Aus dem Kreisausschuss

Der Katastrophenschutz wird nicht viel tun können

Montag
27.06.2022, 18:56 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
Einen Tag vor dem nächsten Kreistag kam heute noch einmal der Kreisausschuss zusammen, um wichtige Vergabeentscheidungen zu treffen. Dabei kamen auch die Grenzen und Möglichkeiten des Katastrophenschutzes zur Sprache, sollte es im Winter tatsächliche eine Gasknappheit geben…

Zunächst aber ging es erst einmal um das liebe Geld. Rund 9,2 Millionen Euro Bedarfszuweisungen wird der Landkreis vom Freistaat in dieser Haushaltrsunde erhalten, in etwa die Summe, um die man auch gebeten hatte. „Unser Dank gilt dem Land, das unseren Wünschen nahezu ungekürzt entsprochen hat. Das ist schon beachtlich, wurde aber auch gut durch Herr Kaun und die Kollegen der Kämmerei unterfüttert“, lobte Landrat Jendricke.

Der Fehlbetrag, der einstmals bei guten 21 Millionen Euro lag, ist auch Dank der Unterstützung aus Erfurt. auf 6,6 Millionen Euro gesunken. Das mache es möglich auch weiterhin „in erheblichem Umfang“ zu investieren, sagte der Landrat. Wobei die Kommunen allerdings zu Recht die Höhe der Schulumlage beklagten, die Lage wäre allerdings noch schwieriger, wenn man die Mittel des Landes nicht hätte. Neben dem Haushaltsbeschluss soll auch das Haushaltssicherungskonzept fortgeschrieben werden. Die Rahmenbedingungen habe man ohne Überraschungen ausgiebig diskutiert.

Gute Nachrichten hatte Jendricke auch für den Schulneubau in Ilfeld, hier werde man mit einer Förderung rechnen können. Für die Bauvorhaben zwischen Herreden und Hörningen sowie zwischen Görsbach und Auleben wird es einen vorzeitigen Maßnahmebeginn geben.

Der Katastrophenschutz wird nicht viel tun können
Im Landratsamt ist seit Beginn des Ukraine-Konfliktes auch die Gasversorgung Thema. Wie sich die Lage im Herbst und Winter entwickeln werde, sei noch nicht abzusehen, meinte Jendricke. „Wir hoffen das es keine Rationierungen geben wird aber Hoffnung alleine reicht nicht“. Sollte es allerdings tatsächlich zu signifikanten Engpässen kommen, sei der Katastrophenschutz im Moment nicht in der Lage, in der Breite zu helfen. Eine „Notbeheizung“ sei unrealistisch, dafür seien die Kräfte vor Ort schlicht nicht ausgerüstet. Würde es zu Abschaltungen im Wohnbereich kommen, werde man zuerst die schützen, die es am härtesten treffen würde, also etwa bettlägerige Patienten, die in den eigenen vier Wänden versorgt werden.

Man habe bereits mit Erhebungen zum Vorhandensein von Ölheizungen oder anderen Heizsystemen durchgeführt. Für den Fall der Fälle wäre es für diejenigen, die voll und ganz von Gas-Wärme abhängig sind, ratsam über die Anschaffung eines Elektroradiators für die Beheizung einzelner Räume nachzudenken. „Ich weiß das ist kritisch aber ich gebe diese Empfehlung lieber schon jetzt als erst im Herbst ab“, sagte Jendricke. Im Notfall sei Strom auf dem europäischen Markt leichter zu organisieren, als Gas. Grundsätzlich würde er es begrüßen, wenn man weiter Gas auch aus Russland beziehen könne. Die Zwänge seien zwar groß, aber das Land sollte sich nicht derart „Selbstgeißeln“, dass elementare Dinge nicht mehr funktionieren.

Aus- und Vergaben
Weiter ging es mit dem üblichen Prozedere, zunächst standen die Ausgaben über 50.000 Euro auf dem Programm:
  • Für das Landesprogramm „Solidarisches Zusammenleben“, wurde der nächsten Mittelfreigabe in Höhe von rund 382.000 Euro zugestimmt
  • Für die Regelschulen müssen neue Softwarelizenzen angeschafft werden. Die Programme werden an den Gymnasien bereits genutzt und werden mit rund 85.000 Euro zu Buche schlagen, die zum Teil vom Land übernommen werden
  • Im Rahmen des „Digitalpakt Schule“ wird für die Regelschule Ellrich neue Netzwerktechnik angeschafft


Im öffentlichen Teil verblieben drei Vergabe-Entscheidungen:
  • Der Neubau des straßenbegleitenden Radwegs zwischen Görsbach und Auleben wurden an die Firma „Strabag“ vergeben, für die Sanierung der Strecke Herreden-Hörningen erhielt Kemna-Bau den Zuschlag. Beide Bauvorhaben sollen pünktlich nach Ferienbeginn am 18. Juli begonnen werden, um die Einschränkungen im ÖPNV so niedirg wie möglich zu halten. Zwischen Herreden und Hörningen wird eine Vollsperrung zur Brückensanierung nötig, eine Garantie dass man die Arbeiten auch in den Ferien abschließen könne gebe es angesichts der volatilen Lage aber nicht
  • Zuletzt die Grundschule Sollstedt, die bald saniert werden soll. Das Los für den Rohbau brachte der Kreisausschuss heute auf den Weg, los geht es aber erst, wenn die denkmalgeschützten Bereiche gesichert wurden

Angelo Glashagel