Nachgefragt

Ein Jahr Kurdirektorin in Bad Frankenhausen

Montag
11.07.2022, 07:00 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Ein Jahr ist vergangen, seitdem Katja Rudolph den Posten als Kurdirektorin von Bad Frankenhausen angetreten hat. Wir wollten wissen, wie es ihr in den letzten Monaten ergangen ist. Unsere Redakteurin Eva Maria Wiegand traf sich mit ihr zu einem Interview…

Katja Rudoph ist seit einem Jahr die Kurdirektorin von Bad Frankenhausen (Foto: privat) Katja Rudoph ist seit einem Jahr die Kurdirektorin von Bad Frankenhausen (Foto: privat)


Kn: Frau Rudolph, seit einem Jahr bekleiden sie den Posten als Kurdirektorin von Bad Frankenhausen. Wie betrachten Sie rückblickend ihren Start in der Kyffhäuserstadt?

Katja Rudolph: Die Einführungszeit in mein Amt begann noch unter den strengen Coronaregeln. Für einen Beginn ist das zwar nicht wünschenswert, aber davon habe ich mich nicht abhalten lassen und meine Ideen für ein neues Tourismus- und Kurkonzept erarbeitet. Für mich war es eine Gratwanderung alte Strukturen aufzubrechen und neue zu etablieren.

Was meinen Sie mit alten Strukturen?

Um einen Betrieb tourismusfähig zu gestalten, erfordert es, Stillstand und Rückschritt zu vermeiden. Wichtig ist, dass alle und ich meine wirklich ALLE in einem Team an einem Strang ziehen. Das gewohnte, über Jahre hinweg geduldete Hierachien aufgelöst werden und kollegiale Strukturen in den Vordergrund gestellt werden. Dies geht natürlich nicht ohne Enttäuschung einiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab.

Ist ihnen dieses Konzept übelgenommen worden

Teilweise schon. Einige haben uns verlassen, andere sind gekommen. Unser Team für die Bereiche Empfang, Sauna, Therme und Verwaltung besteht nun aus 63 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Man könnte sagen, aus der Dampflok wird allmählich ein ICE.

Worauf legen Sie Wert bei ihrer Arbeit

Loyalität, Offenheit, Achtung füreinander und Disziplin, diese Dinge stehen für mich an erster Stelle. Wer sich mit seiner Arbeit identifiziert, trägt zum Zusammenhalt bei.

Welche Visionen haben Sie für die nächsten Jahre für Bad Frankenhausen

Frankenhausen bietet unglaublich umfangreiche Sehenswürdigkeiten. Das Panorama Museum, das Kyffhäuser Denkmal, unser Regionalmuseum, die Therme, eine historische Innenstadt und Vieles mehr. Wir haben uns für Kur- und Tourismus entschieden und diese Bereiche können und müssen touristisch noch mehr ausgebaut werden. Die Region ist es wert nach außen hin präsentiert zu werden. Meine Vision ist es, in den nächsten fünf Jahren Wohn- und Übernachtungsraum zu schaffen, die Erneuerung und den Umbau der Therme im Zeitplan (2023/ 2024) fertigzustellen und die Innenstadt noch mehr zu beleben. Die Frankenhäuser sollen stolz auf ihre Region sein. Außerdem wird es eine noch engere Zusammenarbeit mit der Bundeswehr geben.

Können sie die Planungen und Umsetzungen präzisieren? Warum planen Sie für fünf Jahre?

Die Therme sollen so gestaltet werden, dass sie den aktuellen Standards einer Kur-, Reha- und Präventionseinrichtung entsprechen. Wir wollen einen Ort des Wohlbefindens schaffen, welches das Thema Salz in den Mittelpunkt stellt. Auch eine „Sauna-Barbarossahöhle“ ist geplant. Bei uns sollen die Menschen gesund werden. Außerdem wird ein Hotel neben der Therme entstehen.
Wir wollen mit allen Projekten bis 2025 fertig sein, denn dann gedenkt die Stadt der Bauernschlacht von 1525.

Wo stehen Sie politisch

Ich bewege mich auf keiner politischen Ebene. Man sollte nur das machen, was man kann. In meinem Fall ist es das Veranstaltungs- und Eventmanagement. Dies beinhaltet auch den richtigen Umgang mit Finanzen und den habe ich gelernt. Eine große Unterstützung ist mir Bürgermeister Matthias Strejc in politischen Fragen, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind, so ist es doch eine gute und professionelle Zusammenarbeit.

Was wünschen Sie sich für Bad Frankenhausen

Das Frankenhausen in den nächsten Jahren eine Kur- und Tourismusregion wird, die anderen Städten in nichts nachsteht.

Das Interview führte Eva Maria Wiegand