Lesser Stiftung bringt Handschrift zurück

Nach 212 Jahren zurück zu Hause

Freitag
28.10.2022, 14:27 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Die Lesser-Stiftung gelang es jüngst, eine wertvolle Nordhäuser Handschrift aus dem 15. Jahrhundert zu erwerben. Über 200 Jahre war das Schriftstück von Hand zu Hand gegangen...

Die Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung hat am 25. Oktober in direkter Absprache zwischen dem Stifter, Herrn Andreas Lesser, und Oberbürgermeister Kai Buchmann bei einer Versteigerung eines namhaften Auktionshauses in Königsstein/Taunus eine wertvolle Handschrift „Preces piae“, die in Nordhausen um 1483 entstand, zum Preis von 12.000 Euro für die Stadt erworben. Die Stadtverwaltung beteiligt sich an den Gesamtkosten mit 3.000 Euro.

Aus den Recherchen des Marburger Germanisten und Handschriftenexperten Dr. Klaus Klein ging hervor, dass die Handschrift höchstwahrscheinlich im Nordhäuser Reichsstift „Zum Heiligen Kreuz“ entstanden sein dürfte.



Nach dessen Auflösung 1810 ging es zunächst in Privathand von Nordhausen nach Berlin, wo es 1854 auf einer Auktion verkauft wurde. 1935 wurde es in US-amerikanischem Privatbesitz nachgewiesen und 1988 sowie 1989 in europäischen Auktionen weiterverkauft.

Die Überlieferungsgeschichte dieses lateinisch-deutsch geführten Gebetbuches mit Abschnitten über Astronomie und Astrologie illustriert neben dem außerordentlich guten Zustand, dem reichhaltigen Inhalt und der hochwertigen Ausführung den außerordentlich hohen Wert des jetzt für die Stadt Nordhausen erworbenen Bandes und die einschlägige Spätmittelalterforschung.

Nach 212 Jahren findet die wertvolle Handschrift dank der Lesser-Stiftung in Abstimmung mit der Stadtverwaltung Nordhausen zurück nach Hause.