Die Waldbrandexperten haben bis Mitte August des Jahres insgesamt 53 Waldbrände in Thüringen erfasst. So viel, wie seit zehn Jahren in der gesamten Waldbrandsaison nicht mehr. Damit steht fest: 2022 wird das Waldbrand-Rekordjahr in diesem Dezennium...
Auch die insgesamt rund 16,7 Hektar Waldbrandfläche, dies entspricht knapp der Hälfte der Oktoberfest-Fläche in München, liegen im Zehnjahresvergleich auf einem traurigen Platz 2. „Ein sehr gut ausgebautes Waldwegenetz, ein in den letzten Jahren verbessertes System an Löschwasserteichen, die Aufrüstung der Forstämter mit Löschtechnik und eine gut ausgebildete Feuerwehr sind die wichtigsten Gründe für die schnelle und erfolgreiche Bekämpfung der sehr vielen Brandherde. Ein schlimmeres Szenario konnte so verhindert werden", erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand.
Aber der Bedarf an weiteren Vorsorgeleistungen und ihrer Finanzierung steigt. Die Anlage und Pflege von Brandschutzstreifen, die Sanierung weiterer Löschwasserteiche und die Fortführung der technischen Aufrüstung insbesondere mit Löschwasser-Tankanhängern ist auch künftig mit hohen Kosten verbunden. Im vergleichsweise niederschlagsreichen und kühlen Jahr 2021 gab es in Thüringen bis Jahresende gerade einmal zehn Waldbrände auf rund 1,7 Hektar, was etwa zwei Fußballplätzen entspricht.
In Deutschland sind in diesem Sommer bereits fast 3.800 Hektar Wald in Flammen aufgegangen. Der Schaden wird auf rund 20 bis 30 Millionen Euro geschätzt und ist damit 28 Mal so hoch wie 2021.