Jury zu Gast in Appenrode

Authentisch ist das neue Cool

Sonnabend
28.05.2022, 11:07 Uhr
Autor:
red
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Appenrode hat sich beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ beworben. Vor kurzem war die Jury zu Gast im Ort und die Appenröder haben alles in die Waagschale geworfen...

"Unser Dorf hat Zukunft" - Jury zu Gast in Appenrode (Foto: I. Flohr) "Unser Dorf hat Zukunft" - Jury zu Gast in Appenrode (Foto: I. Flohr)
Das Motto der Jurybereisung sagt schon Alles aus: „Authentisches Appenrode – Authentisch ist das neue cool! „Wir zeigen uns so wie wir sind: bodenständig, pragmatisch und mit einer gesunden Unbekümmertheit in der Planung und Umsetzung von Projekten.“, war sich der Ortsteilrat recht früh klar. In 120 Minuten die wesentlichen eigenen Punkte zu setzen, sich nicht zu verzetteln und trotzdem ein größtmögliches Spektrum der Dorfgemeinschaft abzubilden, ist eine Herausforderung. Dieser stellten sich die Appenröderinnen und Appenröder und präsentierten der Jury ihre Erfolge, die Ideen und schonungslos die Stärken und Schwächen.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde am Friedhof führte Ortschronist Ralf Napiralla mit einem gekonnten Dreizeiler in die Bereisung ein. Dies sollte sich an den verschiedenen Haltepunkten wie ein roter Faden durch den Tag ziehen. Katja Hartung referierte über das Friedhofskonzept und die Entwicklung des Areals hin zu einem Park. Karsten Spieß oblag es, das Leitbild vorzustellen. Ortsteilbürgermeister Ingmar Flohr, der gekonnt und zackig durchs Programm führte, ging noch kurz auf die Naherholungsregion Süd mit der „Kelle“ ein. Per Traktor ging es nun zum zweiten Halt – dem Feuerwehrgerätehaus. Christian Spieß, der stellvertretende Wehrleiter, sprach über die Herausforderungen der derzeitigen Infrastruktur, über die gesellschaftliche Rolle einer Ortsfeuerwehr und voller Stolz über die sehr starke Jugendfeuerwehr. In gebotener Kürze wurde auf den geplanten Neubau Bezug genommen und sodann setzte sich der Tross wieder in Bewegung.

Nächste Rast: Dorfgemeinschaftshaus. Bei der Fahrt durch den Ort ertönte das, von Familie König neu aufgelegte, „Appenröder Lied“ via Dorffunk durch die Straßen und Gassen. Der Dorffunk als Alleinstellungsmerkmal durfte bei der Präsentation natürlich nicht fehlen und weckte am Dorfgemeinschaftshaus das Interesse der Juryteilnehmer. Nach einem knappen geschichtlichen Abriss wurde der Planungsstand des neuen Dorfzentrums thematisiert.

Maik Marhold vom Schützenverein präsentierte anschließend den Schützenkeller, informierte über den Verein, das Vereinsleben und den unbedingten Willen, das diesjährige Schützenfest durchführen zu wollen. Die aktuell 58 Schützenschwestern und -brüder lechzen nach dem Höhepunkt jedes Schützenjahres.
Immer die Zeit im Blick, läutete Ralf Napiralla die Glocke und das bedeutete: „Aufsitzen!“ Die knapp dreißigköpfige Reisegruppe setzte sich in Richtung Sportplatz in Bewegung. Hier soll bis zum Jahre 2030 der „Erholungscampus Ochsenborn“ entstehen. Neben den bereits errichteten Wohnmobilstellplätzen steht die Entwicklung des schönen Areals für die eigene Bürgerschaft im Zentrum der Bemühungen.

„Wir brauchen Gäste in unserem Ort bzw. unserer Region. Weder die schönen Ausflugsziele noch eine künftige Gastronomie können wir allein aus dem Ort mit Leben erfüllen. Am Ende profitieren wir Alle davon.“, ist sich Ingmar Flohr sicher und sagt auch: „Hier ist noch Aufklärungsarbeit notwendig. Wir müssen die Informationen noch besser streuen.“

Die Glocke erklingt. Es geht weiter zur Familie Smolla. Diese zog mit Ihren drei Kindern 2019 aus der Stadt in den Ort. Sie machten aus einem alten Haus ein Schmuckstück. Dies zeigten Sie den Gästen und brachten in Ihrem Hintergebäude einige Jurymitglieder zum Staunen. Dort steht ein neuer Lehmofen, der das erste Mal angefeuert wurde.

Selbst gebackenes Brot und selbst gebrautes Bier werden hier nah beieinander hergestellt. Kostproben sollte es am Endpunkt der Bereisung reichlich geben.
Am Kreuzweg warteten beim nächsten Stopp Ralf Oberbüchler und Tobias Weber von der Jagdgruppe Appenrode. Beide erzählten den Gästen die Motivation der aktiven Truppe. Beide informierten über den angelegten Nussbaumlehrpfad, ihre Pflanzaktionen und über den aktuellen Bau einer schönen Wanderhütte am Harzrundweg.

Ingmar Flohr ergänzte zur Naherholungsregion Nord: „Mit dem Steinmühlental und der direkten Anbindung an das Harzer Hexenreich in Rothesütte sowie der Hayner Linde gibt es auch hier großartige und gut nachgefragte Wanderziele und -routen.“

Die Fahrt zum Ziel, dem Gackerlandblick, zeigte der Jury, das was uns ausmacht. Der Traktor hielt steigungsbedingt an, man stieg umgehend ab und ging fortan zu Fuß zur Hütte. Mit jedem Schritt öffneten sich das Panorama und die Augen der Gäste. Der Lohn des Tages Anstrengungen war ein großartiger Blick über Appenrode und den Südharz.

An der Hütte warteten bereits Anja Schlottke sowie Gitte und Frank Smolla mit der Verpflegung. Frank Merkl ging noch kurz auf die Entstehungsgeschichte der Hütte ein und warum der Ort unter den Einheimischen so beliebt ist. Der Ausblickpunkt ist auch Bestandteil des Ellricher Kirchenwanderweges.

Das Schlusswort oblag dem Ortsteilbürgermeister: „Sie haben sicherlich gemerkt, dass wir uns auf den heutigen Tag gefreut haben. Wir wollten authentisch sein und haben uns riesig gefreut, dass Sie unsere Gäste waren. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.“
Bei frisch gebackenem Kuchen, Wildwurstspezialitäten, noch warmen Brot aus dem Lehmofen und selbst gebrautem Bier klang der Nachmittag aus. In lockerer Runde wurden Gedanken ausgetauscht, neue Ideen geboren und Kontakte geknüpft.

Es war ein aufregender Tag mit viel Vorbereitung, Herzblut und einer gehörigen Spur Lokalpatriotismus.
Nun gilt es bis zum 10. September zu warten. Dort wird der Landessieger gekürt und die weiteren Platzierungen bekannt gegeben.

Der Ortsteilrat bedankt sich bei allen Helfern und Unterstützern für einen reibungslosen Ablauf. Wir machen weiter. Denn Appenrode hat eindeutig Zukunft!
Ingmar Flohr