Grimmelallee ab morgen wieder voll befahrbar

Ein Großprojekt geht zu Ende

Dienstag
20.12.2022, 14:22 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Über 9000 Quadratmeter Straßenbau, unzählige Meter Kabel, Kanäle und Rohre, garniert mit jeder Menge großer und kleiner Überraschungen - nach dreieinhalb Jahren Bauzeit wurde heute das Ende der Sanierung der Grimmelallee in Nordhausen gefeiert. Ab morgen früh soll der Verkehr wieder ungehindert rollen können…

Ein Großprojekt geht zu Ende - in Nordhausen wurde heute das Ende der Bauarbeiten in der Grimmelallee eingeläutet (Foto: agl) Ein Großprojekt geht zu Ende - in Nordhausen wurde heute das Ende der Bauarbeiten in der Grimmelallee eingeläutet (Foto: agl)


Noch ein paar Aufräumarbeiten stehen an, ein paar kleine Nachbesserungen und die Schilder müssen noch weg - morgen früh, ab 9 Uhr heißt es auf der Grimmelallee wieder „freie Fahrt“. Die insgesamt vier Jahre, in denen die Baustelle die Stadt beschäftigt hat, werden schnell vergessen sein, versprach Oberbürgermeister Kai Buchmann am Nachmittag. „Hier wurde gute Arbeit geleistet, sodass man spätestens im Januar nicht mehr über die Baustelle und die Einschränkungen reden wird“, sagte Buchmann.

Carsten Schneemann war für das federführende Landesamt für Bau und Verkehr von Anfang an dabei, zunächst als Projektingenieur direkt am Bau, später in leitender Funktion. „Man muss sich vor Augen halten, was hier eigentlich zu tun war. Unter der Grimmelallee lag eine ganze erhebliche Menge Infrastruktur, von Wasser und Abwasser über Strom und Telekommunikation. Und das musste alles erneuert werden.“, berichtete Schneemann. In der Erde lag zum Teil noch Nachkriegs-Material, einige Kanäle waren sogar über 100 Jahre alt.

„Vor dem Spaten ist es immer dunkel. Da findet man nicht immer was man erwartet. In den Plänen war nicht alles korrekt und manches gar nicht verzeichnet. Dann finden sie alte Bombenkrater, die nur notdürftig verfüllt wurden und noch die eine oder andere Überraschung“. Der größte Dank gelte den Bauarbeitern vor Ort, unterstrich Stephan Ostermann von der Firma Granitbau. „Als Außenstehender sieht man nicht immer was da eigentlich alles gemacht wird. Morgens ist eine Grube da, Abends ist die wieder zu und man fragt sich was passiert ist. Tatsächlich hat das Team hier bei Wind und Wetter geschuftet. Es gab sehr viel mehr zu tun als ursprünglich gedacht. Der Einsatz und die Leistung verdient Hochachtung.“

Das Team von Granitbau Nordhausen hatte dreieinhalb Jahre lang alle Hände voll zu tun (Foto: agl) Das Team von Granitbau Nordhausen hatte dreieinhalb Jahre lang alle Hände voll zu tun (Foto: agl)


Für Granitbau war es das größte Projekt der jüngeren Zeit, mit der Riemannstraße steht man vor ähnlichen Herausforderungen. Da hier auch die Hauptwasserleitungen verlaufen, arbeite man quasi an der Aorta der Stadt, erzählt Ostermann. In der Grimmelallee soll aber erst einmal für ein paar Jahre Schuss sein. Die Fahrbahnoberfläche sollte mindestens 15 Jahre halten, führt Ingenieur Schneemann aus, alles was darunter liegt, muss gute 80 Jahre halten. Eine Baustelle in dem jetzt gesehenen Umfang sollte also weit in der Zukunft liegen.

Sehr viel näher ist das nächste Bauprojekt an der B4. Von der Parkallee bis nach Niedersachswerfen soll die Straßenoberfläche saniert werden. Kein Tiefbau also, wie umfangreich die Arbeiten am Ende ausfallen müssen, könne man aber noch nicht sagen. Geprüft werde aktuell auch eine Änderung der Situation an der Europakreuzung, so Schneemann, dazu gehöre auch die Option eines Kreisverkehrs. Einer Entscheidung müssten hier aber noch umfangreiche Untersuchungen vorangehen, so einfach wie man sich das mitunter vorstelle, sei die Einrichtung eines Kreisels leider nicht. In jedem Fall würden noch Jahre ins Land gehen, ehe hier erneut die Bagger rollen. Insofern sollte der Verkehr auf der Grimmelallee in absehbarer Zukunft ohne weitere Einschränkungen rollen können.
Angelo Glashagel