Iberg-Baustelle

Jetzt droht die Vollsperrung

Donnerstag
25.08.2022, 11:24 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Gestern hatte die nnz über weiteren Vandalismus an der Iberg-Baustelle berichtet. Offensichtlich blickt man auch in Erfurt auf das Geschehen vor Ort, das Land als Bauherr denkt nun über eine Vollsperrung der Straße nach…

Demolierte Schranke an der Krebsbachbrücke (Foto: vgf) Demolierte Schranke an der Krebsbachbrücke (Foto: vgf)


Wie die nnz erfahren hat, sind sowohl bei der Stadt Nordhausen wie auch dem Landkreis Schreiben aus dem Landesamt für Verkehr zur Stellungnahme eingegangen. Demnach denkt man in Erfurt wegen der anhaltenden Störungen und Sachbeschädigungen an der Baustelle zwischen Buchholz und Stempeda nun über ein Vollsperrung der Strecke nach.

Neben den entstandenen Kosten sieht man im Ministerium ein Sicherheitsproblem. Formal gilt die Baustelle als nicht abgesichert, bis die Schrankenanlage wieder repariert werden kann, was inzwischen bereits acht mal passieren musste. Der Baustellenbetrieb werde stark behindert und es könne zu Verzögerungen im Ablaufplan kommen. Die Schäden durch Vandalismus würden zudem einen schweren Eingriff in den Straßenverkehr darstellen, zahlreiche Verstöße gegen die Verkehrsordnung würden hingenommen und nicht verfolgt.

Eine Vollsperrung würde bedeuten, dass auch Rettungsfahrzeuge und Schulbusse die Umleitung fahren müssten. Die lokalen Verwaltungen wurden dazu von Landesseite um Stellungnahme gebeten. Im Landratsamt wird man die bisherige Position beibehalten. „Wir lehnen das klar ab, diese Lösung wäre für uns nicht akzeptabel“, sagt Landrat Matthias Jendricke gegenüber der nnz. Die Anfahrt der Rettungsdienste sei auch von anderer Stelle aus zu regeln und üblich, aber die Fahrt in Richtung Nordhäuser Krankenhaus werde über die Umleitung zu lang, das könne man nicht hinnehmen. Kritisch sieht man auch den Schülerverkehr, der ab der kommenden Woche wieder rollen wird. Betroffen seien am Ende nicht nur die Gemeinden Stempeda und Rodishain, auch hinter der Landesgrenze würde man die Auswirkungen spüren, so der Nordhäuser Landrat weiter.

Die Entscheidung darüber, was nun geschieht, liegt aber letztlich beim Land, das als Verkehrsbehörde auf der Landstraße und als Bauherr die Zügel in der Hand hält, unterstreicht Jendricke. Die Möglichkeiten von Stadt und Kreis zur Einflussnahme erschöpfen sich mit der Stellungnahme.
Angelo Glashagel