Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen

Theaterspielzeit mit Operngala eröffnet

Sonnabend
17.09.2022, 18:13 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Die Operngala zur Spielzeiteröffnung hat im Theater Nordhausen eine lange Tradition. In diesem Jahr gab es jedoch einige Novitäten. Während der Bauphase des Theaters fungiert die Blasiikirche als dessen Interims- Spielstätte und das Loh-Orchester steht unter der Leitung eines neuen Generalmusikdirektors...

Operngala zur Spielzeiteröffnung (Foto: C.Laude) Operngala zur Spielzeiteröffnung (Foto: C.Laude)

Der Altarraum der Kirche war vergrößert und als Konzertsaal umgestaltet worden. Im Kirchenschiff freute sich ein erwartungsfrohes Publikum darauf, wieder ein Konzert unbeschwert genießen zu können. Und es wurde nicht enttäuscht.

Am Ende stand wohl jedem ein Lächeln ins Gesicht geschrieben, wie ein Besucher äußerte.
Der neue GMD Pavel Baleff, einigen Konzertbesuchern vielleicht noch als Gastdirigent aus dem vergangenen Jahr in Erinnerung, leitete in der Operngala nicht nur die Musiker, sondern übernahm auch alternierend und weiterführend zum Intendanten Daniel Klajner die Moderation, in der Interessantes über Werke, Komponisten und deren Interpreten zu erfahren war. Auch wurden Dankesworte an die die Blasii- Gemeinde gerichtet.

Für den Dirigenten ist Mozart „das Höchste, Schönste, Schwerste und das Beste“, und das strebt er an. So ist es folgerichtig, dass einleitend Musik dieses Komponisten erklang, aus der Oper „Don Giovanni“, die im Januar im Theater Nordhausen Premiere haben wird. Das spielfreudiges Loh- Orchester eröffnete in fein differenzierter Gestaltung den Abend mit der Ouvertüre zu besagter Oper, weich und ausdrucksvoll klang von Giacomo Puccini „Crisantemi“ nur für Streicher, übersprudelnd dagegen, in rasendem Tempo, und sehr exakt, der letzte Teil der Ouvertüre zu Rossinis „Wilhelm Tell“. Extra Beifall gab es für Cello-Quartett und Kontrabässe, sowie für Englischhorn und Querflöte. Dabei wurde das Kirchenschiff geschmackvoll illuminiert.

Das Orchester war zudem für die Gesangssolisten sowohl Stütze als auch einfühlsamer Begleiter. In der Gala stellten sich neue, aber auch bereits bekannte Sängerinnen/Sänger vor. Das Publikum kann sich auf die aus Tokio stammende Mezzosopranistin Rina Hirayama freuen. Sie ist neu im Ensemble und überzeugte mit Rezitativ und Arie der Elvira aus „Don Giovanni“ und in der „Hosenrolle“ aus „I Capuleti e i Montecchi“ von Vincenzo Bellini. In einem größeren Ausschnitt war sie als Carmen zu erleben.

Ebenfalls aus Carmen sang Zinzi Frohwein, bis 2019 schon einmal in Nordhausen, die Arie der Micaela innig und mit sehr viel Wärme. Sie war außerdem mit einer Arie aus „Idomeneo“ von Mozart zu hören und gestaltete gemeinsam mit dem seit nunmehr 4 Jahren zum Ensemble Nordhausen gehörenden Kyoughan Seo, gebürtig in Südkorea, ein Duett aus „Manon Lescaut“ von Giaccomo Puccini. Seo erhielt für die Arie des Ottavio aus „Don Giovanni“ und die Blumenarie aus „Carmen“ sehr viel Applaus.

Mit stürmischem Beifall endete auch die diesjährige Opergala, die unter dem Motto „Liebe, Lust und Leiden“ gestaltet war. Natürlich erhielt auch in diesem Jahr ein verdienstvolles Mitglied unseres Theaters den zum nunmehr 15. Mal ausgelobten Theaterpreis. Diesmal ging er an Marian Kalus. Darüber wird in einem anderen Artikel ausführlich berichtet.

Die Künstler des Abends verneigten sich am Ende als Dank mit dem Hymnus „Panis Angelikus“ symbolisch vor den altehrwürdigen Mauern von St. Blasii. Damit fand die Gala einen bewegenden nachhaltigen Abschluss.
Christel Laude