Nach vermehrten Waldbränden wegen der Trockenheit:

Feuerwehr reagiert mit Löschwasserzug auf Brände

Dienstag
27.09.2022, 11:05 Uhr
Autor:
osch
veröffentlicht unter:
Im Leitstellenbereich der Kreise Nordhausen und Kyffhäuser kam es in diesem Jahr zu 101 gemeldeten Vegetationsbränden. Das sind deutlich mehr als ins den letzten Jahren und durch die große Trockenheit war der Sommer 2022 für die eingesetzten Feuerwehren ein ganz besonderer…


Zu schweren Waldbrände der Kategorie 2 wurden unter diesen Einsätzen sechs Feuer gezählt, die intensiv und aufwändig gelöscht werden mussten.

Kreisbrandmeister Daniel Kunze erläutert den neuen Löschwasserzug (Foto: oas) Kreisbrandmeister Daniel Kunze erläutert den neuen Löschwasserzug (Foto: oas)

Grund genug für Daniel Kunze, den Kreisbrandinspektor für den Landkreis Nordhausen, sich mit seinen Kollegen Gedanken zu machen, wie dem zukünftig begegnet werden soll. Neben dem ebenfalls vermehrten Einsatz von Löschhubschraubern der Polizei, die bis zu 1000 Liter Wasser aus ihren Tanks auf die Brandherde abwerfen können, will der Landkreis nun einen speziellen Löschwasservergsorgungszug aus den bestehenden Einsatzfahrzeugen rekrutieren. Er soll aus einem Zugtrupp, drei Wassertransportern und zwei Wasserförderungsgruppen mit drei weiteren Fahrzeugen bestehen. Involviert sind darin sechs Feuerwehren aus dem Kreisgebiet, die in ausgerufenen Wald- und Großflächenbränden zum Einsatz kommen werden. Zusätzlich angeschafft werden soll ein so genanntes ATV (All-Terrain-Vehicle), ein geländegängiges Quad-Fahrzeug, mit dem erkundet und auch transportiert werden soll in unwegsamen Gelände. Die Gemeinde Harztorerhält noch im November ein eigenständiges Löschfahrzeug.

Bei Brandeinsätzen sei es sinnvoll, immer auf die gleichen Einheiten zurückgreifen zu können, erläuterte Daniel Kunze. Die Löschwasserversorgung an den Brandstellen erweise sich immer häufiger als essentiell, aber auch als problematisch, wie beispielsweise der Brand in Bothenheilingen im Unstrut-Hainich-Kreis gezeigt habe, als es an Wasser fehlte. Oftmals helfen die umliegenden Landwirte mit ihren Fahrzeugen dann aus, lobte Kunze, der für die nächsten Jahre mit einer ähnlich angespannten Waldbrandgefahr rechnet und deshalb gerüstet sein will.

Bei den großen Waldbränden in Wernrode im Juli kämpften fast 200 Einsatzkräfte über acht Stunden gegen die Flammen, zirka sechs Hektar Waldgebiet waren betroffen. Hier konnte ein Vollband der Bäume glücklicherweise vermieden werden und nur das Unterholz fiel den Flammen zum Opfer. Auch die schnell Hilfe der ortsansässigen Agrargenossenschaft entschied darüber, dass es nicht zu einer größeren Katastrophe kam. Die Landwirte pflügten Schneisen in die Felder, die eine Ausbreitung der Feuers verhinderten. Noch tagelang hätten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr im Anschluss an solche Brände damit zu tun, kleine Glutnester auszulöschen, erzählte Daniel Kunze.

Beim Brand in Urbach Ende August brannten zwei Hektar und die Löscharbeiten dauerten über zehn Stunden. Auch hier löschten und retteten an die 200 Einsatzkräfte und der Polizeihubschrauber war mit seinem Löschtank mehrfach unterwegs. Ebenfalls Probleme mit dem Löschwasser traten beim Brand der Großbäckerei in Bleicherode auf, die mit dem gezielten Einsatz des neuen Löschwasserversorgungszuges bei zukünftigen Bränden möglicherweise vermieden werden können.

Die hier beschriebenen Fakten finden Sie in der nachfolgenden. pdf-Präsentation noch einmal genau aufgearbeitet zum Nachlesen.
Olaf Schulze