Ausstellung auf dem Nordhäuser Markt

Ein letzter Blick

Donnerstag
06.10.2022, 20:53 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Die mobile Ausstellung auf dem „LastSeen“-LKW informiert ab 13. Oktober auf dem Nordhäuser Markt über die NS-Deportationen aus dem Deutschen Reich zwischen 1938 und 1945. Die meisten der Männer, Frauen und Kinder sind auf den Bildern ein letztes Mal zu sehen – bevor die Nationalsozialisten sie in die Vernichtungslager brachten und ermordeten…

Die Ausstellungseröffnung findet am 13. Oktober 2022 um 10.00 Uhr vor dem Rathaus statt. Dazu lädt die Stadtverwaltung Nordhausen alle Interessierten ein. Bisher sind Fotos von NS-Deportationen aus etwa 50 Orten bekannt.

Die Ausstellung "Last Seen" gastiert demnächst auf dem Nordhäuser Markt (Foto: Stadtarchiv München) Die Ausstellung "Last Seen" gastiert demnächst auf dem Nordhäuser Markt (Foto: Stadtarchiv München)


Überwiegend dokumentieren sie die Verschleppung der Menschen, die vom NS-Regime als Juden aus der Gesellschaft ausgeschlossen und entrechtet worden waren. Einige wenige Bilder sind von den Deportationen der Sinti und Roma erhalten. Es ist wahrscheinlich, dass es mehr Fotos gibt. Denn die Deportationen fanden in vielen Städten und Gemeinden statt – in aller Öffentlichkeit.

Mehr Bilder finden, entschlüsseln und verstehen
Neben der Suche nach Bildern, geht es bei #LastSeen auch um ein neues Verständnis der Fotos. Viele Fragen, die sie aufwerfen, sind bislang nicht beantwortet: Wer ist abgebildet? Wer hat fotografiert? Wann und wo entstanden die Aufnahmen? Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives, erklärt, warum die Mithilfe von Interessierten vor Ort für die Initiative so wichtig ist: „Je mehr Menschen den Historikerinnen und Historikern bei der Suche nach Bildern und Informationen helfen, desto umfangreicher und interessanter werden die Ergebnisse von #LastSeen“.

Digitaler Bildatlas und pädagogisches Programm
Erste Ergebnisse von #LastSeen werden Ende 2022 veröffentlicht und stehen damit sowohl der Forschung als auch der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Zudem wird aktuell ein interaktives, partizipatives Tool entwickelt, mit dem Schülerinnen und Schüler das Bildmaterial zu Deportationen lesen und verstehen lernen