Tipps der Verbraucherzentrale zu neuem Trend:

Solarstrom vom Balkon

Sonnabend
27.08.2022, 07:35 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Strom selbst erzeugen und verbrauchen liegt im Trend. Allerdings kann nicht jeder eine große Solaranlage aufs Dach setzen. Eine Alternative sind Stecker-Solargeräte für den Balkon oder die Terrasse. Die Verbraucherzentrale Thüringen erläutert Funktion und Nutzen...

Stecker-Solargeräte wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um. Damit sind sie Strom erzeugende Haushaltsgeräte für den Eigenbedarf. Sie können von Privatpersonen selbst an Balkonbrüstungen, Außenwände, Dächer, Terrassen und Gärten angebaut, angeschlossen und genutzt werden.

In der Regel bestehen Stecker-Solargeräte aus ein oder zwei Solarmodulen. Ein typisches Stecker-Solar-Modul ist 1,0 Meter mal 1,70 Meter groß und hat eine Leistung von circa 300 Watt. Hinzu kommt ein Wechselrichter, der den Gleichstrom der Solaranlage in 230-Volt-Wechselstrom für den Haushalt umwandelt. Der selbst erzeugte Strom fließt so in die Steckdose am Balkon und versorgt von dort Fernseher, Kühlschrank oder Waschmaschine, die an anderen Steckdosen in der Wohnung angeschlossen sind.

Auf steckerfertige Geräte achten
Ein 300-Watt-Modul kostet mit Wechselrichter etwa 500 Euro und erzeugt je nach Standort 200 bis 300 Kilowattstunden Strom im Jahr. Möglicherweise sind weitere Kosten für die Montagevorrichtung zu kalkulieren. Achten Sie beim Kauf auf steckerfertige Geräte und auf die Einhaltung des Sicherheitsstandards der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS 0001:2019-10). Den besten Ertrag liefern Module, die unverschattet zur Südseite ausgerichtet sind. Die Geräte müssen sturmfest montiert sein.

Vorher Vermieter fragen
Für Miet- und Eigentumswohnungen muss vor dem Anbringen an der Balkonbrüstung oder der Hauswand die Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft eingeholt werden. Auf dem Balkon kann ein Modul aber ohne Zustimmung aufgestellt werden. Zudem muss das Stecker-Solargeräte bei der Bundesnetzagentur, dem örtlichen Netzbetreiber und bei Ihrer Hausverwaltung angemeldet werden.

Eventuell ist ein Zählertausch notwendig: Wenn das steckbare Solar-Gerät weniger als 800 Watt leistet und die Netzrückspeisung des Solar-Gerätes geringer als vier Prozent des Jahresstrombezugs ausfällt, ist jeder Zähler geeignet. Bei einer höheren Netzrückspeisung ist jedoch ein Zähler mit Rücklaufsperre für den rechtssicheren Betrieb nötig.

Vertiefende Informationen rund ums Thema Stecker-Solargeräte finden Sie bei der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie und in den FAQ unter https://www.pvplug.de/faq/. Informationen zum Thema finden sich bei unseren kostenfreien Onlinevorträgen unter: https://verbraucherzentrale-energieberatung.de/veranstaltungen/.

Weitere Fragen zum Thema Photovoltaik beantworten die Energieberater:innen der Verbraucherzentrale Thüringen. Termine für ein persönliches Beratungsgespräch können unter den Telefonnummern 0800 809 802 400 oder 0361 555140 (kostenfrei) vereinbart werden.