Mehr Schutz für Luchse

Anlässlich des Internationalen Tag des Luchses bekräftigt der NABU Thüringen seine Forderung effizienter gegen Umweltkriminalität im Freistaat vorzugehen...

Erst zu Beginn des Jahres wurde ein ursprünglich aus dem Harz stammender männlicher Luchs bei Buttstädt auf den Gleisen der ICE-Strecke tot aufgefunden. Nach Erkenntnissen der Kriminalpolizei Erfurt wurde das Tier durch einen gezielten Schuss in den Brustkorb getötet.

„Wir vermissen auch die bislang in Südthüringen, bei der Hohenwartetalsperre, beheimatete und besenderte Luchsin Mira. Seit Ende 2021 ist nichts mehr über ihren Verbleib oder Aufenthaltsort bekannt“, sagt Silvester Tamás der Projektkoordinator vom Luchsprojekt des NABU Thüringen. Ebenfalls als verschollen gilt Luchs Aslan, der einst durch die Wälder bei Ilmenau streifte. „Unsere Bemühungen damit sich Luchse wieder langfristig in Thüringen ansiedeln können, haben nur Erfolg, wenn wir auch für den Schutz der heimlichen Pinselohren garantieren können. Dies gelingt nur durch eine effiziente, schnelle und konsequente Verfolgung von Straftaten gegen geschützte Tierarten“, so Silvester Tamás. Eine hinreichend personell sowie fachlich ausgestattete Stabsstelle für Umweltkriminalität zur Bekämpfung von Umweltstraftaten kann dabei helfen, die Ermittlungsarbeit und Verfolgung von Straftaten gegen geschützte Tierarten zu koordinieren und schneller voranzubringen.

Meldungen zum Luchs und etwaigen Verdachtsfällen auf Umweltstraftaten können auch dem NABU Thüringen gemeldet werden. www.NABU-Thueringen.de/luchse/melden

Der Internationale Tag des Luchses wurde vom Projekt 3Lynx ins Leben gerufen, um für Akzeptanz und die Förderung der Ausbreitung von Luchsen zu sorgen. Im Fokus des Projekts steht die länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Österreich und Tschechien. Die Herausforderung besteht darin, die Schutzmaßnahmen, das Monitoring und das Management der Luchse in eine gemeinsame grenzübergreifende Strategie zu integrieren. Der Internationale Tag des Luchses richtet sich besonders an alle Politiker, Jäger, Förster und Naturschützer, sowie an Bürger und Wissenschaftler.