Neues aus dem NUV

Kalisalz wird immer noch gefördert

Freitag
26.08.2022, 15:57 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
In der Deusa International GmbH in Bleicherode wird die Tradition der Kalisalzförderung aufrechterhalten. Allerdings nicht mehr im klassischen Abbau Untertage, sondern durch das Aussolen von Kavernen in rund 450 Meter Tiefe...


Matthias Schmidt, der als einer der beiden Geschäftsführer für den technischen Bereich zuständig und verantwortlich ist, berichtet bei einem Besuch des Vorstandes vom Nordthüringer Unternehmerverband (NUV), dass die Gewinnung von Kalisalz und das Verfüllen der Hohlräume des ehemaligen Bergwerkes zu den Hauptbetätigungsfeldern des Unternehmens zählt, das nun die Deusa und das Unternehmen NDH-E unter einem Dach vereint.

“Zu unseren finalen Produkten zählt das Kaliumchlorid, das als wichtiger Rohstoff der Düngemittelherstellung dient. Bischofit hingegen wird als Magnesiumsalz in der chemischen Industrie verwendet, kommt aber auch im Winterdienst und in den skandinavischen Ländern als Material für die Staubbindung bei unbefestigten Straßen zum Einsatz”, berichtet Matthias Schmidt im Gespräch mit Niels Neu. “Pro Jahr produzieren wir rund 100.000 Tonnen Kaliumchlorid, 45.000 Tonnen Magnesiumchlorid sowie 60.000 Kubikmeter Flüssigkeiten. Wir, das sind 250 Frauen und Männer, die in unterschiedlichen Schichtsystemen arbeiten. Der Schwerpunkt liegt dabei eindeutig auf dem Solbetrieb mit 92 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern”, ergänzt der kaufmännische Geschäftsführer Dr. Peter Davids.

Der Aufbereitungsprozess der geförderten Sole ist sehr energieintensiv und die Entwicklung der Preise bereitet beiden Geschäftsführern seit Wochen große Sorgen. Zwar ist der Kalipreis indirekt größtenteils auch an den Energiepreis gekoppelt, doch bei einem Ausfall von Erdgas als bisherigem Energieträger entsteht eine völlig neue Situation. Eine Möglichkeit der Reaktion ist die Umstellung der Brenner der Dampferzeuger im eigenen Kraftwerk von derzeit Erdgas auf Heizöl. An dieser Umstellung wird derzeit mit Hochdruck gearbeitet.

Verankert ist das Bergbauunternehmen in vielen branchentypischen Verbänden und ist damit überregional bestens vernetzt. Allerdings eröffnet sich in der Mitgliedschaft des Nordthüringer Unternehmerverbandes eine Möglichkeit, noch engere Kontakte in die unmittelbare Region hinein zu knüpfen. Diese profitiert von einem Unternehmen wie der Deusa, da sie mit ihren Menschen wichtig für das Unternehmen selbst ist. Ein Beweis für diese These ist allein die Tatsache, dass in diesem Jahr sieben junge Menschen eine Ausbildung in Bleicherode begonnen haben.

In den Abbaufeldern im Bereich Kehmstedt befindet sich noch Kalisalz für rund 100 Jahre. Für die weitere Entwicklung des Solfeldes gibt es einen Rahmenbetriebsplan bis hinein in das Jahr 2038. Das gibt nicht nur den beiden Geschäftsführern ein gutes Gefühl der Sicherheit, sondern den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den insgesamt sieben Azubis einen sicheren Arbeitsplatz beim größten Arbeitgeber der Bleicheröder Region. Insofern schließt sich der Kreis aus Tradition und Innovation.