Am Rande einer Dankesveranstaltung für Partnerunternehmen:

SWG rechnet mit Zahlungsausfällen

Donnerstag
01.09.2022, 16:45 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Fußboden verlegen, Heizung warten oder den tropfenden Wasserhahn tauschen. Bei rund 5.000 Wohnungen, die die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) in Nordhausen ihr Eigen nennen kann, fallen kleine Reparaturen regelmäßig an...

Empfang für Handwerkspartner bei der SWG (Foto: SWG Nordhausen/Susanne Schedwill) Empfang für Handwerkspartner bei der SWG (Foto: SWG Nordhausen/Susanne Schedwill)

Dann braucht es verlässliche Partner. Mehr als 60 Handwerkerfirmen aus der Rolandstadt und dem Landkreis gehören zu den festen Geschäftspartnern der SWG. „Mit vielen Firmen arbeiten wir seit mehr als 20 Jahren verlässlich zusammen. Dafür wollten wir mit einem gemütlichen Nachmittag bei Würstchen, Steaks und Bier auf unserem Firmengelände einfach mal Danke sagen“, teilte SWG-Geschäftsführerin Inge Klaan in einer Presseinformation des Unternehmens mit.
 
Persönlicher Austausch nach Corona-Pandemie
Das ungezwungene Treffen nutzte Klaan auch, um den Geschäftspartnern die Kolleginnen und Kollegen der Wohnungswirtschaft und die Hauswarte vorzustellen. „Sicher kennen Sie sich nur vom Telefon oder vom E-Mail-Austausch“, sagte Klaan. Viele Prozesse laufen ausschließlich digital. In die SWG-Geschäftsstelle in der Geseniusstraße müsse heute kein Handwerker mehr für Aufträge kommen. Die Corona-Pandemie habe das kontaktlose Zusammenarbeiten noch verstärkt. „Es wird Zeit, dass wir wieder mehr persönlich ins Gespräch kommen. Auch um gegenseitig mehr Verständnis füreinander zu bekommen“, so Klaan.
 
SWG rechnet mit finanziellen Schwierigkeiten bei Teilen der Mieterschaft
Die Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Inflation und steigende Bau- und Energiepreise bestimme gegenwärtig unser aller Leben, so Klaan zu den Geschäftspartnern. Insbesondere die immer weiter steigenden Preise für Gas, Öl und Strom bereiten der SWG-Chefin große Sorgen. „Es ist schon jetzt erkennbar, dass ein Teil unserer Mieter die gestiegenen Nebenkosten nicht bewerkstelligen werden kann“, so Klaan. Das kommunale Wohnungsunternehmen hatte bereits zum Juni die Betriebskosten angehoben, damit die Mieter ein Finanzpolster für die Nebenkosten ansparen können. „Wir gehen aktuell davon aus, dass wir als SWG im kommenden Jahr größere Zahlungsausfälle von Betriebskostenumlagen unserer Mieter bekommen. Die müssen wir bei den jetzigen Plänen aus Berlin vorfinanzieren und werden sie nicht in jedem Fall zeitnah durch die Mieterschaft bezahlt bekommen“, so die Bekanntmachungen Klaans über die zusätzliche finanzielle Belastung. Wir als Wohnungswirtschaft sind nur die Verkünder der Botschaft, die Ursachen sind nicht bei uns im Unternehmen zu suchen. Große, neue Bauprojekte müsse man deshalb zunächst vom Markt nehmen. So will der zweitgrößte Vermieter in Nordhausen eine finanzielle Schieflage vermeiden für das eigene Unternehmen. Vorerst werden die begonnenen Projekte zu Ende gebracht und das realisiert, was unabweisbar ist. Wir fahren auf Sicht so lange, bis wir klarere Rahmenbedingungen kennen.
Susanne Schedwill