Nordhäuser Oberligist gastiert Samstag in Bischofswerda

Endspielwochen für Wacker beginnen

Donnerstag
02.06.2022, 17:00 Uhr
Autor:
red
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Die Tabellensituation ist kurz vor Spielzeit-Ultimo für den Nordhäuser Fußball-Oberligisten FSV Wacker 90 dramatisch. Aber noch ist nichts verloren, selbst wenn am Samstag in Bischofswerda nicht gepunktet werden kann. Unsere Vorschau auf das erste von drei (oder gar fünf) Endspielen…

So wie hier nach dem Heimsieg gegen Grimm im Herbst wollen die wacker-Spieler auch am Samstag in Bischofswerda jubeln. (Foto: Michael Liedke) So wie hier nach dem Heimsieg gegen Grimm im Herbst wollen die wacker-Spieler auch am Samstag in Bischofswerda jubeln. (Foto: Michael Liedke)

Die Vereine auf den Plätzen 15 bis 19 der Oberliga Süd der Spielzeit 2021/22 steigen in die entsprechenden Landesligen ab. So will es die Spielordnung des Nordostdeutschen Fußballverbandes. Schon im Winter zog der FC Merseburg sein Team zurück und ist damit 19. Der ambitionierte FC Carl Zeiss Jena will fürderhin auf eine Zweitvertretung verzichten und zieht deshalb seine Mannschaft ebenfalls am Saisonende aus der Oberliga zurück (Platz 18). Die beiden Thüringer Rivalen aus Arnstadt und Martinroda steigen definitiv ab (16. und 17. Platz). Und den ungeliebten 15. Tabellenplatz nimmt nach einer weiteren Heimniederlage gegen Zorbau am letzten Samstag der Nordhäuser FSV ein. Durch die zeitgleichen Siege der unmittelbaren Konkurrenten aus Grimma und Leipzig bestehen für Wacker nur noch theoretische Chancen, das rettende Ufer als 14. zu erreichen.

Zu allem Überfluss scheinen aus der Regionalliga Nordost mit Auerbach und sehr wahrscheinlich auch Eilenburg (im Fall eines Nichtaufstiegs des BFC Dynamo in die 3. Liga nach dem Scheitern in der Relegation) gleich zwei Absteiger in die Oberliga-Südstaffel des NOFV abzusteigen. Doch jetzt kommt eine Relegation auch für die Oberliga ins Spiel, die beide 15. der Nord- und Südstaffel einen Abstiegsplatz ausspielen lassen soll.

Rückblick
Als „enttäuschend und frustrierend” bezeichnet Wacker-Coach Matthias Peßolat das letzte Wochenende. “Wir wollten beim Heimspiel drei Punkte einfahren, was uns leider nicht gelungen ist. Dazu kommt dann auch noch, dass die Konkurrenz nicht für uns gespielt hat. Letztendlich hatten wir in den gesamten 90 Minuten eigentlich nur eine einzige hundertprozentige Torchance durch Thomas Riemekasten. Das wäre dann das 1:1 gewesen“, erinnert er sich an das Zorbau-Spiel und analysiert die Niederlage so: „Es fehlt im letzten Drittel einfach die Genauigkeit, die Präzision.“

Daran wollen sie unter der Woche arbeiten, versprach Peßolat den Fans. Doch leider kommen vor der Partie beim FV 08 Bischofswerda auch noch Personalsorgen hinzu. „Aufgrund unserer Personaldecke müssen wir nun etwas “basteln”, um für Samstag eine schlagkräftige Truppe auf den Platz zu bringen. Aber da hilft uns jetzt auch kein Rumjammern.“

Der kommende Gegner aus dem “Tor zur Oberlausitz” holte aus den letzten drei Partien nur einen einzigen Zähler, ist aber in der Tabelle in gesichertem Fahrwasser und kann unbeschwert aufspielen. Es setzte zuletzt Niederlagen gegen Bautzen und Zorbau, in Rudolstadt reichte es dann zu einem Punktgewinn. Am Pfingstsamstag um 14 Uhr in der Volksbank Arena von Bischofswerda wird der FSV Wacker noch einmal alles versuchen, sich vor der Relegation zu retten.

Angesichts der fünf Punkte Rückstand auf Grimma bei neun noch zu vergebenden und der zwei (bei einem Spiel mehr) auf Inter Leipzig ein wahres Endspiel. Sollten die Nordhäuser die Heimreise am Samstag nicht als Sieger antreten, kann der Busfahrer sich schon langsam mit der Route nach Neuruppin vertraut machen, wo es in der Relegation zum ungeliebten Showdown der Saison kommen könnte.
Olaf Schulze