Oft unterschätzt

Bei Winterstürmen den Wald meiden

Sonnabend
07.01.2023, 08:30 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Winterstürme treten, der nordatlantischen atmosphärischen Polarfront geschuldet, vor allem in Nord- und Mitteldeutschland auf. Im Wald ist da Vorsicht geboten, auch weil es in den letzten Jahren zu trocken war...

Da die Windgeschwindigkeiten und damit das Gefahrenpotenzial in den bewaldeten Mittelgebirgslagen deutlich zunehmen, ist vielerorts gerade in der kalten Jahreszeit Umsicht beim Waldspaziergang geboten. Darauf macht die ThüringenForst-AöR, flächengrößter Waldeigentümer im Freistaat, aufmerksam.

Während und auch noch Tage nach einem Wintersturm sollten Waldbesuchende besondere Vorsicht für derartige waldtypische Gefahren zeigen und den Wald meiden. Dazu gehören plötzliche Astabbrüche, umstürzende Bäume, rutschiges Laub oder glattes Wurzelwerk auf dem Forstweg. Zusätzlich erhöhen die Folgen langer Dürreperioden diese Gefahren, insbesondere in der Nähe von stehendem Totholz, das sich über Jahre in langsamer Zersetzung befindet. Für dadurch entstandene Sach- wie Personenschäden Dritter muss der Waldbesitzende nicht haften.

Winterstürme sind oft intensiver und flächengrößer als Sommerstürme. Laut Klimaexperten nehmen beide in den nächsten Jahrzehnten an Häufigkeit und Ausmaß zu (Foto: Dr. Horst Sproßmann) Winterstürme sind oft intensiver und flächengrößer als Sommerstürme. Laut Klimaexperten nehmen beide in den nächsten Jahrzehnten an Häufigkeit und Ausmaß zu (Foto: Dr. Horst Sproßmann)


Winterstürme sind laut Deutschem Wetterdienst (DWD) nicht nur stärker, sondern auch flächengrößer als Sommerstürme, die oft nur lokalen Gewittercharakter haben. Ursächlich sind die, durch die kältere Polarluft verursachten, größeren Temperaturunterschiede auf dem Nordatlantik, über dem maßgeblich das Wetter für Mitteleuropa entsteht. Folgt man den Szenarien zum Klimawandel, nehmen Stürme allgemein in Mitteleuropa in den nächsten Jahrzehnten nach Anzahl und Intensität zu.