Arbeitsmarkt im August

Arbeitslosigkeit steigt an

Mittwoch
31.08.2022, 11:18 Uhr
Autor:
red
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Im August stieg die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitsagentur Gotha leicht an. So meldeten sich mehr jüngere Menschen und Ausländer arbeitslos...

Arbeitslosenzahlen für Nordthüringen (Foto: Agentur für Arbeit) Arbeitslosenzahlen für Nordthüringen (Foto: Agentur für Arbeit)


„Das Ende der Schule bzw. Ausbildung führt immer im Sommer zu einer Zunahme der Arbeitslosigkeit bei Jüngeren. Dies ist saisonal üblich. Wir werden bei dieser Personengruppe in den kommenden Monaten aber einen Rückgang erleben. Durch den anhaltenden Ukrainekrieg haben mehr Flüchtlinge sich arbeitslos gemeldet und beziehen Grundsicherung. Daher kam es bei den ausländischen Arbeitslosen zu einem erneuten Anstieg“, erklärte Ivo Dauksch, Bereichsleiter der Agentur für Arbeit Gotha die Zunahme der Arbeitslosigkeit.

„Auch bei den neu gemeldeten Stellen, sehen wir einen Rückgang zum Vormonat. Das bedeutet aber nicht, dass die Unternehmen keine Mitarbeiter suchen. Durch Betriebsferien und Urlaub ist die Zahl der neu gemeldeten Stellen im Sommer immer niedriger. Nach wie vor suchen viele Betrieb händeringend Fachkräfte. Wer eine abgeschlossene Ausbildung hat, kann schnell eine neue Beschäftigung finden. Bei den ukrainischen Flüchtlingen stellt das Sprachproblem die größte Hürde dar, um im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“ erläuterte Ivo Dauksch.

„Die weltweiten Unsicherheiten, teilweise unterbrochene Lieferketten und gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise verunsichern die Unternehmen. Hinzu kommt der Transformationsprozess im Fahrzeugbau, der weiterhin viele Hersteller und Zulieferer beschäftigt. Dennoch sind die Auftragsbücher bei vielen Unternehmen voll. Wir sehen daher die Firmen vor herausfordernden Zeiten aber nicht im Krisenmodus. Die Beschäftigung ist weiterhin auf einem Hohen Niveau“, so Ivo Dauksch.

Arbeitslosigkeit steigt an
Im August waren 7.404 Menschen im Agenturbezirk Gotha arbeitslos gemeldet. Das waren 268 mehr als im Vormonat und 12 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg auf 5,9 Prozent an und liegt damit auf dem Wert des Vorjahres. Im Landkreis Gotha lag die Arbeitslosenquote bei 5,3 Prozent (Vormonat 5,1 %, Vorjahr 5,2 %).

Die Arbeitslosenquote des Freistaates Thüringen betrug im August 5,6 Prozent. Im Unstrut-Hainich-Kreis stieg die Arbeitslosenquote auf 6,9 Prozent (Vormonat 6,6 Prozent, Vorjahr 6,8 Prozent).

Die Zahl der Arbeitslosen stieg sowohl in der Arbeitsagentur als auch in den Jobcentern an. Im August waren 2.653 Arbeitslose in der Arbeitslosenversicherung gemeldet, 120 mehr als im Vormonat, aber 130 weniger als im Vorjahr.
Die Zahl der Arbeitslosen in den Jobcentern nahm zu. Im August waren 4.751 Arbeitslose in beiden Jobcentern registriert. Damit sind zwei von drei Arbeitslosen bei den Jobcentern gemeldet. Gegenüber dem Vormonat stieg die Zahl um 148, gegenüber dem Vorjahr um 142.

Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch Teilnehmende an Maßnahmen, Weiterbildungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst. Sie bietet damit einen umfassenderen Eindruck der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) betrug im August 8.991. Das waren 31 weniger als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigungsquote lag beim 7,1 Prozent.

Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
Die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt bleibt weiter auf einem hohen Niveau. Im August änderte sich für fast jeden zweiten der Arbeitslosen der Status.
Im August beendeten 1.446 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 53 weniger als im Vormonat und 318 weniger als im Vorjahr. Von ihnen nahmen 434 Personen eine Erwerbstätigkeit auf dem 1. Arbeitsmarkt auf. Seit Jahresbeginn konnten 3.665 Arbeitslose eine neue Beschäftigung aufnehmen.
Gleichzeitig meldeten sich im August 1.712 Menschen neu oder erneut arbeitslos, 107 mehr als im Vormonat und 81 mehr als im Vorjahr. 604 waren zuvor auf dem 1. Arbeitsmarkt beschäftigt. Seit Jahresbeginn haben 4.681 Menschen ihren Job verloren.

Fachkräftenachfrage geht zurück
Die Zahl der neu gemeldeten Stellen sank gegenüber dem Vormonat an. Die Unternehmen meldeten 333 offene Stellen, 93 weniger als im Vormonat und 199 weniger als im Vorjahr.

Aktuell liegen 2.083 offene Stellen zur Besetzung vor, 93 weniger als im Vorjahr, aber über Vorkrisenniveau (2019 – 2.015 Stellen). Nur 292 Stellen sind in Teilzeit, alle anderen in Vollzeit gemeldet. Die meisten Stellen sind für ausgebildete Fachkräfte ausgeschrieben (80 Prozent). Es liegen 390 Stellen für Helfer- und Anlerntätigkeiten vor. Die meisten offenen Stellen gibt es im verarbeitenden Gewerbe (463), in der Zeitarbeit (282), im Handel (275), im Gesundheits- und Sozialwesen (249), im Baugewerbe (186) und im Gastgewerbe (134).

Entwicklung im Unstrut-Hainich-Kreis
Die Arbeitslosenquote stieg an und liegt bei 6,9 Prozent (Vormonat 6,6%, Vorjahr 6,8 Prozent). Aktuell sind 3.624 Menschen arbeitslos gemeldet, 162 mehr als im Vormonat, aber 2 weniger als im Vorjahr. Aktuell sind 536 Ausländer arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Anteil von 15 Prozent an allen Arbeitslosen.

Im August meldeten sich 826 Menschen arbeitslos, 82 mehr als im Vormonat und 61 mehr als im Vorjahr. 279 meldeten sich nach einer Beschäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt arbeitslos. Seit Jahresbeginn haben 2.120 Menschen ihren Job verloren.

Gleichzeitig beendeten im August 665 ihre Arbeitslosigkeit, 58 weniger als im Vormonat und 185 weniger als im Vorjahr. 210 Personen nahmen eine Erwerbstätigkeit auf. Seit Jahresbeginn konnten 1.758 Menschen einen neuen Job finden.

Im August wurden 145 offene Stellen von den Unternehmen neu gemeldet. Aktuell liegen 746 offene Stellen zur Besetzung vor, 174 weniger als im Vorjahr.

Die ausführliche Statistik findet sich hier .