Raum für Neues mit Sicherheitsnetz

Erprobungsraum „Goldene Aue“ gestartet

Sonntag
10.07.2022, 20:00 Uhr
Autor:
psg
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„Wer nicht ab und zu in einen Fettnapf tritt, der darf sich nicht wundern, wenn es nicht wie geschmiert läuft“, hieß es in der Predigt von Superintendent Andreas Schwarze am Sonntag in Auleben. Ein Schmunzeln geht durch das Gotteshaus. Das Kirchspiel Auleben-Hamma ist nun ein Erprobungsraum...

Fürbitte im Gottedienst (Foto: R. Englert) Fürbitte im Gottedienst (Foto: R. Englert)
Die Gemeindekirchenräte wollen ihr Gemeindeleben probeweise in den nächsten beiden Jahren selbst gestalten. „Wir möchten halb-selbständig sein“, erklärt Harald Volkmann, der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates. Eingebunden in das sichere Netz des Pfarrbereichs und des Kirchenkreises, aber eben mit viel Raum, Neues auszuprobieren.

Wo die Fettnäpfe auf diesem Weg stehen und was vielleicht sogar an Gutem selbst daraus entstehen kann, wird sich erst noch zeigen müssen. Als Wegbegleiter halten sich aus dem Kirchenkreis der Superintendent und sein Stellvertreter, Pfarrer Gregor Heimrich, sowie bei Trauerfeiern Pfarrer Hauke Meinhold bereit.

Trotz aller Freude über den Start sieht man in den Gesichtern in Auleben aber auch die absehbar wachsende Belastung. Die Gemeindekirchenräte wissen darum und doch haben sie sich mutig aus freien Stücken dafür entschieden. „Fleißige Menschen im Kirchspiel möchten sich auf dieses Experiment einlassen“, erklärt der Superintendent. Lernen, wie Gemeinde funktionieren kann, auch wenn die hauptamtlichen Pfarrer und das gemeindepädagogische Team gerade andernorts unterwegs sind.

Ein Szenario, das nach dem Stellenplan 2035, mit 5 Stellen im Verkündigungsdienst weniger als heute, durchaus zum Gemeindeleben dazu gehören könnte.
Viel Hilfe erhoffen sich die Gemeindekirchenräte aus der Gemeinde selbst. Menschen, die die Ausbildung zum Lektor oder Gemeindekümmerer machen möchten, werden gesucht. In den Liedern und Gebeten ist bei diesem Gottesdienst oftmals die Bitte um Gottes Unterstützung auf dem neuen Weg zu hören.

Musikalisch wird der Morgen vom Kirchen- und dem Posaunenchor gestaltet, geleitet von Kreiskantorin Christine Heimrich. Der Posaunenchor freut sich dabei über die große Unterstützung aus Niedergebra, Niedersachswerfen und Ilfeld. Krankheitsbedingt wäre er am Sonntag sonst nicht spielfähig gewesen. Ein Dankeschön erwartet die Musizierenden später im Pfarrhof mit Herzhaftem vom Grill, Kaffee und Kuchen.

Während die Kinder munter auf der Hüpfburg zu Gange sind, haben die Älteren Zeit, sich über das Kommende auszutauschen. Der nächste Gottesdienst im Kirchspiel wird am kommenden Samstag, um 17 Uhr in Hamma gefeiert.
Regina Englert