Bundesliga-Auswärtssieg bei der Sport-Union Neckarsulm

THC beschenkt sich selbst zu Weihnachten

Montag
26.12.2022, 21:29 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Mit zwei Punkten machte sich der Thüringer HC mit dem 32:25 (15:11)-Auswärtserfolg gegen die Sport-Union Neckarsulm selbst ein Weihnachtsgeschenk am zweiten Weihnachtsfeiertag. Beide Mannschaften wollten mit dem schnellen Spiel den Erfolg erzwingen, doch dadurch kam eher Hektik auf, die sich in vielen technischen Fehlern und verworfenen Bällen widerspiegelte...

In der Schlussphase behielten die Gäste den besseren Überblick und fuhren dank besserer Chancenverwertung den Sieg ein.

Die Torhüterinnen beider Mannschaften überzeugten mit sehenswerten Paraden. Sarah Wachter wurde zur besten Spielerin gewählt. Erfolgreichste Werferinnen der Sport-Union waren Fatos Kücükyildiz, Daphne Gautschi und Nina Engel mit je fünf Treffern. Sieben Tore erzielte Annika Lott für die Thüringer Mannschaft.

Für Nathalie Hendrikse und Johanna Stockschläder war es das Spiel gegen ihren ehemaligen Verein. Die torgefährliche Daphne Gautschi fand die erste Lücke und brachte so die Gastgeberinnen in Führung. Für den Thüringer HC ging es Schlag auf Schlag. Erst glich Jennifer Rode aus, mit zwei Toren in Folge baute Johanna Stockschläder die Führung auf 1:3 aus. Neckarsulm fand kein geeignetes Mittel gegen die Gästeabwehr und Nicole Roth im Tor. Nathalie Hendrikse legte zum 1:4 nach. Zeit für Trainerin Tanja Logvin, das erste Team Timeout zu nehmen. Die Gäste aus Thüringen hielte das Tempo hoch und erzeugten Druck auf die Sport-Union, Johanna Stockschläder mit dem fünften THC-Treffer. In der 10. Minute der erste Strafwurf für den THC, Sonja Fey scheiterte an Sarah Wachter. Mit der Chancenverwertung taten sich beide Mannschaften schwer und so stand es zu diesem Zeitpunkt gerade 2:5. Bei einer besseren Trefferquote hätte es da schon ein deutlich höheres Ergebnis auf der Anzeigetafel stehen können. Den ersten Strafwurf der Schwäbinnen verwandelte Fatos Kücükyildiz in der 14. Minute zum 3:6. Eine Minute später zeigte die Siebenmeterschützin der Neckarsulmer Mannschaft Nerven und verwarf von der Strafwurflinie. Der Druck aus den ersten Minuten war verpufft. Nach 17 Minuten bat Herbert Müller seine Mannschaft an die Seitenlinie. Zu viele technische Fehler und ungenaue Würfe ließen den Vorsprung schrumpfen (7:8 - 19. Minute). Gerade mit den einfachen Ballverlusten im Spielaufbau lud man die Sport-Union zu mehreren erfolgreichen Würfen auf das eigene leere Tor ein. Da waren die Gastgeberinnen hellwach und reagierten in diesen Situationen schnell und mit viel Übersicht. Der Tabellenzweite hatte zu tun, um einen Zweitorevorsprung zu halten (9:11, 24. Minute). Auf jedes Tor hatten die Neckarsulmerinnen die Antwort parat. Nach dem Treffer von Sonja Frey, die sich durch die SUN-Abwehr tankte und einem tollen Block von Sara Rønningen gegen Munia Smits ging es beim Stand von 11:15 in die Pause.

Die Gastgeberinnen erwischten den besseren Start in die zweite Halbzeit. Zwei Treffer von Tija Gomilar Zickero und Daphne Gautschi ließen den Vorsprung auf 13:15 schrumpfen, eh auch dem THC der erste Treffer nach dem Wiederanpfiff gelang. Irma Schjött, nun zwischen den Pfosten, verhinderte mehrfach den Anschlusstreffer. Beide Mannschaften waren weiterhin auf Tempo bedacht, aber wie schon in der ersten Spielhälfte blieb die Fehlerquote auf beiden Seiten hoch. Erst zu Beginn der 38. Minute gelang der 17 Treffer des THC, Nathalie Hendrikse blieb Siegerin im direkten Duell gegen Sarah Wachter. Schöner Handball sollte anders aussehen, davon hatten sich beide Mannschaften früh verabschiedet, allein die Torhüterinnen zeigten gute Paraden. Vor allem gegen Sarah Wachter tat sich der Tabellenzweite schwer. Die Sport-Union nutzte die wenigen sich bietenden Chancen und verkürzten auf 18:19. In der 43. Minute reichte es der Bank des THC, Herbert Müller holte seine Frauen zur Kurzbesprechung. Kaum war die Unterbrechung beendet, der nächste Ballverlust des THC, die Sport-Union konnte den verlorenen Ball selbst nicht sichern und so gelang den Gästen doch noch der Treffer zum 18:20. Der Anschlusstreffer folgte sofort, Fatos Kücükyildiz netzte einen weiteren Siebenmeter ein. In der 48. Minute die Auszeit der Neckarsulmer Mannschaft, der THC setzte sich wieder mit drei Toren ab (20:23), das gefiel Tanja Logvin gar nicht. Beide Mannschaften wirken hektisch und verkrampft, vor allem beim THC fehlte die Lockerheit, um sich auf das eigene Spiel zu konzentrieren und sich entscheidender abzusetzen. Inzwischen stand Laura Kuske zwischen den Pfosten. Die Thüringerinnen versuchten den eigenen Angriff nun ruhiger aufzubauen und auszuspielen. Mit Erfolg, knapp vier Minuten vor dem Spielende führte der THC mit 23:27. Dazu versenkte Nathalie Hendrikse sicher von der Strafwurflinie und baute den Vorsprung auf fünf Tore aus. Zum Ende der 58. Minute beim Stand von 25:30 die letzte Auszeit des THC. Die Gäste agierten nun mit weniger Fehlern als im bisherigen Spielverlauf und sicherten sich mit einem Endspurt in der Schlussphase einen 25:32-Auswärtserfolg.

Sport-Union Neckarsulm: Valentyna Salamakha, Sarah Wachter, Anita Polackova; Laila Ihlefeldt, Sharon Nooitmeer 4, Svenja Mann, Amber Verbraeken, Tija Gomilar Zickero 3, Fatos Kücükyildiz 5/3, Daphne Gautschi 5, Annefleur Bruggemann, Lin Johannsen 1, Munia Smits 2, Nina Engel 5, Carmen Moser.

Thüringer HC: Laura Kuske, Irma Elisabet Schjött, Nicole Roth; Nikoline Skals Lundgreen, Sonja Frey 4, Nathalie Hendrikse 6/4, Yuki Tanabe 1, Dominika Zachova 2, Madeleine Hilby, Sara Sætre Rønningen 1, Vilma Matthijs Holmberg, Anika Niederwieser 2, Johanna Stockschläder 6, Annika Lott 7, Johanna Reichert 2, Jennifer Rode 1.
Bernd Hohnstein