Preußen holen einen Punkt kt in Eisenberg

Sieg in der Nachspielzeit verschenkt

Sonntag
06.11.2022, 12:05 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Thüringenliga: SV Eintracht Eisenberg - FSVP 2:2 (1:1)

Von den im bisherigen Saisonverlauf unglücklich agierenden Männern aus dem Schortental brachte unsere Mannschaft einen Zähler mit und machte nach elf Spielen die 20-Punkte-Marke voll...

Dercv Einmarsch der Gladiatoren auf dem Kunstrasenplatz zu Eisenberg  (Foto: FSV Preußen) Dercv Einmarsch der Gladiatoren auf dem Kunstrasenplatz zu Eisenberg (Foto: FSV Preußen)

In den letzten Jahren fuhren die Preußen aus der Kreisstadt in Ostthüringen meist ohne Punkte nachhause, in diesem Jahr war ärgerlich, dass es nicht zum Dreier reichte, denn die Gastgeber präsentierten sich zwar kämpferisch, fußballerisch waren unsere Jungs jedoch besser. Den Hickhack um den Spielort, Rasen- oder Kunstrasenplatz mit Mailverkehr zwei Tage vorher hätte man sich sparen können, stand doch bereits seit Donnerstag fest, dass man auf das künstliche Geläuf geht.

Wie auch immer, der FSV musste kurzfristig auf den erkrankten Scheer verzichten, dafür stand Fiß nach acht Wochen Pause wieder als Kapitän auf dem Platz. Und der ging nach fünf Minuten auf links durch, seine Eingabe verwertete Finger zur frühen 0:1-Führung. Die Preußen gingen weiter offensiv zur Sache, wieder Finger nach Doppelpass mit Weis allein vor Gleitsmann, doch diesmal kam er nicht am Keeper vorbei (11.). Auch Weis' Abschluss ans Außennetz nur eine Minute später untermauerte die drangvolle Anfangsphase, in der die Gastgeber kaum aus der eigenen Hälfte kamen. Doch so langsam wurden sie mutiger, einen ersten Abschluss von Nieswandt hielt Zamiar sicher (15.), kurz darauf lief man in einen Konter, nach Ballverlust wurde die Zentrale überspielt, der agile Nieswandt jagte die Kugel nach der Eingabe von rechts unhaltbar in den Knick (18.).

Nach der wilden Auftaktphase wurde es ruhiger, bis zur Halbzeit neutralisierten sich beide Teams auf dem engen Kunstrasenplatz, einzig Baxmann knallte aus guter Position einen Distanzschuss über den Kasten (22.). Bei den Preußen fehlte trotz gefälligen Kombinationen der letzte Pass, so ging es mit dem 1:1 in die Pause.

Danach legten die Gastgeber ihre Zurückhaltung im Offensivspiel ab, Thoma konnte allein vor Zamiar jedoch nicht verwandeln (56.) Kurz darauf zirkelte Nieswandt den Ball aus gut 30 Metern an den Pfosten. Doch die Wirth-Elf rappelte sich auf, mit Hermes und Sauerbier wurde das Offensivspiel wieder energischer, Fingers Abschluss hielt Gleitsmann (62.), nach Ecke Fiß zog Weis aus 18 Metern ab, Gleitsmann ließ nach vorn prallen und Finger schob aus elf Metern zur umjubelten Führung ein (64.).

Mückes Volleyabnahme hielt Zamiar dann glänzend (71.) und die Preußen konnten das Spiel vom Tor weghalten. Leider passierte nun das, womit man nicht unbedingt rechnen konnte. Der 80 Minuten souverän und fehlerfrei agierende Schiedsrichter Blasse aus Erfurt rückte in den Mittelpunkt. In der 83. Minute wurde Weis glänzend im Sechzehner freigespielt, er konnte sich die Ecke zur Vorentscheidung aussuchen. Er wurde von hinten dermaßen klar umgestoßen, dass alle nur auf den Elferpfiff warteten. Die Eisenberger Zuschauer hatten in dem Moment das Spiel wohl abgehakt. Blasse pfiff tatsächlich, doch gab er Weis Gelb-Rot wegen einer Unsportlichkeit. Entsetzen auf Preußen-Seite, verschmitztes Lächeln bei allen, die es mit Eisenberg hielten. Unerklärlich, wie man sich als Unparteiischer sein eigenes gutes Spiel dermaßen kaputt machen kann.

Es waren noch sieben Minuten plus üppiger Nachspielzeit auf der Uhr. Die Gastgeber warfen alles nach vorn, Härings Kopfball aus sechs Metern ging noch daneben, Zamiar konnte alle Flanken runterpflücken. Die fünfminütige Nachspielzeit brach gerade an, da konnte Jäger am Sechzehnereck Nieswandt nur mit Foul stoppen. Alle 22 Akteure im Strafraum, Berger knallt die Kugel Richtung Preußen-Tor und an Freund und Feind vorbei ging die Kugel ins Netz (90.+1) zum 2:2. Und wenn Reinhardts freier Kopfball aus sieben Metern nicht um Zentimeter am Kasten vorbeigegangen wäre (90.+4) dann wäre der Supergau perfekt gewesen.

So nahmen die Langensalzaer den Punkt natürlich gern mit, kämpferische Gastgeber verdienten sich den Punkt ebenso. Natürlich war man auf Preußen-Seite sauer ob dieser klaren Fehlentscheidung, zumal Weis nun auch gegen Geratal fehlen wird. Man diskutierte im Nachgang noch mit dem Schiedsrichter, der es mit einer anderen Wahrnehmung begründete. Nun ja, es hilft nichts, Spieler und Trainer machen Fehler, gestehen wir es Herrn Blasse zu und haken es ab. Es soll sich ja im Saisonverlauf ausgleichen, sagen die Experten.

In Eisenberg gab es für Preußen nie viel zu holen und deshalb wird das Remis auch demütig angenommen. Nun steht die Heimpartie gegen Geratal an, gegen die in der letzten Saison gleich dreimal bittere Pleiten eingesteckt werden mussten. Zeit zur Wiedergutmachung ist angesagt.

Tore: 0:1 Finger (5.), 1:1 Nieswandt (18.), 1:2 Finger (64.), 2:2 Berger (90.+1)

Zuschauer: 125

FSV Preußen: Zamiar, Engel, Zickler, Jäger, Linz, Reuter (57. Hermes), Franke, Weis, Finger, Wiegel (65. Sauerbier), Fiß (90.+2 Kleinert)