ThüringenForst

Niederschmetternde Waldbrandbilanz

Dienstag
08.11.2022, 10:35 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Mit über 22 Hektar Waldbrandfläche wurde 2022 das größte Schadausmaß seit 1993 erreicht. Waldbrandgefahrenstufen haben sich als sicheres Prognosesystem bewährt. Die vorläufige Waldbrandbilanz der ThüringenForst zählt in diesem Jahr 69 Waldbrände auf insgesamt 22,04 Hektar Im 2021 waren es zehn Waldbrände auf 1,73 Hektar...

Neuer Negativrekord: Die Thüringer Waldbrandfläche 2022 ist die höchste seit Beginn der Waldbrandstatistik 1993 (Foto: Hans-Peter Stadermann) Neuer Negativrekord: Die Thüringer Waldbrandfläche 2022 ist die höchste seit Beginn der Waldbrandstatistik 1993 (Foto: Hans-Peter Stadermann)


Diese Fläche entspricht etwa 31 Fußballfeldern. Nach dem Trockenjahr 2003 mit 90 Waldbränden sind dies die mit Abstand meisten Brände seit der statistischen Ersterfassung 1993. Mit über 22 Hektar wurde ein neuer Rekordwert erreicht, ähnlich große Brandereignisse gab es nur 2019 (21 Hektar) und 2004 (18 Hektar).

Rund 60 Prozent aller Brände waren Klein- und Kleinstbrände mit unter 0,1 Hektar Fläche. Der größte Waldbrand des Jahres ereignete sich im Forstamt Saalfeld-Rudolstadt Anfang August auf sieben Hektar. Ursächlich war ein Feldbrand, der auf den angrenzenden Wald übergriff. 93 Prozent aller Waldbrände ereigneten sich in den Monaten Juni bis August. 90 Prozent der Waldbrände geschahen bei mittlerer und hoher Waldbrandgefahr (Stufe 3 und 4).

„Dies zeigt eindrucksvoll, dass das Prognosesystem der Waldbrandgefahrenstufen auf Grundlage meteorologischer wie forstlich-phänologischer Daten sehr gut funktioniert", erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Gleichwohl zeige die Bilanz, „das Maßnahmen der Waldbrandprävention wie auch der Waldbrandbekämpfung weiter im Fokus von Waldbesitzenden und Feuerwehren stehen müssen“, so Gebhardt abschließend. In Deutschland haben nur 2,3 Prozent aller Waldbrände natürliche Ursachen wie Blitzschlag.