Musikalische Grüße und Wünsche zum Neuen Jahr überbrachte das Loh- Orchester unter Leitung seines Chef-Dirigenten Pavel Baleff an mehreren Spielstätten, zuletzt im Achteckhaus Sondershausen...
Neujahrskonzert des Loh-Orchesters in Sondershausen (Foto: C.Laude)
Um dem Nordhäuser Publikum auch während der Bauphase des Theaters den Besuch der Theater- und Konzertaufführungen, die seit Mitte Dezember alle in Sondershausen stattfinden, zu ermöglichen, bietet das Theater zur Zeit seinen Besuchern die kostenlose Nutzung eines Bustransfers an. Auch wir haben uns von diesem Service überzeugt.
Völlig entspannt, ohne Suche nach einem Parkplatz, konnten mein Mann und ich das Neujahrskonzert im Achteckhaus am 08. Januar in Sondershausen genießen. Pünktlich eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung standen zwei große Busse an der Haltestelle in der Käthe-Kollwitz-Straße, direkt gegenüber dem Theatereingang, genug Platz für alle Besucher, zur Abfahrt bereit. Auch die Rückfahrt verlief ohne Probleme. Der Bus wartete, bist der letzte Besucher seinen Mantel übergestreift hatte, und lieferte uns wohlbehalten an der Haltestelle, an der wir vor 3 Stunden abgefahren waren, wieder ab. Dank an das Personal des Theaters für die perfekte Organisation. Allerdings sollte man sich vorher an der Theaterkasse eine Karte für die Nutzung des Shuttlebusses für die jeweilige Veranstaltung besorgen, auch die ist kostenlos.
Im ausverkauften Neujahrskonzert konnten Gäste aus den Regionen Sondershausen und Nordhausen gleichermaßen begrüßt werden, auch die beiden Landräte/innen waren zugegen.
Mit viel Temperament, aber auch Feingefühl interpretierten die Musiker die Werke, die mit Bedacht ausgewählt worden waren. Nicht nur Walzer und Polka der Straußfamilie, sondern fast nach Art eines Sinfoniekonzertes standen Werke weniger bekannter Komponisten wie Frank Bridge und Gabriel Pierne auf dem Programm, erklangen Ausschnitte aus Winter und Sommer aus dem Ballett Die Jahreszeiten von Alexander Glasunow, jeweils nett plaudernd vom GMD selbst vorgestellt und mit viel Engagement dirigiert.
Einleitend erklang aus der Opera comique Raymond des französischen Komponisten Ambroise Thomas die Ouvertüre, ein abwechslungsreiches Stück, das dem Titel des Konzertes Klangfeuerwerk alle Ehre machte. Zum Träumen am Kamin dagegen lud die gleichnamige Komposition von Richard Strauss ein. Otto Nicolai gründete 1842 die Wiener Philharmoniker und entwickelte die deutsche Spieloper. Die Ouvertüre zu seiner bekanntesten Oper Die lustigen Weiber von Windsor interpretierten die Musiker des Loh-Orchesters mit großer Spielfreude, so dass der Raum des wunderschönen Achteckhauses die ganze Klangfülle kaum aufzunehmen vermochte, zarter und weicher dagegen der Blumenwalzer aus der Nussknacker-Suite von Peter Tschaikowsky mit elegantem Harfensolo und gutem Hörnerklang.
Natürlich fehlten auch in diesem Neujahrskonzert nicht die Kompositionen von Johann Strauß. Aber auch hier gelangten weniger bekannte, deshalb aber nicht weniger interessante Werke zur Aufführung. In der Künstler-Quadrille zitiert Strauß gekonnt Melodien bekannter Komponisten seiner Zeit, z. Bsp. von Wagner, Verdi, Weber, Mozart, aber auch der Hut mit den drei Ecken verirrte sich in diesen Melodienspaß. In seiner Polka francaise Blumenfest komponierte er die Melodien so, dass sie, dufteten.
Stürmischer, lang anhaltender Beifall des begeisterten Publikums waren Dank und Anerkennung für dieses erlebnisreiche Konzert, zugleich aber auch Herausforderung für diverse Zugaben. Mit der dritten Zugabe hatten sich die Zuhörer den geforderten
Radetzky-Marsch erklatscht und konnten nun zufrieden nach Hause beziehungsweise zum bereitstehenden Bus gehen.
Allen Theaterangestellten ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2023, mögen sie sich bald mit dem treuen Publikum in den neuen Räumen des Theaters wieder sehen.
Christel Laude