Energietechnik aus Nordhausen

Wird die Goldene Aue zum Batteriestandort?

Freitag
20.01.2023, 08:32 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Zur Zeit findet in Berlin das Batterieforum des deutschen Kompetenznetzwerks KliB statt, hier hielt ein Thüringer Minister einen Impulsvortrag, der sich mit einem Batteriestandort in Nordhausen befasste...

Es ist ein inhaltlich gewichtiger Beitrag, den die Teilnehmer im Berliner Riz Carlton mit Interesse aufgenommen haben. Den Impulsvortrag hielt der Thüringer Minister Wolfgang Tiefensee. Das hat seine Gründe. Schließlich unterstützt der Freistaat insbesondere den chinesischen Konzern CATL, der bei Erfurt eine Produktion, aber auch für Ungarn große Pläne zur Investition in Batteriezellwerke verfolgt.

Zuletzt gab es bemerkenswerte Schlagzeilen in der Presse dazu. Auch in die Forschung, wie an vielen anderen Standorten in Deutschland auch, hat man viel Geld investiert. Ob die Chinesen Ihr Know-how an Thüringer Forschungseinrichtungen preisgeben oder diese ausnutzen, ist so eine Frage.

Der Minister deutete an, dass bei Nordhausen (Industriegebiet Goldene Aue) ein Werk von Northvolt zum Batterierecycling, d.h. des Aufbrechens der Batteriechemie der Zellen, entstehen könnte. Die Logik und Nachhaltigkeit der Kreisläufe, die Gewinnung wichtiger Rohstoffe daraus, sei am Markt gefragt. Daher soll dies gefördert werden.

Das Vorhaben ist eher im Kontext mit anderen Investitionen nördlich des Harzes zu sehen, nicht mit Batterieentwicklern und Herstellern, die es aber seit 1994 in Nordhausen auch gibt. Denen aber offenbar eine solche Förderung bisher versagt blieb. Auf dem Forum war dominant von Forschungszentren zu hören, die in den letzten Jahren wie die Pilze nach einem warmen Herbstregen aufgehen. Da spielt Nordhausen in der nordthüringischen Provinz keine Rolle, an der hiesigen Hochschule hat man eine andere Agenda.

In Nordhausen könnte die Goldene Aue zum Chemiestandort des Batteriechemierecyclings werden, wenn, ja wenn… Warten wir es ab. Irgendwie stellen sich auch Fragen, wie zur Nachhaltigkeit, wie zum Markt etwa. Aber egal, der Minister gibt die Impulse auf, gibt er aber auch das Geld?
Tim Schäfer