acto sieht:

Ahnungslosigkeit und Ignoranz bei der Umsetzung der „Grünen“ Ideologie

Sonnabend
23.07.2022, 09:43 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Ohne Zweifel ist „Eine intakte Natur unser aller Lebensgrundlage. Saubere Luft, fruchtbare Böden, gesunde Nahrungsmittel und Trinkwasser ermöglichen gutes Leben. Dafür braucht es funktionierende Ökosysteme. Doch die Art und Weise unseres bisherigen Wirtschaftens schadet der Natur und damit auch uns selbst“. acto hat dieses Zitat gefunden...


Soweit die schöne Theorie und die aktuelle Praxis. Allerdings nützt auch die schönste Ideologie der „Grünen“ nichts, wenn deren Umsetzung aufgrund von Unwissenheit und Ignoranz der Protagonisten unter den aktuell gegebenen Umständen nicht oder zurzeit nicht praktikabel ist.

Am Sonntagabend lief eine bekannte Talkshow zum Thema „Gasmangel, horrende Preise“ in der ARD. Zu den geladenen Gästen gehörten Ricarda Lang („Grüne Parteivorsitzende“), Jens Spahn (Politiker CDU), Rainer Dulger (Unternehmer, Arbeitgeberpräsident) und Marcel Fratzscher (Ökonom, Leiter DIW). Wie üblich wurde kontrovers zum oben genannten Thema diskutiert.

Zu dieser Diskussion hat Frau Lang leider nur mit ihrer selbstgefälligen Art, mit Wissen suggerierendem Kopfnicken und Phrasen beigetragen. Zum Ende der Sendung sprach sie dann noch den in Deutschland herrschenden Fachkräftemangel an. Dieser ist scheinbar auch in ihrer eigenen Partei besonders groß.

Denn weder Sie, noch ihr Co-Vorsitzender Omid Nouripour, haben einen Berufs- oder Studienabschluss. Sie sind also selbst keine Fachkräfte. Da finde ich es schon vermessen und selbstgefällig, diese Defizite anzusprechen, selbst aber nicht in der Lage oder willens zu sein, eine begonnene Ausbildung auch zu beenden und sich so selbst zu einer Fachkraft zu qualifizieren. Ohne jegliche Ausbildung, also praktisch als „Ungelernte“, beansprucht sie eine Führungsposition und will uns erklären, wie die Welt funktioniert.

Einmal mehr wurde in der Talkshow wieder sehr deutlich, dass nicht nur Frau Lang, auch Herr Habeck, auf den sie sich mehrfach berufen hatte, in der Energiewirtschaft Laien sind. Denn beide behaupten nach wie vor, dass bei ausbleibenden oder gedrosselten Gaslieferungen aus Russland nicht bei Strom, vielmehr bei Wärme ein großer Mangel zu erwarten sei. Eine Laufzeitverlängerung von AKW käme darum nicht in Frage. Außerdem solle die Erzeugung von Strom aus Gas ebenfalls heruntergefahren werden.

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland etwa 490 TWh elektrischer Energie erzeugt. Davon entfielen etwa 54,5 % auf konventionelle und etwa 45,5% auf erneuerbare Erzeugung. Der Anteil der Kernenergie lag bei 13,5% und jener der Energie, die durch Gaskraftwerke erzeugt wurde, lag bei etwa 10,5%. Nach einhelliger Meinung der „Grünen“ stehen also aktuell etwa 24% der konventionellen Stromerzeugung zur Disposition.

Dem angesprochenen Mangel an Wärme könnte durch Wärmepumpen oder Geothermie entgegengewirkt werden. Zwingend erforderlich wäre dafür jedoch Strom in ausreichender und zuverlässiger Menge. Das bedeutet, dass wir den Mangel an Wärme mit einem stabilen Stromangebot kompensieren könnten. Allerdings sollte dafür die konventionelle Stromerzeugung, zumindest für einen zeitlich begrenzten Zeitraum, überdacht werden.

Auch sollte die staatliche Subvention des Umstieges von Verbrennungsmotoren zu Elektroantrieben hinterfragt werden. Was spricht gegen einen Umstieg auf das klimaneutrale E-Fuel? Denn aktuell fiel das „Kartenhaus“ der vermeintlich sauberen und in ausreichendem Maße vorhandener Elektroenergie in sich zusammen. Um die Stromnetze nicht weiter zu belasten, wird es sicher in naher Zukunft, bei einer weiteren Verknappung des Stromangebotes, für das Laden der vielen Elektroautos mindestens zu Einschränkungen kommen. Da außerdem der Strom weit über 50 Prozent konventionell erzeugt wird, entstehen demzufolge nicht nur bei der Produktion der Elektrofahrzeuge Emissionen. Sie entstehen auch bei deren Nutzung, wenn auch nicht am Fahrzeug selbst, jedoch zu mindestens an den Kraftwerken. E-Fuel-, Benzin- und Dieselfahrzeuge könnten dann den Gasmangel etwas entschärfen.

Umweltschutz ist zweifelsfrei wichtig. Er darf aber nicht zur blanken Ideologie verkommen und mit aller Macht ohne Abwägung eventueller negativer Folgen durchgedrückt werden. Wir sollten vielmehr soziale, ökologische und ökonomische Belange immer wieder neu gegeneinander abwägen und in ein vernünftiges Verhältnis bringen. Denn nur mit diesem Ansatz kann die deutsche Wirtschaft stetig zu Wohlstand und Umweltschutz in Deutschland beitragen.
acto, der vollständige Name ist der Redaktion bekannt