BEGEGNUNG DER KÜNSTE in Limlingerode

Lesung und Ausstellungseröffnung in der Dichterstätte

Sonntag
18.09.2022, 11:38 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Ausschnitt aus einem Bis von Stefan Schwarzer (Foto: S.Adam) Ausschnitt aus einem Bis von Stefan Schwarzer (Foto: S.Adam)

Gleich drei Themen widmet sich die Wiedereröffnung der Dichterstätte Sarah Kirsch am nächsten Samstag in Limlingerode. Lyrik und Bilder stehen dann im Mittelpunkt...

Nach der Sommerpause startet der Verein Dichterstätte Sarah Kirsch am 24. September um 14:.0 Uhr in die Herbstsaison – mit Lyrik von Ingeborg Bachmann und Paul Celan sowie Bildern von Stefan Schwarzer.

Die Liebesbeziehung der Dichter Ingeborg Bachmann (1926-1973) und Paul Celan (1920-1970) begann im Wien der Nachkriegszeit. Sie studierte Philosophie, für ihn war die Stadt eine Art Zwischenstation. Im Mai 1948 lernten sie sich kennen, bereits im Juni ging er nach Paris. Durch Briefe blieben sie in Verbindung. Diese sind ein bewegendes Zeugnis zweier Menschen, die sich liebten und gegenseitig verletzten, die einander brauchten, aber nicht miteinander leben konnten. Fast zwanzig Jahre kämpften sie um die Liebe und Freundschaft des Anderen. Gleichzeitig waren sie für immer getrennt, durch die schroffe Gegensätzlichkeit ihrer Herkünfte und Lebensläufe: Celan, der nur knapp der Shoah entkommene Jude, Bachmann, die Tochter eines NSDAP-Mitglieds der ersten Stunde.Dennoch war die Begegnung der beiden Inspiration für eine Vielzahl von großer Liebeslyrik. In Gedichten und Briefen spürt Karen Aurin in ihrer Lesung diesem besonderen Paar der Literaturgeschichte nach.

Unter dem Titel HUNDISBURG werden Arbeiten von Stefan Schwarzer (geb. 1984) präsentiert. 2021 lebte der in Leipzig ansässige Künstler im Rahmen eines Arbeitsstipendiums des Landes Sachsen-Anhalt für drei Monate auf Schloss Hundisburg, nördlich von Magdeburg. Auf der Suche nach direkter Begegnung mit der Natur durchstreifte er den weitläufigen Landschaftpark. Mit Zeichenbrett, Zeichenkohle, Pastellkreide, Buntstiften und Papier entstanden in einem spielerischen Prozess zwischen Erkennen, Deuten, Interpretieren, Improvisieren, Abstrahieren und Neukombinieren Abbilder der Orte zu einem Panorama der Wahrnehmung.

Die klein- und großformatigen Arbeiten werden nun bis Jahresende in der Dichterstätte Sarah Kirsch in Limlingerode gezeigt. Alle Interessierten sind herzlichst eingeladen.