Neu im NUV

Schlag auf Schlag

Mittwoch
16.11.2022, 10:35 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Eigentlich wollte Jens Nahrstedt Maschinenbau in Nordhausen studieren. Dieses Ansinnen “trieb” den heute 53-jährigen Magdeburger im Jahr 1991 in die Südharzstadt. Der eingeschlagene Weg sollte doch ein anderer werden und der hat ihn nun zum Nordthüringer Unternehmerverband geführt...

Das Studium hatte er erfolgreich abgeschlossen, es sollte der letzte Jahrgang an der “Landtechnik” gewesen sein. Neben dem Maschinenbau interessierte sich Jens Nahrstedt vor allem für den Sport. Zu DDR-Zeiten war er Leistungssportler, war unter anderem DDR-Spartakiadesieger im Kanurennsport.

Bild (Claudia Rheinländer, NUV): Jens Nahrstedt im Fitnessstudio INJOY in der Grimmelallee (Foto: Claudia Rheinländer, NUV) Bild (Claudia Rheinländer, NUV): Jens Nahrstedt im Fitnessstudio INJOY in der Grimmelallee (Foto: Claudia Rheinländer, NUV)


Diese persönliche Mischung war dann auch verantwortlich, dass er im Jahr 1998 - die Trainerlizenz in der Tasche - das erste Fitnessstudio in Nordhausen Am Rasen übernahm. Danach ging es dann “Schlag auf Schlag”: 2007 wurde das Gebäude der Betriebskantine des ehemaligen RFT gekauft, ein Jahr später war der Umbau abgeschlossen und der Franchise-Vertrag mit INJOY unterzeichnet. Die Qualität des Studios kam bei den sport- und gesundheitsbewussten Nordhäusern an, die Mitgliederzahl stieg bis zum Frühjahr 2020 auf rund 1.400. Dann kam die Pandemie.

“Wir konnten zwar die staatlichen Corona-Hilfen in Anspruch nehmen und ein großer Teil der Mitglieder unterstützte uns während dieser Zeit auch. Aber: 30 Prozent verloren wir dennoch und letztlich war das Studio sieben Monate geschlossen. Aktuell haben wir jetzt unser bestes Halbjahr hinter uns, trotzdem rangiert die Mitgliederzahl bei knapp 1.100”, berichtet Jens Nahrstedt von dieser schwierigen Zeit. Und dennoch ist im Oktober dieses Jahres ein zweites Sportstudio in Nordhausen eröffnet worden. Im Gebäude des ehemaligen Starbowling ist ein Zentrum für den trainingsaffinen Sportler entstanden, das seinem Namen alle Ehre machen kann: KRAFTWERK SPORT.

Doch sind die Zeiten nun besser? Nicht wirklich schätzt er ein, es besteht weiterhin eine große Unsicherheit, wie es mit der Energiekrise weitergeht und wie stark die Auswirkungen sein werden. “Ein Sportstudio ist ein energieintensives Unternehmen. Beleuchtung, Heizung für eine große Fläche oder 21 Kilowatt für den Saunaofen - wir können einfach nicht kalkulieren, wohin die Reise gehen wird. Die Unsicherheit ist auch an anderer Stelle zu merken, denn ich weiß zum Beispiel noch nicht, ob wir nächstes Jahr einen Azubi einstellen können”, sagt der Unternehmer, der mittlerweile 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt und nun auch Mitglied im Nordthüringer Unternehmerverband (NUV) ist.

Dessen Vorstandsvorsitzender Niels Neu kann die Problemlagen durchaus verstehen und sieht in deren Bewältigung auf lokaler und regionaler Ebene auch den Wirtschaftsverband in der Pflicht. Jens Nahrstedt freut sich, dass er im NUV auf ein großes Netzwerk zurückgreifen kann, das mit einer starken Stimme die Interessen nicht nur der Unternehmer an sich, sondern direkt auch die der Beschäftigten und deren Familien vertritt.