Steigende Umsätze und leichter Beschäftigungszuwachs

Die Umsätze der Thüringer Einzelhandelsunternehmen lagen im 1. Halbjahr 2022 nach vorläufigen Ergebnissen des Thüringer Landesamtes für Statistik real (inflationsbereinigt) um 3,1 Prozent über dem Niveau des 1. Halbjahres 2021...

Nominal (d. h. in jeweiligen Preisen) stiegen die Umsätze im Ver- gleich zum Vorjahreszeitraum um 9,6 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten lag mit einem Plus von 1,3 Prozent leicht über dem im 1. Halbjahr 2021 erreichten Niveau.

In Deutschland stiegen die Einzelhandelsumsätze im 1. Halbjahr 2022 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes real um 0,7 Prozent. Die nominalen Umsätze nahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,9 Prozent zu. In den 3 nach Umsätzen bedeutendsten Bereichen des Thüringer Einzelhandels waren im 1. Halbjahr 2022 unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten.

Im Bereich „Einzelhandel mit sonstigen Haushaltsgeräten usw.“ (u. a. Einzelhandel mit Textilien, Möbeln, Sportausrüstung und elektrischen Haushaltsgeräten) waren deutliche Umsatzzuwächse zu verzeichnen. Hier stiegen die realen Umsätze um 33,6 Prozent und die nominalen Umsätze um 43,1 Prozent. Im „Einzelhandel mit sonstigen Gütern“ (z. B. Einzelhandel mit Bekleidung, Schuhen, Lederwaren, Schmuck; Augenoptiker, Apotheken) zeigte sich ebenfalls eine positive Entwicklung. Die realen Umsätze stiegen hier um 11,2 Prozent und die nominalen Umsätze lagen 13,7 Prozent über denen des 1. Halbjahres 2021.

Die Umsätze im Bereich „Einzelhandel mit Waren verschiedener Art“ (z. B. Supermärkte, SB-Kaufhäuser und Verbrauchermärkte) gingen hingegen real um 3,8 Prozent zurück. Nominal lagen sie 2,7 Prozent über dem im 1. Halbjahr 2021 erreichten Wert, d. h. es wurden in diesem Bereich zwar 3,8 Prozent weniger Waren gekauft, durch zwischenzeitlich eingetretene Preissteigerungen musste aber für diese Waren insgesamt 2,7 Prozent mehr bezahlt werden.

Noch deutlicher wird dieser Effekt im Bereich „Einzelhandel mit Motorenkraftstoffen“. Hier gingen die realen Umsätze (also der Kauf von Kraftstoff) um 5,5 Prozent zurück. Das für diese Menge Kraftstoff zu bezahlende Geld – die nominalen Umsätze – stiegen hingegen um 22,2 Prozent an.

Eine Betrachtung der langfristigen Entwicklung zeigt, dass die Umsätze und die Beschäftigtenzahlen im Thüringer Einzelhandel im 1. Halbjahr 2022 das vor Corona erreichte Niveau bereits wieder über- schritten haben. So lagen die nominalen Umsätze im 1. Halbjahr 2022 um 11,9 Prozentpunkte über denen im 1. Halbjahr 2019, die realen Umsätze lagen 0,7 Prozentpunkte darüber und die Zahl der Beschäftigten um 1,6 Prozentpunkte. Eine Unterscheidung nach Voll- und Teilzeitbeschäftigten ist seit Inkrafttreten des Handels- und Dienstleistungsstatistikgesetzes im Jahr 2021 nicht mehr möglich.