Helios Kliniken Hettstedt

Gelenk- und Rückenschmerzen: Keine Angst vor der kalten Jahreszeit

Freitag
02.12.2022, 13:10 Uhr
Autor:
nis
veröffentlicht unter:
So langsam hält die kalte Jahreszeit doch, was ihr Name verspricht. Besonders ältere und chronisch kranke Menschen verspüren bei eisigen Temperaturen häufig Beschwerden. Unser Experte an der Helios Klinik Hettstedt erläutert, wann Schmerzen auftreten und wie sie behandelt werden können...

Wenn in der dunklen Jahreszeit die Temperaturen fallen, spüren viele Menschen deutlich mehr Schmerzen in ihren Gelenken oder auch im Rücken als im Sommer. Der Wetterumschwung und der dadurch verlangsamte Stoffwechsel oder auch ein ausgeprägtes Schonungsverhalten können Gründe für die Einschränkungen der Alltagsbewegung sein. Gerade wenn es kalt und früher dunkel wird, verbringen die Menschen weniger Zeit im Freien und bewegen sich weniger. Doch Bewegung ist das A und O für unser Herz-Kreislauf-System und den gesamten Körper.

Unter fachlicher Anleitung der Psychologin Katharina Kühnöhl (Mitte) üben sich die Patient:innen in Progressiver Muskelentspannung (PMR) (Foto: Tourist-Information Südharz ) Unter fachlicher Anleitung der Psychologin Katharina Kühnöhl (Mitte) üben sich die Patient:innen in Progressiver Muskelentspannung (PMR) (Foto: Tourist-Information Südharz )

„Gelenke leben von Bewegung: Der Wechsel von Be- und Entlastung verbessert Ihren Stoffwechsel und nimmt damit auch positiven Einfluss auf die Gelenkflüssigkeit. Daher empfehle ich, auch wenn es draußen nass und kalt ist, sich witterungsgerecht zu kleiden und raus an die frische Luft zu gehen und sich viel zu bewegen“, rät Dr. med. René Pfeiffer, Chefarzt des Zentrums für Schmerztherapie der Helios Klinik Hettstedt.

Auch wenn Schmerzen für die Betroffenen unangenehm sind – so haben Schmerzen einen Sinn: Sie zeigen dem Körper Überlastungen oder Beschädigungen an – etwa nach einer Operation oder bei einem gebrochenen Bein. „Dann ist es normal, dass etwas weh tut“, sagt der Experte. „Unser Körper warnt uns, dass etwas nicht in Ordnung ist.“

Im Gegensatz dazu haben chronische Schmerzen meist keine Warnfunktion, so zum Beispiel häufig im Bereich der Wirbelsäule: Manche Menschen können sogar Verkrümmungen gut wegstecken. Sie haben starke Muskeln, die die Wirbelsäule stützen und Schmerzen vorbeugen. Dabei zählen Rückenschmerzen zu der Volkskrankheit Nummer eins. Sind tatsächlich Risikofaktoren (wie z.B. Bewegungsmangel, anhaltende und ständige Anspannung oder auch das Ignorieren von Belastungsgrenzen) für einen chronischen Verlauf erkennbar, sollten Patient:innen frühzeitig in ein Therapiekonzept einbezogen werden, wie es an der Hettstedter Klinik im Zentrum für Schmerztherapie angeboten wird.

„Wer zu uns in die Schmerztherapie kommt, hat meist einen langen Leidensweg hinter sich. Wir sehen Patient:innen lieber in einem früheren Stadium, da wir dann gemeinsam die Möglichkeit haben, zeitnah und multimodal einzugreifen“ berichtet Dr. med. René Pfeiffer. Etwa jede:r fünfte Deutsche leidet unter chronischen Schmerzen. Als chronisch gilt ein Schmerz dann, wenn er mindestens drei bis sechs Monate besteht. Wer gegen zermürbende Schmerzen, insbesondere auch Gelenk- und Rückenschmerzen kämpft, lernt im Zentrum für Schmerztherapie Entspannung und neue Gewohnheiten und verbesserte Bewegungsmuster als starke Verbündete kennen.

