinie an der französischen Torhüterin. Bei den Gästen machten sich die Strapazen der letzten Wochen und der Ausfall wichtiger Spielerinnen bemerkbar. Immer wieder bekam die französische Kreisspielerin den Ball und ließ sich nicht lange bitten. Herbert Müller nahm bereits in der 43. Minute seine letzte Auszeit, das 21:16 war einfach zu viel. Die Ansprache brachte nicht den gewünschten Erfolg, Paris 92 legte zwei Treffer nach.
Mitte der zweiten Spielhälfte erzielte Jennifer Rode das 23:17. Mit ihrem offensiv geführten Angriffsspiel verschaffte sich das französische Team den nötigen Platz und arbeitete sich durch die Lücken in der deutschen Abwehr. Mit den eigenen Schwächen schlug sich der Thüringer HC in dieser Phase des Spiels selbst. Bis auf acht Tore setzten sich die Pariserinnen ab - 25:17. Das Spiel schien vorentschieden. Nicole Roth zwischen den Pfosten des THC-Gehäuses vereitelte in der Folge mehrfach Tore der Gastgeberinnen und mit einer starken Steigerung und geschlossener mannschaftlichen Leistung verkürzte der THC auf 26:24 (58. Minute). Alles war wieder möglich. Clever versuchte Paris 92 den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Dazu kam eine Portion Pech, ein zweites Mal brachte Nathalie Hendrikse den Ball von der Siebenmeterlinie nicht im französischen Tor unter. Mit einer taktischen Auszeit reagierte der französische Coach, noch eine Minute war zu spielen. Die Angriffsformation von Paris spielte die Zeit runter und sicherte sich so die knappe Führung. 14 Sekunden vor dem Abpfiff, das 26:25 durch Johanna Reichert. Den letzten Angriff der französischen Mannschaft kassierte Nicole Roth mit starker Parade.

Paris 92: Roxanne Frank,Lea Serdarevic; Emmanuelle Thobor, Astrid N´Gouan 2, Aminata Cissokho, Coura Kanoute 4, Jannela Blonbou 2, Alice Mazens 1, Laura Flippes 2, Déborah Lassource 7, Candy Veronica Jabateh, Lara Gonzalez Ortega 1, Namizata Fofana 1, Gnonsiane Niombla 2, Adja Ouatara 4.

Thüringer HC: Laura Kuske, Irma Elisabet Schjött 1, Nicole Roth; Nathalie Hendrikse 3, Yuki Tanabe 3, Dominika Zachova, Madeleine Hilby 1, Vilma Matthijs Holmberg 4, Anika Niederwieser 3, Johanna Stockschläder, Annika Lott 4, Johanna Reichert 4, Jennifer Rode 2.
Bernd Hohnstein/Andreas Hofmann