Tagespflege eröffnet in Niedersachswerfen

Gemeinsam gegen die Einsamkeit

Freitag
14.10.2022, 14:20 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Die Kinder sind weit weg, der Ehepartner verschieden, eigene Wege zu gehen wird zunehmend schwieriger - im hohen Alter droht vielen Menschen die Vereinsamung. Ein Mittel zu Abhilfe ist die Tagespflege und eine solche bietet die Nordhäuser Diakonie ab kommenden Montag auch in Harztor an…

Zum Tag der offenen Tür tummelten sich heute schon einige Herren und Damen bei Kaffee, Kuchen und Häppchen in den neuen Räumlichkeiten der Diakonie-Tagespflege in Niedersachswerfen.

Insgesamt 12 Plätze für Tagesgäste halten Lydia Faupel und Kollegen ab kommenden Montag vor, um den Seniorinnen und Senioren in der Gemeinde Harztor ein wenig Abwechslung bieten zu können. „Es geht darum, der Einsamkeit etwas entgegenzusetzen und einen sinnvollen und geregelten Tagesablauf anzubieten“, sagt Pflegerin Doreen Eichler, kochen und backen, gemeinsam tanzen, auch mal einen gemeinsame Tagesausflug machen, zusammenkommen, ein Schwätzchen halten - all das will man den Senioren vor Ort bieten.

v.l.: Sabrina Meister, Lydia Faupel und Doreen Eichler begrüßten heute die ersten Neugierigen in der Tagespflege St. Johannis der Diakonie Nordhausen (Foto: agl) v.l.: Sabrina Meister, Lydia Faupel und Doreen Eichler begrüßten heute die ersten Neugierigen in der Tagespflege St. Johannis der Diakonie Nordhausen (Foto: agl)


Die nächsten Einrichtungen dieser Art finden sich in Ellrich und Nordhausen, zu weit weg für viele ältere Bürger der Gemeinde, erklärt Faupel. Aber auch Harztor zieht sich, von Niedersachswerfen bis Neustadt und Sophienhof hat man ein ansehnliches Einzugsgebiet, das abgedeckt werden kann. Zum Service gehört deswegen auch ein Abholdienst. „Im Idealfall gibt es einen Pflegedienst, der die Betreuung am morgen übernimmt, dann kommt unser Abholservice und bringt die Gäste hierher, wo sie den Tag verbringen können. Zur Beschäftigung gehören dann auch motorische Übungen, Gedächtnistraining, etwas Gymnastik - Dinge die alleine in den eigenen vier Wänden eher zu kurz kommen“, erklärt die Einrichtungsleiterin.

Ein erster Schwatz bei Kaffee und Kuchen  (Foto: agl) Ein erster Schwatz bei Kaffee und Kuchen (Foto: agl)


Die Kosten würden zum Teil über die Pflegekassen verrechnet, wie sich der Eigenanteil gestaltet sei im Einzelfall unterschiedlich. „Es gibt da einige Töpfe, aus denen man schöpfen kann. Wir bieten dazu im Haus auch unverbindliche Beratungen an. Wir schauen was sich wie und wo machen lässt und dann können die Leute entscheiden, was sie wollen“.

Die ersten Gäste hat heute vor allem die Neugierde getrieben, man habe auf dem Weg zum Seniorenclub vorbeigeschaut, erzählt eine der Damen, die alsbald wieder ins Gespräch vertieft waren. Vielleicht werden sie nicht das letzte mal dagewesen sein.
Angelo Glashagel