Power-Folk begeistert in der Konzertkirche

Drei Schotten vorm Altar

Sonnabend
10.12.2022, 12:50 Uhr
Autor:
osch
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Während auf dem Weihnachtsmarkt der Altstadt noch reichlich dem Glühwein zugesprochen wurde, versammelten sich in der Konzertkirche St. Trinitatis in Bad Langensalza gestern Abend die Freunde guter, handgemachter keltischer Folkmusik und mussten ihr Kommen absolut nicht bereuen …

Das Trio Symbiosis in der Konzertkirche (Foto: oas) Das Trio Symbiosis in der Konzertkirche (Foto: oas)

Angereist waren auf Einladung des regionalen Veranstalters Michael Kranholdt drei hochkarätige schottische Musiker, die wohl auch als Solisten den Abend locker hätten bestreiten können. Umso schöner, dass sich der Piper Ali Hutton mit seinem Dudelsack und den Flöten in musikalische Kooperation begab mit der Gitarristin und Sängerin Jenn Butterworth und dem ausgezeichneten Geiger und Mitbegründer der gefeierten Folkband RURA, Jack Smedley. SYMBIOSIS nennen die drei Bravehearts ihr Projekt und machten gestern im Rahmen ihrer Deutschland-Tournee in der schmucken Konzertkirche der Rosenstadt Station.

Das Publikum war sofort auf Betriebstemperatur bei dem dargebotenen Power-Folk, der mit Up-Tempo-Nummern ebenso zu begeistern wusste wie mit perfekt instrumentalisierten Rigs und Jeels sowie balladesken Stücken.

Schnell war klar, dass auch ohne die unsterblichen Traditionals wie „Auld long Syne“ oder „Jacobite by name“ ein stimmungsvolles Konzert entstehen würde. Sängerin Jenn Butterworth hatte sich in der coronabedingten Pause viel mit alten schottischen Songs beschäftigt, in deren Mittelpunkt starke Frauen stehen. Kostproben davon wie auch von Tunes zeitgenössischer schottischer Komponisten ergänzten das abwechslungsreiche Programm.

Zwischenzeitlich ließ sich Ali Hutton vor dem Altar der Gottesackerkirche ein bereitstehendes Glas Wasser in Wein verwandeln von der hilfsbereiten Gattin des Veranstalters, die sich um das Catering kümmerte. Nach knapp zwei Stunden feinster Show gab es im Zugabenblock dann auch für das begeisterte Auditorium kein Halten mehr und es wurde Huttons Aufforderung zu tanzen freudig Folge geleistet.

Ein schöner Abend in imposantem Ambiente mit einer sehr gut aufgelegten Band, einer atmosphärischen Licht- und Toninszenierung und vielen zufriedenen Gästen am Ende. Im Januar geht es weiter mit „Tridragon“-Veranstaltungen in St. Trinitatis, wenn zwei „In Extremos“ (Dr. Pymonte und Flex der Biegsame) mit Hartmut Arndt ein Gerhard-Gundermann-Programm offerieren.
Olaf Schulze