Treppenkäfer Nummer 22

Taufe für BoNo

Sonntag
04.09.2022, 21:00 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Auf dem Platz der Nordhäuser Partnerstädte vor dem Theater kam man am Sonntag zu einer Taufe der etwas anderen Art zusammen. Es galt „BoNo“ einzuweihen, den jüngsten Zugang zur Familie der Nordhäuser Treppenkäfer. Wobei „BoNo“ eigentlich aus zwei Käfern besteht…

Taufe für "BoNo" den 22. Treppenkäfer (Foto: agl) Taufe für "BoNo" den 22. Treppenkäfer (Foto: agl)

Der Neuzugang wurde vom Verein der Städtefreunde Nordhausen-Bochum anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Partnerschaft aufgestellt. Das Jubiläum liegt allerdings schon zwei Jahre zurück. Dass das Käferpaar aus geflügeltem „König Roland“ und dem „Bochumer Bergmann“ erst jetzt eingeweiht wurde, man kann es sich denken, lag an Corona.

Die beiden sind ein Zeichen der Freundschaft zwischen den beiden Städten, die nun schon seit 1990 währt. Am Anfang war es schwer, viele Missverständnisse und falsche Vorstellungen über die jeweils anderen gab es auszuräumen, erinnert sich Jochen Tischer, der Vorsitzende des Vereins. Für die Vereinsfreunde gibt es, wenn nicht gerade Pandemie ist, jede Woche ein gemeinsames Erlebnis und einmal im Jahr besucht man die Freunde in Bochum und umgekehrt. Dabei geht es nicht nur um heiteres Beisammensein, die Partnerschaft hat auch ganz praktische Seiten. So haben es sich die Bochumer nie nehmen lassen, einmal im Jahr rund 1.000 Euro für soziale Zwecke zu spenden, zuletzt für die Opfer des Brandes am Mecklenburgs Hof Ende vergangenen Jahres. Und man tauscht sich aus, bringt Sportler, Kulturschaffende oder auch Kleingärtner aus beiden Städten zusammen.



Die viele Arbeit und die lange Freundschaft wollte man nun mit einem echten Nordhäuser „Treppenkäfer“ feiern. „BoNo“, für Bochum-Nordhausen, ist die 22. Figur ihrer Art, welche die vielen Treppen der Stadt schmücken und Besucher wie Einheimische animieren sollen, Nordhausen, die „Stadt der Treppen“, zu erkunden.

Ganz im Sinne der Erfinder hat das auch Bürgermeisterin Alexandra Rieger schon getan, allerdings lange vor ihrem Amtsantritt. Um den eigenen Nachwuchs in Bewegung zu halten und weil man den Kindern im ersten Lockdown viele der gewohnten Tätigkeiten nicht bieten konnte, begab sich Familie Rieger auf „Treppenkäfersafari“, berichtete die Bürgermeisterin heute. Die Idee hat ihr so gut gefallen, dass es bald einen Treppenkäferrundgang für Kinder geben soll, der im digitalen Stadtrundgang per QR-Codes ergänzt wird.

Man ist Stolz auf die kleinen Kunstwerke und das gilt nicht nur für die „Käfermutti“ Ines Gast, die das Projekt beim Jugendsozialwerk betreut. Auch im Rathaus freut man sich über den Neuzugang und gab ein wenig finanzielle Unterstützung, erklärte OB Buchmann. Keine große Summe, aber eine gute Investition, denn die Käfer seien etwas, dass die Leute zusammenbringe.

Und „BoNo“ wird nicht der letzte seiner Art gewesen sein. Ines Gast kündigte am Nachmittag schon den nächsten Coup an. Der „Rosenkavalier“ auf dem Weg zum Petersberg, ein Zeichen der Liebe, soll endlich seine „Rosika“ bekommen. Die wird, wenn sie dann einmal fertig gegossen ist, ihren Platz gegenüber dem Petri-Turm einnehmen und dort auf ihr Rendezvous warten.
Angelo Glashagel