Der dritte Tag im Handwerker-Camp des KILA

Befiehl Du Deine Wege

Dienstag
09.08.2022, 08:20 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Fast 100 Mädchen und Jungen verbringen derzeit eine spannende Zeit im Handwerkercamp des Kinder-Kirchen-Ladens in Hoheneiche. In der nnz schreiben die Jungs und Mädels Ihr Camp-Tagebuch…


Trommelschläge hallen durch das Camp.
Aber nicht diese Töne, auch nicht die Sonne und auch nicht der strahlende Himmel haben uns aufgeweckt; die Freude und Spannung auf den neuen Tag hielt es nicht mehr im Schlafsack aus, und so beginnt der Tag, gut gelaunt am Kreuz mit der Morgenandacht.
Heute ganz besonders mit drei Geburtstagskindern! Sie brauchen den Weg zum Frühstück nicht zu Fuß antreten,wer von ihnen möchte, wird auf Händen getragen.

So rückt der Höhepunkt des Tages, das Theaterstück immer näher. Gestartet wird wieder mit einem Choral aus der Feder Paul Gerhardts.
Unglaublich wie das große Zelt zum Rhythmus von „Befiehl du deine Wege“ rockt. Es brauch nur ein oder zwei Strophen, dann wippt auch der letzte Fuß mit und der 400 Jahre alte Choral wird laut und klar mitgesungen.

Im Theaterstück geht es heute sehr turbulent zu. Paul Gerhardt und Johann Crüger haben ihr Studium in Grimma erfolgreich abgeschlossen und studieren nun in Wittenberg. Bald wird Paul Gerhardt als Pfarrer arbeiten können, aber zuvor ist er in Wittenberg Zeuge großer Ereignisse.

Der dreißigjährige Krieg schwächte das Land und Machtkonflikte zwischen Protestanten und Katholiken werden unter den Herrschenden ausgetragen, zu Lasten des Volkes. Man erhofft sich Hilfe von Gustav Adolf, dem Schwedenkönig. Dieser zieht mit seiner Streitmacht in Wittenberg ein, wird freudig empfangen und große Hoffnung wird auf ihn gesetzt.

Er soll die Fronten klären, Frieden schaffen. Aber ist das möglich? Frieden schaffen mit einem Heer Soldaten?In der darauffolgenden Schlacht bei Lützen fällt der Schwedenkönig, das schwedische Heer wurde vom Kurfürsten verraten und nun folgen Brandschatzungen und Plünderungen der Städte und Dörfer.
Die Menschen leiden. Und auch Paul Gerhardt erleidet Verluste. Sein Elternhaus brennt fast bis auf die Grundmauern nieder. Seine Ausbildung zum Pfarrer ist beendet und nun kommt er in ein zerstörtes Gräfenhainichen zurück. Arbeitsstellen sind rar, weil die Kassen als Folge des Krieges leer sind. Sein Dach über dem Kopf ist zerstört und von seiner Familie ist nur noch sein Bruder bei ihm.

Aber Paul Gerhardt gibt nicht auf, er setzt sein Vertrauen ganz auf Gott und weiß: „ Gott wird meinen Weg führen!“ Nichts kann ihn davon abbringen. Und so endet das Theaterstück heute mit einem tatkräftigen, hoffnungsvollen Paul Gerhardt, welcher gemeinsam mit seinem Freund Johann Crüger seinen Weg Gott anbefiehlt.

In der anschließenden Bibelarbeit dachten wir nach, was für uns die Worte aus Psalm 37;5
bedeuten können.

Tagewerk
Auch heute steht hier keiner still,
weil jeder hier ein Handwerk machen will.
Die „Schmierigen“ die edelsten Salben verrühren,
die Pflege kann man dann auf der Haut gut spüren.
Bei den „LampingJungs“ wird es bald sehr gemütlich hell,
dort bastelt man bunte Lampen ziemlich schnell.
Die „Rumpelstielchen“ spielen ein Spiel gar nicht dumm
sie rennen, und schreien und schubsen sich um.
Und ist der Hunger gar so groß,
geht bei den „Zimtzicken“ das Backen von Zimtschnecken los.
Bei den „Holzklotzer“ sägt, feilt und schleift man viel
und nimmt nach Haus mit ein „Quadro-Spiel“
Eine ganz besondere Pfeife basteln auch,
die „Ausgeqetschten“ aus dem „Akkordeonbauch“.
Und sind von der Arbeit wir dann verschwitzt.
bau`n wir bei den „Biberbutzemännern“ einen Staudamm, das ist kein Witz!
So verrichten wir im Camp unser Tagwerk mit ganzer Kraft,
und jeder staunt was er so alles schafft.
i.A. Dennis Buntfuß