Noch ein Blick in die Statistik

Nur zwei Regionen wachsen noch

Donnerstag
28.07.2022, 13:41 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Mit Ausnahme der kreisfreien Stadt Weimar und dem Saale-Holzland-Kreis nahm 2020 das Bruttoinlandsprodukt in allen Thüringer Landkreisen und kreisfreien Städten verglichen mit dem Vorjahr ab...

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik waren vor allem die Städte Suhl und Eise- nach sowie der Kreis Sömmerda vom Rückgang betroffen. In der kreisfreien Stadt Erfurt wurde ins- gesamt der größte Anteil des Thüringer Bruttoinlandsproduktes erwirtschaftet. Die Stadt Jena weist das höchste Bruttoinlandsprodukt je Einwohner wie auch je Erwerbstätigen auf.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Thüringens, der Marktwert aller in Thüringen für den Endverbrauch hergestellten Waren und Dienstleistungen, lag im Jahr 2020 bei 62,3 Milliarden Euro. Etwa ein Drittel davon (34,4 Prozent) wurde in den kreisfreien Städten erwirtschaftet und zwei Drittel (65,6 Prozent) in den Landkreisen. Den deutlich höchsten Anteil des Thüringer Bruttoinlandsproduktes machte die kreisfreie Stadt Erfurt mit 14,3 Prozent aus. Den geringsten Beitrag leistete die Stadt Suhl mit 1,8 Prozent.

Im Vergleich zum Jahr 2019 verringerte sich das Bruttoinlandsprodukt Thüringens im Jahr 2020 um 2,5 Prozent. In 21 der 23 Thüringer Kreise zeigte sich diese Entwicklung mit Verringerungen zwischen -0,1 Prozent im Kreis Hildburghausen und -7,8 Prozent in der kreisfreien Stadt Suhl. Lediglich die Stadt Weimar (+2,0 Prozent) und der Saale-Holzland-Kreis (+1,2 Prozent) wiesen positive Veränderungsraten in 2020 verglichen mit dem Vorjahr auf.

Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner erreichte 2020 in Thüringen 29 304 Euro. Deutlich höher lag das BIP pro Kopf in den kreisfreien Städten mit 38 342 Euro je Einwohner. Besonders die kreisfreien Städte Jena (45 013 Euro) und Erfurt (41 615 Euro) wiesen hohe Werte auf. Im Vergleich dazu wurde in den Landkreisen durchschnittlich 26 079 Euro je Einwohner erwirtschaftet, mit Werten von 22 495 Euro im Kreis Altenburger Land bis 30 137 Euro im Saale-Orla-Kreis.

Grund für das Gefälle zwischen den kreisfreien Städten und Landkreisen ist im Wesentlichen der Einpendelnden-Überschuss der Städte. Vergleicht man das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen, wird eine deutlich geringere Spann- weite erkennbar. Das BIP je Erwerbstätigen lag zwischen 55 390 Euro im Unstrut-Hainich-Kreis und 68 429 Euro in der kreisfreien Stadt Jena.

Das Bruttoinlandsprodukt auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte wird ausschließlich in jeweiligen Preisen ermittelt, nicht preisbereinigt, da keine Preisindizes auf Kreisebene vorliegen. Zum Vergleich lag in Thüringen die Veränderungsrate des BIP in jeweiligen Preisen von 2019 auf 2020 bei -2,5 Prozent, preisbereinigt bei -4,3 Prozent.

Alle in der vorliegenden Mitteilung veröffentlichten Ergebnisse sind auf den Berechnungsstand November 2021 des Statistischen Bundesamtes abgestimmt.