Gut 2.000 Menschen zogen laut und friedlich durch Nordhausden

Nicht ganz die selbe Prozedur wie jeden Montag

Montag
10.10.2022, 20:05 Uhr
Autor:
osch
veröffentlicht unter:
Montagsabend um 18 Uhr war der Nordhäuser Rathausplatz in den letzten Wochen immer gut gefüllt. So auch heute. Doch es gab auch neue Entwicklungen in der Montagsspaziererei …

Montagsspaziergang durch Nordhausen mit etwa 2.000 Teilnehmern (Foto: oas) Montagsspaziergang durch Nordhausen mit etwa 2.000 Teilnehmern (Foto: oas)

Bevor sich der Protestzug in Richtung Bahnhof in Bewegung setzte, sprach vor dem Rathaus der AfD-Bundestagsabgeordnte Jürgen Pohl zu den dort versammelten Menschen. Er monierte in seiner Ansprache, dass Deutschland von einem der reichsten Industrieländer der Welt zu einem Ort geworden sei, wo man Angst vor dem Winter haben müsse. „Die Bundesregierung hat jegliches Augenmaß verloren“, behauptete er unter dem Applaus der Leute und forderte eine echte Entlastung, nämlich die Entlastung Deutschlands von der amtierenden Bundesregierung. Pohl rief zu weiteren großen Demonstrationen auf, denn „erst wenn die Straßen verstopft sind von unserem Zorn, werden die in Berlin wirklich was ändern.“

Mit einer verstopften Rautenstraße konnte Nordhausen heute schon aufwarten und einem Rettungswagen wurde sowohl von wartenden Autos als auch von den Demonstranten auf der HO-Kreuzung an der Arnoldstarße Platz gemacht. Auch wenn es vielleicht nicht allen Bürgerbewegten gefiel, dass der Anfang der Veranstaltung so deutlich von einer Partei besetzt wurde, so hinderte es aber auch niemanden der Gekommenen daran, den Zug über die Rautenstraße zum Bahnhof und zurück anzutreten. Mit Trommeln, Trillerpfeifen, Tröten und Sprechchören waren Menschen aller Altersgruppen unterwegs, auch mit Kinderwagen und einige sogar mit ihren Hunden.

Es sollen geschätzt nicht so viele Personen gewesen sein, wie am letzten Montag, als die Demonstranten nach Videoaufzeichnungen über 2.500 Teilnehmer gezählt haben wollen. Aber im Protestmarsch sind immer mehr Nordhäuser, die mit Transparenten und Plakaten ihren Unmut in Worte fassen und Forderungen stellen.
Olaf Schulze