Zöllner, Zierdt und - Franz Karafka:

Wie ein Parkdeck zur Konzert-Arena wird

Sonnabend
03.09.2022, 13:00 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Wer hätte das vor Jahren gedacht, dass Musik aus der Region so interessant sein kann. Vier Männer haben das geschafft. Gestern präsentierte die Band "Franz Karafka" ihr neues Album und hatte dazu einige Gäste eingeladen...

Dirk Zöllner gestern in Nordhausen (Foto: nnz) Dirk Zöllner gestern in Nordhausen (Foto: nnz)
Zugegeben: Die Band kannte ich bisher nur vom Namen, denn in der nnz-Mannschaft gibt es Kulturbeflissenere als mich. Ich hänge dann eher an den "guten, alten Zeiten" oder genieße das bildungspolitische Gesamtwerk von "Rammstein" oder "Deep Purple" in Konzertform.

Gestern also die erste Begegnung mit den Jungs von "Franz Karafka", wobei ich deren Drummer, den Jens, schon länger kenne und als vielseitigen Handwerker schätze. Er saß hinter seinem Schlagwerkzeug, ruhig und gelassen und gab dem musikalischen Treiben auf der Bühne den notwenigen "Halt". Und das war so einfach nun auch wieder nicht, denn immerhin tummelten sich da auch schon mal 15 Damen und Herren auf den "Brettern", die an diesem Abend den Menschen auf und vor der Bühne für drei Stunden die Welt bedeuteten.

Im Mittelpunkt, die hiesigen Akteure mögen mir das verzeihen, stand ein anderer: Dirk Zöllner, laut Wikipedia Sänger, Songtexter, Komponist und Musicaldarsteller. Gestern war er einfach der immer noch geniale Musiker, der sich stilmäßig nicht so richtig festmachen lässt. Da singt er ein Sauflied oder zelebriert eben noch einmal den "Letzten Joint".

Die Karafkas indes bringen ihre neueste CD auf die Ohren der Fans. Wie immer haben die Texte etwas Zwei-, Drei- oder Vierdeutiges in sich. Wie zum Beispiel der Titelsong "Willkommen im Irrenhaus". Das alles machte allen Spaß, die da auf das Parkdeck der "Echter Nordhäuser Marktpassage" gekommen waren. Es war ein gelungener Abend, den das Center-Management den Gästen und den Akteuren da ermöglichte und die letztlich auch sahen, dass ein wenig mehr Gelassenheit in den körperlichen Bewegungen vielleicht besser zur musikalischen Präsentation passt als das nahezu pausenlose Verbiegen einzelner Körperteile. Aber das nur am Rande.

Da war gestern Abend schon einiges los auf der Parkdeckbühne (Foto: nnz) Da war gestern Abend schon einiges los auf der Parkdeckbühne (Foto: nnz)
Es war ein gelungener Musikstart ins Wochenende, auch wegen der "Vor"Band "Zierdt", natürlich wegen Dirk Zöllner und seinem Keyboarder André Gensicke und vor allem wegen des tollen Publikums. Ob die Fangemeinschaft von "Franz Karafka" wieder ein Jahr auf ein Live-Erlebnis warten muss, das steht momentan noch in den musikalischen Sternen. Die neue Silberscheibe können sie an diesem Abend mitnehmen. Mit Unterschrift des Quartetts mit Namen "Franz Karafka".
Peter-Stefan Greiner