Enttäuschte Gesichter und die Frage nach der Trendumkehr

Preußen verlieren wieder

Sonntag
08.05.2022, 12:55 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
SG 1. FC Sonneberg – FSV Preußen Bad Langensalza 1:0 (1:0)

Irgendwie passt dieses Spiel beim Tabellenvorletzten voll in die derzeitige Situation der Preußen-Mannschaft. Einen Vorwurf konnte man keinem der Spieler machen, die bis zum Schluss alles versuchten, aber Aufwand und Nutzen standen in keinem Verhältnis...

Auch die Einwechslung der Gebrüder Weis konnte die Partie in Sonneberg nicht mehr drehen (Foto: B.Harbauer) Auch die Einwechslung der Gebrüder Weis konnte die Partie in Sonneberg nicht mehr drehen (Foto: B.Harbauer)


Eigentlich sollte im Sonneberger Kessel wieder ein Erfolgserlebnis her, doch es wurde ein Tag zum Vergessen. Dabei ging es gut los, in den ersten beiden Spielminuten zwei Chancen für Finger (Freistoß in die Mauer) und Linz (Kopfball gehalten nach Fiß-Flanke). Die Gastgeber, defensiv von Trainer Röhr eingestellt, setzten alles auf Konterfußball. Sie versuchten es zunächst mit Distanzschüssen von Scheidemann und Dorst, doch kein Problem für Geißler. Es blieb vieles Stückwerk und man neutralisierte sich im Mittelfeld.

Für die Preußen versuchte es Linz mit einem Distanzknaller, den Keeper Held prallen ließ, Wiegel dies aber nicht zur Führung nutzen (36.) konnte. Die letztlich spielentscheidende Szene mit einfachem Fußball: Abschlag Held, Hermes verlängert unglücklich per Kopf, Hertel geht allein auf Geißler zu und vollendet zum 1:0 (41.). So ging es in die Halbzeit. Den Sonnebergern merkte man den Kampfeswillen an, sie waren zum Siegen verdammt und spielten lange Bälle. Das reichte bis dahin, um eine schläfrige Preußen-Elf in den Rückstand zu zwingen.

Es brauchte aber eine weitere Viertelstunde, um zu sehen, wer hier eigentlich auf Platz 4 in der Tabelle steht. Mit der Einwechslung der Weis-Brüder nach einer Stunde verlagerte sich das Geschehen nahezu ausschließlich in die Hälfte der Sonneberger. Die Gastgeber verteidigten mit allem was sie hatten 30 Meter vor dem eigenen Tor und kamen kaum noch aus der eigenen Hälfte. Weis mit Diagonalbällen brachte Finger zweimal in Abschlussposition (59., 63.), doch Keeper Held wurde genau zu diesem für Sonneberg. Ab der 70. Minute erste Krämpfe, viel Zeitspiel und wenig Fußball. Hertel mit einem Konter hätte in der 71. Minute das Spiel entscheiden können, sein Abschluss ging übers Tor.

Wiegels Abschluss aus drei Metern (85.), Fingers Schuss aus sechs Metern drüber (87.), jeweils gut durchgespielt in der Vorbereitung, sorgten nur noch für Kopfschütteln auf der Preußen-Bank. Auch die fünfminütige Nachspielzeit hätte noch für den einen Punkt sorgen können. Harnischs weiter Flankenball senkt sich über den Keeper, springt vom Innenpfosten wieder raus, die anschließende Flanke auf Finger kann dieser allein aus fünf Metern nicht im Tor unterbringen (90.+4). Das wars. Ein enttäuschendes Ergebnis gegen einen Gegner, der zwar kämpferisch alles reinwarf, aber wenig fußballerische Momente besaß.

Das Fazit ist recht einfach und wurde in Sonneberg offensichtlich: ein Tor erzielt in den letzten vier Spielen, eine unterirdische Chancenverwertung und irgendwie weiß keiner so richtig, wie man dies abstellen kann. Es sind noch fünf Spiele zu absolvieren und die Trendumkehr sollte bald erfolgen. Im nächsten Heimspiel gegen Geratal gehen die Preußen zumindest mal nicht als Favorit ins Spiel. Vielleicht hilft das ja, um endlich den Negativlauf zu stoppen.

Tore: 1:0 Hertel (41.)

FSV Preußen: Geißler, Velandia, Harnisch, Jäger, Hermes, Kumm (56. L. Weis), Linz (56. C. Weis), Wiegel, Finger, Fiß, Müller