Ellricher Seniorenheim feiert Jubiläum

Eine ruhige Insel in stürmischen Zeiten

Mittwoch
16.11.2022, 15:10 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Regen und Novembergrau - das Wetter über Ellrich war heute nahezu das gleiche, wie vor 20 Jahren. Dennoch sei damals die Sonne aufgegangen, so die Meinung im "Asternhof", denn damals öffnete das Seniorenzentrum zum ersten Mal seine Pforten...

Mit dem Asternhof wurden heute auch die langjährigen Mitarbeiter gefeiert (Foto: agl) Mit dem Asternhof wurden heute auch die langjährigen Mitarbeiter gefeiert (Foto: agl)


Das Seniorenpflegeheim Asternhof in Ellrich feierte heute sein 20-jähriges Jubiläum. Für die Bewohner gab es ein kleines, würdiges Fest mit Kaffeetrinken und Kunstgenuss. Das Duo "noKlassik," bestehend aus Thomas Kohl und Matthias Weikert, nahm alle Bewohner und Gäste mit handgemachter Musik auf eine musikalische Reise mit. Die Senioren genossen die feierliche Stimmung.

Gleichzeitig waren Mitarbeiter, Freunde, Unterstützer und auch Interessierte zur Jubiläumsfeier eingeladen. Nach der Begrüßung durch den Geschäftsführer des Seniorenwerks, Christian Döring und Einrichtungsleiterin Nadin Hertwig und vielen Danksagungen wollte man sieben Mitarbeiter besonders ehren, denn sie konnten in diesen Tagen auch ihr 10 und 15jähriges Dienstjubiläum feiern. "Sie alle kümmern sich gemeinsam mit viel Herzblut um die Belange der Bewohner. Dazu zählen Pflegekräfte, Betreuungskräfte, Ergotherapeuten, Hausmeister und Mitarbeiter des Wirtschaftsdienstes. Mit großem Engagement und Hand in Hand gestalten sie täglich den uns anvertrauten Menschen einen würdevollen Lebensabend. Dafür danke ich allen herzlich.“, so Nadin Hertwig, die stolz dabei auf ihr starkes Team blickt: über 100 Mitarbeiter.

Besonder hoch leben ließ man Marina Kurz, die als Pflegehilfskraft vor 20 Jahren ihren Einstand im Beruf nahm und dem Asternhof seit Beginn an treu geblieben ist. Von den Wehen und Stürmen die man im Gesundheitssystem in zwei schwierigen Jahrzehnten zu meistern hatte, habe man im Asternhof nicht viel mitbekommen, meint Kurz. "Das Wohlergehen der Bewohner steht immer an erster Stelle, der Kontakt ist ungemein eng. Im Grunde pflegt man so, wie man es auch bei Angehörigen tun würde. Wir haben das hier immer so gelebt, egal was los war."

Insofern werde im Asternhof auch nicht einfach "ein Job" gemacht, sondern der Beruf sei hier noch "Berufung", meint Geschäftsführer Döring. Gänzlich frei vom Rest der Welt war man freilich nicht. Einrichtungsleiterin Hertwig ist seit zwei Jahren "am Ruder" und musste das Ellricher Heim in einer besonderen Situation übernommen – die letzten Monate und nun schon zwei Jahre waren durch die Corona-Pandemie sowohl für die Bewohner, Angehörigen wie auch für das gesamte Asternhof-Team von großen Herausforderungen geprägt.

„Mit zahlreichen Ideen und Aktionen, zum Beispiel internen Feierlichkeiten wie Frühlings- und Sommerfest, Sing-Nachmittage, den Besuch von tierischen Freunden wie flauschigen Alpakas und Ausflüge in die nahe Umgebung haben wir gemeinsam die schwierige Zeit gut gemeistert.“, blickte Hertwig zurück und wünscht sich zugleich für die Zukunft ihrer Bewohner wieder eine verstärkte Teilhabe am Leben und der Außenwelt.

Das regelmäßige Miteinander vertreibe das "Alltagsgrau" und fördere die Alltagskompetenz mit einem Lächeln. "Neben unseren täglichen Angeboten der Sozialen Betreuung gibt es immer wieder auch besondere Veranstaltungen - egal ob Unterhaltung mit Laien oder Berufskünstlern.“, sagte Hertwig.

Angefangen hat man 2002 mit 68 Plätzen, heute sind es fast 90. Es gibt neben der alltäglichen Pflege auch ein Café, eine Akademie, eine Kurzzeitpflege in Nordhausen und medizinische Intensivpflege. Im Hauptgebäude befinden sich drei Wohnbereiche, mit drei großzügigen Aufenthaltsbereichen und im Erweiterungsbau - gleich über die Straße - lebt es sich etwas exklusiver und zurückgezogener.

Das Ensemble sei damals das modernste seiner Art im Landkreis gewesen, lässt sich Chrisitan Döring vernehmen und das sei auch heute noch so, mit Ausnahme der neuen Einrichtung in der Parkallee in Nordhausen, natürlich.
Angelo Glashagel