Thüringer HC

Kantersieg im Mitteldeutschen Derby

Donnerstag
05.01.2023, 07:22 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Das mitteldeutsche Derby entschied der Thüringer HC mit einem deutlichen 38:25 (19:10) gegen die SV Union Halle-Neustadt für sich. Mit einer starken Schlussphase in der ersten Halbzeit legten die THC-Frauen den Grundstein für den Erfolg gegen die Wildcats. Die Startphase lief nicht optimal für die Gastgeberinnen...

Etwa 20 Minuten spielte man mit der SV Union Halle-Neustadt auf Augenhöhe und musste zu Beginn der Führung der Gäste hinterherlaufen. Der Tabellenzweite zog spürbar das Tempo an und baute den Vorsprung aus. Den Schwung aus der ersten Halbzeit nahm das Team von Herbert Müller nach dem Seitenwechsel mit und ließ so den Gästen keine Chance mehr. Beste Werferin für den THC war Sonja Frey mit acht Toren. Fünf Treffer gingen auf das Konto von Julia Niewiadomska von den Wildcats.

Eine Minute war gespielt, als Helena Mikkelsen den ersten Treffer der Gäste erzielte. Zuvor parierte Nicole Roth den ersten Wurf auf ihr Tor, die Wildcats blieben aber im Ballbesitz und nutzten ihre zweite Chance. Nach einem Ballverlust der Gastgeberinnen netzte Cecilie Woller zum 0:2 ein. Von der Strafwurflinie erzielte Sonja Frey den Anschlusstreffer zum 1:2.

Die Saalestädterinnen haben die beiden letzten Bundesligaspiele der letzten Saison gewonnen und so war der THC gewarnt. Viel Raum durfte man den Gästen nicht lassen und zu viele Fehler im Spielaufbau und dem Abschluss galt es zu vermeiden. Halle kämpfte erfolgreich aus der Abwehr heraus und legte selbst hohes Tempo vor. Nach sechs gespielten Minuten lagen die Wildcats mit 2:4 vorn. Die Gastgeberinnen taten sich in der Anfangsphase schwer, mehrfach ging der Ball am gegnerischen Tor vorbei, ehe Anika Niederwieser nach acht Minuten einen Tempogegenstoß zum 3:4 abschloss. Auf der Gegenseite kassierte Jennifer Rode die erste Zeitstrafe.

In Unterzahl erzielte Dominika Zachova den 4:5-Anschlusstreffer. Dreizehn Minuten waren gespielt, als Johanna Stockschläder auf der linken Außenbahn der 6:6-Ausgleichstreffer gelang, aber Halle legte direkt wieder vor. Nach einem vergebenen Strafwurf traf Julia Niewiadomska im Nachsetzen, damit führten die Wildkatzen aus Halle erneut mit zwei Toren - 6:8. Den Frauen aus Halle gelang es immer wieder, den Thüringer HC unter Druck zu setzen. Die erste Auszeit nahm Herbert Müller in der 18. Minute beim Stand von 8:9, vor allem in der Chancenverwertung mussten sich die THC-Frauen verbessern. Die erste THC-Führung, Sonja Frey mit dem schnellen Konter netzte zum 10:9 ein (20. Min.).

Der Thüringer HC kam nun besser in Fahrt. In Überzahl nutzten die Thüringerinnen ihre Chancen und gingen mit drei Toren in Führung - 13:10. Das reichte Union-Trainerin Katrin Schneider und sie zog die grüne Karte zum Team Timeout. Der 14. Treffer blieb dem THC erst einmal verwehrt, Lara Lepschi parierte einen Strafwurf von Sonja Frey. Davon ließ sich das Team nicht beeinflussen, innerhalb von sechs Minuten baute der Thüringer Handball Klub die Führung auf ein komfortables 18:10 aus. Für die Gastgeberinnen lief es nun wie gewünscht. Anderthalb Minuten vor dem Pausenpfiff der direkte Wurf von Jennifer Rode ins leere Union-Tor zum 19:10. Mit diesem Spielstand ging es für die Teams in die Kabinen.

Neun Tore Vorsprung zur Halbzeit sollten eine gute Ausgangsposition für den Start in die zweite Halbzeit sein. Noch vor Ende der ersten Minute nach der Pause erzielte Sonja Frey das 20:10 und damit die erste Zehntoreführung. Halle wehrte sich nach Kräften, konnte aber dem Druck der Gastgeberinnen nur wenig entgegensetzen.

Beide Mannschaften trafen, der THC legte vor, Halle mit der passenden Antwort nach. Der Vorsprung aus der ersten Halbzeit war ein sicheres Polster, um den Gastgeberinnen gefährlich nahezukommen. Aufgeben würde sich die Mannschaft aus Halle-Neustadt definitiv nicht und deshalb durfte sich der THC auch weiterhin keine Nachlässigkeiten erlauben. In der Abwehr standen die Thüringerinnen deutlich stabiler und sicherer als in der Anfangsphase der ersten Spielhälfte. Herbert Müller nutzte die komfortable Führung, um allen Feldspielerinnen ihre Einsatzzeiten zu geben. So bekam Laura Kuske schon früh in der zweiten Halbzeit ihre Chance zwischen den Pfosten und zeigte so einige sehenswerte Paraden. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff bat Katrin Schneider ihre Damen zum Gespräch an die Seitenlinie. Ruhig und konzentriert baute der THC seine Angriffe auf. Das Tempo und den Druck hochzuhalten, trotz der sicheren Führung nicht in Hektik zu verfallen, schien das Konzept der Thüringer Handball-Damen zu sein.

Eine Viertelstunde vor dem Spielende stand ein 28:17 auf der Anzeigetafel der Salza-Halle. Mit sehenswerten Einzelaktionen zeigte die SV Union aus Halle, dass man das Ergebnis noch etwas freundlicher gestalten wollte. Mit einigen druckvollen Spielzügen überraschten auch die Gastgeberinnen das Team aus Sachsen-Anhalt und erzielten so in der 52. Minute das 35:20. Acht Minuten vor dem Schlusspfiff nahm Katrin Schneider ihre letzte Auszeit. Zwei Tore in Folge waren das Ergebnis. So leicht sollte die deutliche Führung nicht hergegeben werden und deshalb rief Herbert Müller seine Mannschaft zum Gespräch an die Seitenlinie. Mit einem 38:25 revanchierte sich der Thüringer HC gegen die Wildcats aus Halle für die Niederlagen aus der letzten Saison.
Bernd Hohnstein/Andreas Hofmann