ÖFFENTLICH RECHTLICHER RUNDFUNK (ÖRR)

Revolution

Mittwoch
24.08.2022, 12:20 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
ARD und ZDF und der öffentlich-rechtliche Rundfunk brauchen keine Reform. Hier hilft nur eine Revolution. Meint nnz-Autor Jurgen Wiethoff...

Das ZDF-Studio in Hamburg. Natürlich in bester Lage. Gleich daneben die Zentrale die SPIEGEL (Foto: nnz) Das ZDF-Studio in Hamburg. Natürlich in bester Lage. Gleich daneben die Zentrale die SPIEGEL (Foto: nnz)
Das fängt bei der KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs) an. 16, größtenteils Professoren und Doktoren, entscheiden hier nicht, was der Bürger zu sehen und zu hören bekommt, sondern ob das so oder so bezahlt werden muss. Selbstverständlich mit dem Geld der gequälten Bürger.

In diese Kommission gehören 1 bis 2 wirklich gute Buchhalter, dazu Funktechniker und bekannte Darsteller und viele Radiohörer und Fernsehnutzer. Eine zweifellos elitäre Gruppe von Menschen kann gar nicht entscheiden, was die Nutzer des ÖRR sehen und hören wollen. Wofür Ihr Gebührengeld sonst noch so verschwendet wird, können Sie in diesen Tagen überall in der Presse lesen.

Es gibt im Internet unterschiedliche Angaben zur Zahl der ÖRR-Rundfunk- und Fernsehprogramme. Deswegen hier folgende Feststellung:
Programmwiederholungen braucht heute kein Mensch mehr. Es gibt die Mediatheken und viele Fernsehgeräte haben eingebaute Festplattenrecorder bzw. Software zur Steuerung von Festplatten, mit deren Hilfe man sich die interessierenden Sendungen aufzeichnen kann. Demzufolge reichen Das Erste, ZDF und die dritten Programme vollkommen aus, um den Fernsehbedarf der Zuschauer zu decken. Viel zu viele Sendungen werden auch in der ….zig-sten Wiederholung nicht besser. Ganz wichtig in diesem Zusammenhang ist die daraus resultierende Energieeinsparung von vielen Gigawatt.

Die letzte öffentlich zugängliche Zahl der täglich produzierenden ÖRR-Rundfunkprogramme in Deutschland lag bei 77. Auch das kann man einschränken und vor allem aber muss man den technischen Fortschritt nutzen. Seit den ersten DAB-Tests, damals noch ohne +, Mitte der 90-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wissen die daran Beteiligten: DAB ist die Zukunft des Radios.

Ein Standort-Beispiel:
Im Harz senden zwei Großsender mit einem Abstand von 5,5 km. Am Standort Torfhaus senden fünf öffentlich-rechtliche und zwei private UKW-Radioprogramme mit sieben Sendern mit insgesamt 650 kW Strahlungsleistung.
Am Standort Brocken senden vier öffentlich-rechtliche und zwei private UKW-Radioprogramme mit sechs Sendern mit insgesamt 430 kW Strahlungsleistung. Diese 13 Programme ließen sich bequem mit einem DAB+ - Sender mit 30-50 kW Strahlungsleistung in CD-Qualität ausstrahlen.

Um das zu vertuschen, senden die DAB+-Sender auf dem Brocken mit einer maximalen Leistung von 2,8 kW Strahlungsleistung vorwiegend private Programme. Es ist selbstverständlich, dass der neugierige Radiohörer, der DAB+ ausprobiert, zu der falschen Einschätzung kommt: Taugt nichts, UKW ist vielfach besser. Am Standort Torfhaus gibt es (noch?) keine DAB-Sender.

Mit den Kosten für die durch DAB-Umstellung einzusparenden vielen Gigawatt ließen sich die ehemaligen GEZ-Gebühren so drastisch senken, dass der Radiohörer sich ganz bequem Zusatzgeräte zur weiteren Nutzung seiner Radios bis hin zur Stereoanlage kaufen kann. Es muss nichts weggeworfen werden, selbst das „gute, alte Röhren-Dampfradio“ kann ohne Technikerhilfe weiter benutzt werden.

Der MDR braucht nach meinen Erfahrungen nur UKW-Sender abzuschalten. Ich konnte auch im Auto die jeweiligen Landesprogramme von Thüringen und Sachsen-Anhalt und in Nord-Sachsen gut in DAB empfangen. Seit der Inbetriebnahme von zwei Kleinsendern auf dem Ravensberg und in Hohegeiss ist auch der Empfang aller NDR-Programme in Nordhausen gut möglich.

Es gilt jetzt, schnell zu handeln. Im Winter sind fehlende Rundfunk- und Fernsehprogramme leichter zu ertragen, als zu geringe Innenraumtemperaturen oder was sonst so zur Energieeinsparung von unseren Politikern noch vorgeschlagen wird.
Jürgen Wiethoff