So bestätigt es auch die Patientin Sylvana Rahne aus Köthen. Auf Empfehlung einer Schmerzärztin befindet sich die 51-Jährige derzeit im Zentrum für Schmerztherapie in der Helios Klinik Hettstedt in medizinischer Behandlung. „Die Ärzte und das Team nehmen mein Schmerzleiden sehr ernst. Hier erlerne ich gezielte Therapien wahrzunehmen und mit dem Schmerz umzugehen. Ich fühle mich sehr gut aufgehoben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind stets freundlich, sogar kleine Wünsche werden erfüllt.“

Zwischen neun und 16 Tage dauert der stationäre Aufenthalt, bei dem ein multiprofesionelles Team aus Ärzt:innen, Therapeut:innen und Sozialarbeiterinnen gemeinsam mit den Patient:innen Veränderungen für den Alltag anstoßen, und somit aktiv die Schmerzauslöser in Angriff nehmen: „Wir setzen auf individuell auf die Patient:innen zugeschnittene, multimodale Behandlungsmöglichkeiten. Zum stationären Tagesablauf im Zentrum der Schmerztherapie gehören beispielsweise Akupunktur, Physiotherapie, Entspannungsverfahren, psychotherapeutische Schmerzbewältigung oder auch Qi Gong im klinikeigenen Park. Es werden Hilfestellungen für Alltagsaufgaben gegeben, damit die Patient:innen diese auch dann erledigen können, wenn sie unter körperlichen Einschränkungen leiden.

„Sind die Patient:innen bereit, Gewohnheiten zu ändern, so können umfassende Therapien sehr gut funktionieren“, betont der Chefarzt: „Unsere Behandlungen zielen darauf ab, Schmerzmedikationen zu optimieren bzw. zu reduzieren. Wir setzen darauf, unseren Patient:innen wieder ein Vertrauen in ihre eigene Leistungsfähigkeit zu vermitteln und ihre Verhaltensweisen zu verändern. Nur so kann der Teufelskreis chronischer Schmerzen durchbrochen werden und die Patient:innen erleben ein ganz neues Wohlbefinden.“

Das multiprofessionelle Team setzt auf individuelle Therapien bei der Behandlung von Schmerzen. (Foto: Helios Kliniken Mansfeld-Südharz ) Das multiprofessionelle Team setzt auf individuelle Therapien bei der Behandlung von Schmerzen. (Foto: Helios Kliniken Mansfeld-Südharz )

Evelyn Piesnack ist bereits seit einer Woche Patientin in stationärer Behandlung im Zentrum für Schmerztherapie. „Manchmal muss man zu seinem Glück angeschubst werden“, erzählt die 51-Jährige. Es war eine gute Entscheidung in das Zentrum für Schmerztherapie zu gehen. Die Ärzte nehmen sich viel Zeit, sind interessiert an meinem Krankheitsbild, die Physiotherapeuten haben mir bereits viele Übungen gezeigt, welche ich auch später im Arbeitsalltag umsetzen will. Das habe ich mir fest vorgenommen. Vor meinem stationären Aufenthalt habe ich oft nur noch funktioniert. Jetzt, nach einer Woche, fühle ich mich bereits gestärkt und schmerzfreier. Ich könnte vor Glück weinen. Das Zentrum für Schmerztherapie kann ich jedem anraten, der Schmerzen hat“, erzählt die Ziegelröderin erfreut

Das Zentrum für Schmerztherapie in der Helios Klinik Hettstedt bietet wie gewohnt eine stationäre multimodale Schmerztherapie für chronische Schmerzpatienten an. Die Terminvergabe findet Montag bis Freitag in der Zeit von 07.30 bis 15:00 Uhr unter der Telefonnummer (03476) 93-41 32 statt...

Außerdem bietet das Zentrum für Schmerztherapie der Helios Klinik Hettstedt seit eineinhalb Jahren erfolgreich auch eine ambulante Schmerzsprechstunde an. Die zu behandelnden chronischen Schmerzzustände betreffen zumeist den Bewegungsapparat (Rücken, Gelenke, Muskulatur). Aber auch Schmerzsyndrome, infolge von Tumor-, Nerven- oder anderer Erkrankungen, gehören zu den Spezialgebieten von Beate Hoffmann, Oberärztin und Spezialistin für Schmerztherapie. Anmeldungen sind telefonisch Montag bis Freitag zwischen 13 und 14 Uhr unter der Tel.-Nr. (03476) 93-41 12 möglich.