Beitrag zur Geschichte

Die Kirche St. Johannis in Niedersachswerfen

Mittwoch
09.11.2022, 08:31 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Niedersachswerfen hat heute die Kirche St. Johannis-Pauli, die auf eine Vereinigung mit der alten St. Johanni zurückgeht. Der heutige Kirchenbau hatte Vorläufer, die wir nicht genau kennen. Tim Schäfer hat nachgeforscht...

Eine alte Karte könnte ein Hinweis auf eine alte Kirche sein, deren Standort im Mittelalter mehr im heutigen Oberdorf verortbar sein kann und die anders aussieht als bisher angenommen. Eine alte Karte von 1578 zeigt eine Kirche von Sachswerffen (Niedersachswerfen), welche prächtiger erscheint, als bisher angenommen worden war.

Die Kirche St. Johanni Pauli in Niedersachswerfen (Foto: Tim Schäfer) Die Kirche St. Johanni Pauli in Niedersachswerfen (Foto: Tim Schäfer)


Demnach könnte die alte Kirche ein besonderes Dach gehabt haben, mit stärkeren Facetten, als dies heute der Fall ist und vom Baumeister Hase nur andeutungsweise übernommen worden war (Neubau im 19. Jahrhundert/heutige Kirche). Die Kirche hatte mehrere Dachaufbauten wie Zinnen, wenn wir der alten Karte von 1578 folgen wollen. Auch wirft die Ortsordnung Fragen auf, stand eine alte Kirche im Mittelalter bereits im Bereich des Sandplatzes von Niedersachswerfen? Vermutlich wurde eine Kirche dann an den Rand des damaligen Orts verlegt und neu errichtet. Gab es dafür bauliche Gründe, war die alte Kirche baufällig geworden? Die heutige, erlebbare Kirche wurde erst Ende 1869 eingeweiht.

Diese neugotische Hallenkirche wurde aus behauenen Bruchsteinen mit Bossenwerk nach einem Entwurf des Kirchenbaumeisters und Professors Conrad Wilhelm Hase (Hannover) gebaut. Offenbar birgt dieser „neue“ Kirchenbau noch Geheimnisse, uralte Artefakte, Bauteile gar aus dem Kloster Walkenried? Dazu sollen einzelne Säulen innen, Fenster- Türeinfassungen und behauene Steine gehören. Gesichert ist, dass diese „neue“ Kirche am Ort auch einen Vorläufer hatte, die abgebrochen worden war, um die neue Kirche im 19. Jahrhundert zu errichten. Teile eines Altars aus dem 14. Jahrhundert wurden übernommen.

Sozusagen ist diese Kirche in Teilen also sehr alt. Gibt es noch Teile, die aus der St. Johanni Kirche vom Kirchberg integriert worden sind, die auf Jünger des Apostels der Deutschen, Bonifatius zurückgehen soll?
Tim Schäfer