Statsistisches Jahrbuch 2022 erschienen

20 mal in die Statistik geblickt

Montag
14.11.2022, 10:24 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Unser täglicher "Blick in die Statistik" fällt heute etwas umfangreicher aus - das Thüringer Landesamt hat ihr Jahrbuch für 2022 veröffentlicht und gibt 20 Beispiele aus 20 Kapiteln des offiziellen Zahlenwerks...

Der Thüringer Minister für Inneres und Kommunales Georg Maier und der Präsident des Thüringer Landesamtes für Statistik (TLS) Dr. Holger Poppenhäger haben heute im Rahmen einer Pressekonferenz in Erfurt das Statistische Jahrbuch Thüringen 2022 vorgestellt.

Das Thüringer Landesamt für Statistik legt mit der nunmehr 30. Ausgabe des Statistischen Jahrbuchs ein aktuelles Kompendium mit Daten zu demographischen, sozialen und ökonomischen Strukturen und Entwicklungen im Freistaat vor. Lebensbedingungen und wirtschaftliche Verhält- nisse in Thüringen werden darin in vielfältiger Weise statistisch beleuchtet. Zeitreihen belegen die Entwicklungen in den letzten Jahren, Strukturtabellen schlüsseln einzelne Merkmale und deren Kombinationen systematisch auf. Unterschiede und sozialräumliche Ähnlichkeiten innerhalb des Landes werden in Kreistabellen deutlich.

Wie viele Kinder wurden in Thüringen geboren? Wie viele Gäste wurden beherbergt? Wie viele Äpfel wurden geerntet? Auf diese und viele weitere Fragen gibt das Statistische Jahrbuch die Antwort. Einige Angaben sind als kleine Kostprobe im Folgenden aufgeführt.

Das Statistische Jahrbuch 2022 kann über den Webshop unter www.statistik.thueringen.de (Stich- wort: Veröffentlichungen) oder direkt beim Thüringer Landesamt für Statistik zum Preis von 20 Euro erworben werden. Der Download im Internetangebot des Thüringer Landesamtes für Statistik ist kostenlos.

