Ehrenfriedhof

Baumfällungen sind das falsche Zeichen

Montag
21.11.2022, 08:26 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Bezüglich der Ankündigung des Sachgebietes Grünordnung der Stadt Nordhausen, auf dem Ehrenfriedhof am Stresemannring etwa 30 Bäume fällen zu lassen, reagiert der BUND Kreisverband Nordhausen mit Unverständnis...

Vielmehr plädiert der Umweltverband für eine Lösung, die sowohl dem Gedenken des Ortes als auch dem Ansinnen des Erhaltes der Grünen Lunge in der Stadt durch Integration des vorhandenen Baumbestandes gerecht wird. Warum soll eine Gedenkstätte nicht auch eine Begegnungsstätte mit Informationscharakter sein? Warum soll man nicht im Schatten der Bäume und beim Betrachten von Ehrengräbern, deren Inschriften und den Erläuterungen auf Gedenkstelen der Opfer gedenken, fragt der BUND Kreisverbanddie Verantwortlichen der Stadtverwaltung. „Wir sollten über jeden Baum dankbar sein, der diese Stadt bereichert“, so die Vorsitzende Heidi Schell. Der auf dem Gelände aufkommende Baumbestand, u.a. mit zahlreichen Mehlbeeren, kann nach Auffassung des BUND auch als optische Bereicherung der Gedenkstätte gesehen werden.

Er weist darauf hin, dass diese Baumart relativ trockenresistent ist. Wenn sie zudem, wie vom Vertreter des städtischen Grünamtes angegeben, auch noch 70 Jahre werden kann, dann sollte man ihr auch die Chance dafür einräumen, so das Resümee des Verbandes.

Viele der neu gepflanzten Bäume in der Stadt werden dieses Alter nicht erreichen. Die Aufgaben der Ersatzpflanzung für die ausgefallenen Baumbestände wie etwa in der Rautenstraße, der Jahnstraße mit bis zu 37 Bäumen und An der Bleiche mit über 50 Bäumen sind eine große Herausforderung.

Angesichts der bekannt gewordenen Haushaltsdefizite der Stadt Nordhausen und den daraus resultierenden finanziellen Einschränkungen muss leider davon ausgegangen werden, dass auch der Etat des Grünamtes in Nordhausen nicht aufgestockt wird.

Es gilt insofern, mit dem Vorhandenen sorgsam umzugehen und sich den schon bestehenden Verpflichtungen zu Ersatzpflanzungen ohne Zeitverzug zu stellen. Zudem können innovative Ansätze zur Gestaltung des Ehrenfriedhofes im Einklang mit den Anforderungen dieser Zeit auch eine bundesweite Aufmerksamkeit erzeugen. Es braucht dazu nur ein wenig Mut!
Heidi Schell
Vorsitzende des BUND Kreisverbandes Nordhausen