Die Frauen der CDU Nordhausen, die sich in der Frauenunion vereinigen, sind aktiv und neugierig. Inspiriert zu einer Reise nach Almaty/ Kasachstan wurden die Frauen von Lilia Rau, welche von ihrem Geburtsland schwärmte. Aus diesem Grund organisierten die Nordhäuser Frauen eine Reise...
Viele Spätaussiedler kommen aus Kasachstan und haben noch Verwandte und Verbindungen dorthin, so auch Frau Rau, die sich durch ihre sprachliche Gewandtheit und ihrer offenen und quirligen Art auszeichnet. In der Vorbereitung auf diese Reise, nahm sie uns bereit Wochen zuvor auf eine Genussreise mit. Sie kochte landestypisch und brachte uns einige Vokabeln bei. Desweitern machte sie uns Neugierig auf das Land. Vielfalt erleben und Kulturen verstehen kann man am besten vor Ort. Aus diesem Grund machten sich eine kleine Gruppe der Frauenunion auf diese spannende und interessante Reise.
Nordhäuser Frauenunion zu Gast in Kasachstan (Foto: Beanke Juch)
Am 02. September flogen vier Frauen der Frauenunion mit ihren Partnern/ Ehemännern nach Almaty. Ziel war es nicht nur Land und Leute kennenzulernen, sondern sich auch mit Frauenorganisationen aus dem Land zu treffen und Erfahrungen auszutauschen. Die ersten Tage galten der Erkundung des Landes. Die Stadt Almaty- ist eine Stadt der Gegensätze. Im Sommer heiß und im Winter schneesicher - zum Skifahren. So lag es nahe die Berge der Stadt zu erleben. Der Kok Tobe ist eine Anhöhe nahe der Stadt und besticht durch seinen hohen Freizeitcharakter. Eine schöne Aussicht über die Stadt, welche man mit einer Gondelbahn erreicht.
Auf dem Shimaluk hingegen findet der Besucher Sportstätten und die höchst gelegene Eisbahn der Welt. Der Medeo-Komplex ist auf einer Höhe von 1691 Metern über dem Meeresspiel gebaut worden. Das Skigebiet ist erschlossen und mit mehreren Skiliften und Gondelbahnen erreichbar. Sie bringen die Besucher und Sportler bis auf eine Höhe von 2890 m. Beeindruckten sind die hohen Berge, bis zu 4500m, des nördlich gelegenen Tian Shan Gebirges.
Nach einer Fahrt zu den Nationalparks des Charyn Canyon, des Black Canyon und dem Kolsay See, nahm die Reisegruppe eine Einladung zu Einheimischen an. Hier wurden traditionelle Essen und Rituale erlebt. Der Besuch einer Baja und das Abkühlen im Gletscherwasser gehörten ebenso hinzu.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung organisierte in Astana Zusammenkünfte mit verschiedenen Frauenorganisationen, welche sich für Rechte der Frauen, der Umweltorganisationen, aber auch für freie Medien einsetzen.
Alle Gespräche waren geprägt vom intensiven Erfahrungsaustausch zwischen der Delegation der Frauenunion aus Nordhausen und den Frauen vor Ort. In den Gesprächen wurde immer wieder die Gewalt gegenüber Frauen in der Gesellschaft angesprochen. Hier konnten wir aus unseren Erfahrungen mit häuslicher Gewalt bei Frauen berichten und welche Hilfsangebote, speziell in Nordhausen zur Verfügung stehen. Ein weiterer Punkt der Gespräche war die Umweltpolitik – zu diesen Punkten konnten wir von der Lage in Deutschland erzählen und klar machen das viele verschiedenen Projekt in den Regionen umgesetzt werden. So berichteten wir von Solaranlagen auf privaten Gebäuden und dem Wohngebiet in Werther, welches mit Erdwärme durch ein Kollektorfeld gespeist wird. Aber wir konnten auch deutlich machen, das die steigenden Energiepreise vielen Familien Sorgen und Ängste bereiten, insbesondere Alleinerziehende und Familien mit geringen Einkommen sind von der Energiekrise betroffen.
Interessiert waren die Frauen der Green Organisation Qazag Green, von den Projekten in Kindergarten, welche sich mit Umweltthemen auseinandersetzen. Hierzu führte Frau Juch verschiedene Projekte an, Haus der kleinen Forscher, Ein Kind ein Baum, Bienenprojekte, Leuchtpol uvm. Die in Kasachstan erscheinende Ausgabe der Qazaq Green möchte gern einen Artikel in der nächsten Ausgabe verfassen. So wurden Kontakte ausgetauscht, um in Verbindung zu bleiben.
Ein weiterer Schwerpunkt der Reise, war für Lutz Herfurt, (Studienkolleg der FH Nordhausen) die Zusammenarbeit mit der Universität Kazguu in Astana. Das Treffen mit dem Rektor war konstruktiv. Es wurden Möglichkeiten der Zusammenarbeit erörtert. Eine Gegeneinladung wurde ausgesprochen und der Wille der Zusammenarbeit bekräftigt. Unsere Delegation war begeistert von den Studienbedingungen vor Ort.
Der Rektor der Universität Kazguu hingegen, zeigte starkes Interesse an den Studiengängen der Umwelttechnologien in Nordhausen, welche im Ranking der FH`s in Deutschland die ersten Plätze belegt. Frau Herfurt, langjähriges Mitglied der Frauenunion Nordhausen und pensionierte Englischlehrerin, stand der Delegation mit ihren Übersetzungen und Vermittlungen hilfreich, den Frauen und ihrem Mann, zur Seite.
Frau Scholz, hielt eine Rede vor einem Kongress der Frauen der Amanat Partei. Die Stellung der Frau in der Politik, aber auch in Führungspositionen waren Inhalte der Rede. Sie legte dar, wie Frauen im Spannungsfeld zwischen Familie und Karriere leben und zeigte an ihrem persönlichen Beispiel auf, mit welcher Hingabe und Engagement es braucht ein Amt begleiten zu wollen. Die Diskrepanz im Wahlkampf wurde thematisiert. Sie ermutigte die Frauen sich zu trauen und mutig zu sein.
Die Reisegruppe, welches sich auf eine spannende, lehreiche und mit vielen Eindrücken von Land und Leuten eingelassen hat, ist nun wieder zu Hause angekommen und wird diese besondere Reise bestimmt nicht so schnell vergessen. PS: diese Reise wurde im Ehrenamt unternommen und wurde privat finanziert.
Beanke Juch