20 Beispiele aus 20 Kapiteln:
  • Am 31. Dezember 2021 hatte Thüringen eine Bevölkerung von 2 108 863. Bei einer Fläche des Freistaats von 16 202 Quadratkilometer (km2) waren das 130 Einwohner bzw. Einwohnerinnen je km2 (vgl. Kapitel I/2, S. 44).
  • Bei der Bundestagswahl 2021 gingen 1 264 911 Wahlberechtigte zur Urne oder gaben ihre Zweitstimme per Briefwahl ab. Das entsprach einem Anteil von 74,9 Prozent. Damit war die Wahlbeteiligung zur Bundestagswahl 2021 auf dem gleichen Niveau wie 4 Jahre zuvor mit 74,3 Prozent (vgl. Kapitel II/3, S. 98).
  • Am 30. Juni 2021 waren in Thüringen 796 232 Personen am Arbeitsort sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 4 421 Personen mehr als zum gleichen Stichtag des Jahres 2020 (vgl. Kapitel III/1, S. 124).
  • Im Jahr 2021 gab es in Thüringen 11 031 Gewerbeanmeldungen. Damit war die Anzahl der Gewerbeanmeldungen deutlich höher als im Jahr zuvor (10 481 Gewerbeanmeldungen). Hingegen erhöhte sich die Anzahl der Gewerbeabmeldungen gegenüber dem Vorjahr lediglich um 106 auf 10 816 Anzeigen (vgl. Kapitel IV/3, S. 146).
  • Die Thüringer landwirtschaftlichen Betriebe bestellten im Jahr 2021 auf beinahe drei Fünftel der 604 251 Hektar umfassenden Ackerfläche Getreide. Damit stand 2021 mit 351 048 Hektar für Ge- treide zur Körnergewinnung (einschließlich Saatguterzeugung) etwas weniger Fläche (-5 192 Hektar) als im Jahr 2020 zur Verfügung (vgl. Kapitel V/3, S. 168).
  • Die Thüringer Betriebe des Bergbaus und Verarbeitenden Gewerbes erzielten im Jahr 2021 Umsatzerlöse in Höhe von 36 779 Millionen Euro. Mehr als ein Drittel des Umsatzes (35,5 Prozent) wurde im Ausland erwirtschaftet (vgl. Kapitel VI/2, S. 206).
  • Die amtliche Wohnungsfortschreibung in Thüringen ergab für Ende 2021 einen Wohnungsbestand von 1 196 973 Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden. Damit standen thüringen- weit je 1 000 Einwohnern bzw. Einwohnerinnen 568 Wohnungen zur Verfügung (vgl. Kapitel VII/4, S. 252 und 253).
  • In den Thüringer Beherbergungsstätten und auf Campingplätzen (ohne Dauercamping) wurden im Jahr 2021 insgesamt 6 619 055 Übernachtungen gezählt. Die Zahl der Gästeankünfte belief sich auf 2 256 331. Damit verweilten die Gäste im Durchschnitt 2,9 Tage in Thüringen (vgl. Kapitel VIII/14, S. 278).
  • Der Freistaat Thüringen konnte im Jahr 2020 Güter im Wert von 14 468 Millionen Euro exportieren. Dies entspricht einem wertmäßigen Rückgang der Exporte um 6,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2019. Die Einfuhren Thüringens erreichten im Jahr 2020 ein Volumen von 11 208 Millionen Euro und verringerten sich damit gegenüber dem Jahr 2019 wertmäßig um 2,9 Prozent (vgl. Kapitel IX/1 und 3, S. 286 und 288).
  • Der Fahrzeugbestand in Thüringen ist auch im vergangenen Jahr weiter angestiegen. Am 1. Januar 2022 waren im Freistaat rund 1,5 Millionen Fahrzeuge gemeldet, darunter 1,19 Millionen Personenkraftwagen und rund 251 000 Kraftfahrzeuganhänger. Das waren 7 684 Fahrzeuge mehr als Anfang 2021 (vgl. Kapitel X/3, S. 294 und 295).
  • Die Höhe der Kredite an Nichtbanken belief sich in Thüringen im Jahr 2021 (Stand 31.12.) auf 38 932 Millionen Euro. Der weit überwiegende Teil davon (35 529 Millionen Euro) waren langfristige Kredite (vgl. Kapitel XI/1, S. 311).
  • An den Thüringer Gerichten wurden im Jahr 2021 insgesamt 17 144 Personen schuldig gespro- chen. Von den Verurteilten waren 13 905 männlichen und 3 239 weiblichen Geschlechts (vgl. Kapitel XII/1, S. 320).
  • Im Wintersemester 2020/2021 hatten sich an den Thüringer Hochschulen 44 172 Studierende ein- geschrieben. Davon studierten 17 781 an Universitäten, 26 391 an Fach- oder Verwaltungsfachhochschulen (vgl. Kapitel XIII/9, S. 356).
  • Im Jahr 2021 praktizierten in Thüringen 9 657 Ärzte und Ärztinnen, das waren 3 584 mehr als 1990. Damit kamen 2021 insgesamt 218 Einwohner bzw. Einwohnerinnen auf einen Arzt bzw. eine Ärztin. (vgl. Kapitel XIV/16, S.404).
  • Am 31. Dezember 2021 gab es in Thüringen 205 185 schwerbehinderte Menschen. Gut die Hälfte (115 135) der Personen waren 65 Jahre und älter. 2,6 Prozent der schwerbehinderten Menschen waren unter 18 Jahren (vgl. Kapitel XV/1, S. 417).
  • Die Ausgaben der Thüringer Kommunen betrugen im Jahr 2020 rund 5,9 Milliarden Euro. Damit wurden etwa 178 Millionen Euro mehr ausgegeben als binnen Jahresfrist. An Einnahmen flossen in diesem Zeitraum 6,4 Milliarden Euro in die kommunalen Kassen. Das waren etwa 293 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor (vgl. Kapitel XVI/5 und 6, S. 470 bis 473).
  • Im Jahr 2021 betrug in Thüringen der Bruttostundenverdienst im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich je geleisteter Stunde durchschnittlich 20,67 Euro. Die höchsten Bruttostundenverdienste wurden in den Branchen Energieversorgung mit 30,39 Euro und Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit 28,90 Euro festgestellt. Am wenigsten verdienten die Beschäftigten im Gastgewerbe mit 13,30 Euro und im Wirtschaftszweig der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit 14,71 Euro (vgl. Kapitel XVII/1, S. 533).
  • Im Jahresdurchschnitt 2021 musste die Thüringer Bevölkerung für die Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs 3,2 Prozent mehr bezahlen als 2020. Vergleichsweise hoch waren die Steigerungsraten beim Verkehr (+8,7 Prozent). Im Gegensatz dazu musste für Post und Telekommunikation weniger (-0,1 Prozent) ausgegeben werden (vgl. Kapitel XVIII/3, S. 556 und 557).
  • Das Bruttoinlandsprodukt Thüringens, das heißt der Wert der in Thüringen produzierten Güter und Dienstleistungen, erreichte im Jahr 2021 ein Volumen von 65,5 Milliarden Euro. Es lag damit nominal um 5,0Prozent über dem des Jahres 2020. Preisbereinigt erzielte Thüringen im Jahr 2021 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,0 Prozent (vgl. Kapitel XIX/1, S. 570 und 571).
  • Im Jahr 2020 wurden in Thüringen 310 248 Tonnen Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle eingesammelt. Je Einwohner bzw. Einwohnerin im Freistaat waren das 146,3 Kilogramm. Das waren etwa 4 Kilogramm je Einwohner bzw. Einwohnerin mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019. (vgl. Kapitel XX/16, S. 615).