Kyffhäuserkreis

Sorge und Zuversicht beim Erntegespräch in Hohenebra

Freitag
09.09.2022, 18:30 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Gestern fand das jährliche Erntegespräch auf dem Gelände der Agrarproduktion Hohenebra statt. Landrätin Antje Hochwind-Schneider und Vertreter des Kreisbauernverbandes Kyffhäuserkreis informierten über die aktuelle Lage im Landkreis...

v.l.n.r. Dr. Heinz Ulrich Thiele (Verwaltungsleiter und Pressereferent der LR); Uwe Rößner (Leiter Versuchsstation des Landratsamtes für Landwirtschaft; Dr. Wolfgang Peter (Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Kyffhäuserkreis), Alexander Thiele ( Außendienst Kreisbauernverband); Landrätin des Kyffhäuserkreises Antje Hochwind-Schneider; Martin Tacke (Geschäftsführer Agrarproduktion Hohenebra). (Foto: Eva Maria Wiegand) v.l.n.r. Dr. Heinz Ulrich Thiele (Verwaltungsleiter und Pressereferent der LR); Uwe Rößner (Leiter Versuchsstation des Landratsamtes für Landwirtschaft; Dr. Wolfgang Peter (Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Kyffhäuserkreis), Alexander Thiele ( Außendienst Kreisbauernverband); Landrätin des Kyffhäuserkreises Antje Hochwind-Schneider; Martin Tacke (Geschäftsführer Agrarproduktion Hohenebra). (Foto: Eva Maria Wiegand)


Die Anwesenden des Erntegespräches befassten sich nicht nur mit den Erträgen der diesjährigen Ernte, vielmehr lag der Schwerpunkt auf den klimatischen Veränderungen und den explosionsartig gestiegenden Energiekosten seit dem letzten Jahr.

Im Vergleich zum Vorjahr, war bereits der Frühling sehr warm und begünstigte für einige Saaten das Wachstum. Die Ernte wurde dadurch schon im Juni begonnen und endete im August.

Jedoch die hohen Temperaturen im Juli und August, zum Teil lagen sie bei bis zu 40 Grad Celsius, führten zu vermehrter Schaderregerentwicklung und Austrocknung der Böden. Die Ernte war nicht überragend, aber noch im Normalbereich.

Ein großes, mit Sorge gesehenes Problem für die Landwirtschaft und die Landwirte, ist der Preissprung der Energiekosten und die Beschaffung von Düngermitteln im nächsten Jahr. „Die Preise sind schon jetzt nicht mehr kalkulierbar“, so Dr. Wolfgang Peter, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Kyffhäuserkreis und Betreiber des Familienbetrieb Ziegen- und Archehof Peter in Greußen.

Auch die Abwanderung der Produktionen, nicht nur im Lebensmittel- und Düngemittelsektor, wurde thematisiert. Die Lieferketten würden immer länger, da inländische Produktionsstätten nicht mehr konkurrenzfähig seien, wodurch sich die steigende Preisspirale erkläre. Ein weiteres Thema war der zunehmende Fachkräftemangel und die Abwanderung der Erntehelfer. Gerade im Bereich der Landwirtschaft, die besonders während der Erntezeit allen sehr viel abverlangt, ist eine große Fluktuation zu beobachten.

Um dem entgegen zu wirken wurde in Zusammenarbeit mit dem Landkreis und dem Bauernverband ein Projekt zur Berufsbildung ins Leben gerufen. „Das Nachwuchsprogramm für Landwirtschaft und Schule zeigt schon einige Erfolge", so die Landrätin Antje Hochwind-Schneider. „ Wir arbeiten mit der Regelschule Franzbergschule in Sondershausen zusammen. Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse können einmal in der Woche für ein viertel Jahr in einen Betrieb gehen und so herausfinden, ob sie sich dort eine Ausbildung vorstellen könnten“.

„Ich freue mich, dass die Schülerinnen und Schüler diesen längeren Zeitraum die Möglichkeit haben zu erproben und das in ihrer eigenen Umgebung", so die Landrätin abschließend.
Eva Maria Wiegand