Wieder brutaler Überfall auf Männer der rechtsextremen Szene

„Gewaltspirale der politischen Extreme“

Donnerstag
12.01.2023, 16:21 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Zu einem Überfall auf zwei Mitglieder der rechtsextremen Szene kam es heute Morgen in Erfurt. Laut ersten Polizeiermittlungen befanden sich die beiden Männer im Alter von 24 und 34 Jahren auf dem Weg zur Arbeit, als sie von acht Maskierten mit einer Axt, Totschlägern und Pfefferspray angegriffen wurden…

Beide Angegriffene wurden dabei am Kopf verletzt. Die Verletzungen sei jedoch nicht lebensbedrohlich, wurde mitgeteilt. Die Polizei geht von einer politisch motivierten Tat aus.

In Erfurt ereigneten sich in jüngster Vergangenheit bereits zwei ähnliche Überfälle. Im Mai 2021 hatten Unbekannte einen 25-jährigen Rechtsextremen in dessen Wohnung überfallen und ihn misshandelt.

Vergangenes Jahr überfielen mehrere Täter ein Erfurter Bekleidungsgeschäft in der Neuwerkstraße und verletzten eine Verkäuferin schwer, weil in den Laden Waren der Marke „Thor Steinar“ verkauft wurden.

Der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Raymond Walk, und der Sprecher der Thüringer Unionsfraktion für den Untersuchungsausschuss 7/3 zu politischer Gewaltkriminalität, Mike Mohring, haben angekündigt, den heutigen gewalttätigen Überfall in beiden Ausschüssen zum Thema zu machen. Walk sagte dazu: „Dieser erneute Gewaltausbruch im Bereich des politischen Extremismus zeigt, wie hoch das Eskalationspotenzial derzeit ist. Die Gefahr ist groß, dass sich die Gewaltspirale weiterdreht und Gegenreaktionen folgen werden. Die zunehmende Radikalisierung der linken Szene ist offenkundig und wird ein Nachspiel auch im Innenausschuss haben.“
 
Mike Mohring forderte die Aufklärung der Tat durch das Innenministerium. „Politische motivierte Gewalt geht nicht nur vom Rechtsextremismus aus, sondern Täter sind auch in der linksextremistischen Szene beheimatet. Solche organisierten Überfälle, die sich methodisch gleichen und wiederholt in Thüringen stattfinden, verlangen nach konsequenter Aufklärung durch das Innenministerium“, sagte er heute vor Pressevertretern.