Beitrag zur Ilfelder Geschichte

Alma Mater Ilfeldensis

Sonnabend
03.12.2022, 16:12 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Einst gab es eine Klosterschule in Ilfeld mit einer Oberprima, der 1925 der Studienrat Kleinschmidt mit „Alma mater Ilfeldensis“ eine Hymne setzte. Es soll im Beitrag aus der Zeitschrift der Harz heraus daran erinnert und etwas erläutert werden...

Studienrad Kleinschmidt stellte damals einen Text vor, der von Heimatliebe zeugt und nach der Melodie des Deutschlandliedes intoniert werden sollte.

Das Lied wurde am Abend des 28. Mai 1925, als eine fröhliche Maibowle die Prima und ihre Lehrer im alten Klostergarten vereinte, zum ersten Mal gesungen und sogleich allseitig als das Lied der Ilfelder Klosterschüler angenommen, heißt in der Zeitschrift der Harzklubs 1925.

Mit einem Refrain, der auf Lateinisch war, und der Klosterschule ein langes Leben, Wachsen und Gedeihen andiente: Alma mater Ilfeldensis- Vivet, crescat, floretat! Hier der alte Text:

I
Aus der Heimat Mutterarmen
Einst als Knabe hergesandt,
Durft`ich halb in dir erwarmen,
Ist mein Herz zu Dir entbrannt.
Kloster Ilfeld, dir gehör` ich
Weisheitspforte, Heimatstatt:
Alma mater Ilfeldensis Vivet, crescat, floretat!

II
Maiengrün die Berge stehen,
Klippen grüßen stolz ins Tal,
In der Luft ein wonnig Wehen,
Deutscher Frühling überall.
Horch, im kühlen Waldesschatten
Singt des Bächleins Silberfall:
Alma mater Ilfeldensis Vivet, crescat, floretat!

III
Wenn im Eis die Bähre starret,
Weiße Last die Tannen brückt,
Keiner mehr im Kloster harret,
Wen je Winterlust entzückt.
Sausend fährt der Schi zu Tale,
Jubelnd schallt des Rodlers Ruf:
Alma mater Ilfeldensis Vivet, crescat, floretat!

IV
Bin ich einst von dann` gezogen,
Edler Weisheit ganz erfüllt,
Will ich auf des Lebens Wogen
Immer schau`n dein trautes Bild,
Und, bis einst das Ecce rufet,
Dank beweisen durch die Tat:
Alma mater Ilfeldensis Vivet, crescat, floretat!

Ecce soll sich auf eine Gedächtnisfeier beziehen, die alljährlich am Vorabend des Totensonntags verstorbener Lehrer und Schüler der Anstalt gedenken wollte.
Tim Schäfer