Tag des Sports in und an der Ballspielhalle

Ran an den Ball

Dienstag
03.05.2022, 12:30 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Die individuelle Fitness im speziellen und der Vereinssport im Allgemeinen hatten unter der Corona-Pandemie zu leiden und kämpfen weiter mit den Folgen. Mit einem großen Sportaktionstag unter dem Motto „Ran an den Ball“, der sich vor allem aber nicht ausschließlich an die Jüngeren richtet, wollen der Kreissportbund und der Nordhäuser Sportverein wieder Bewegung in die Sache bringen…

Sport, Spaß und Bewegung - Aktionen wie diese aus dem Jahr 2016 waren lange nicht möglich. NSV und KSB wollen das jetzt endlich wieder ändern (Foto: nnz-Archiv) Sport, Spaß und Bewegung - Aktionen wie diese aus dem Jahr 2016 waren lange nicht möglich. NSV und KSB wollen das jetzt endlich wieder ändern (Foto: nnz-Archiv)


Bewegte Kinder sind gesunde Kinder - während der Pandemie dürfte die allgemeine Fitness der Bevölkerung, unabhängig vom Alter, einige Kratzer abbekommen haben. Spürbar wurde das auch bei den vielen, kleinen und großen Sportvereinen der Region. Die roten Zahlen sind beim Kreissportbund (KSB) über die letzten beiden Jahre zusammengelaufen, bei den Jüngsten ab 5 Jahren und den Älteren ist die Entwicklung am deutlichsten zu sehen, sagt KSB-Chef Patrick Börsch.

Nun da Corona im Rückspiegel zu verblassen scheint, will man in Nordhausen nicht länger auf den eigenen Händen sitzen und den lokalen Sport wieder auf die Beine helfen. Für den kommenden Samstag haben der Nordhäuser Sportverein NSV und der KSB einen sportlichen Aktionstag auf die Beine gestellt, der sich vor allem an das junge Publikum und ihre Familien richten soll.

Geplant ist, sowohl auf dem Parkplatz der Ballspielhalle als auch in der Halle Sport, Spaß und Spiel anzubieten. Auf dem Parkett wird der NSV 14 junge Handballmannschaften aus drei Bundesländern empfangen, die sich den ganzen Tag über in verschiedenen Turnieren messen können. Draußen wartet ein sportlicher Parcour mit aktuell acht Stationen, bei dem sich die Kinder ausprobieren und verschiedene Sportarten kennenlernen können. Auf dem Programm stehen Fußball, Tischtennis, Boxen, Karate und natürlich Handball. Auch ein Schützenverein hat sich mitsamt einer Laseranlage, angekündigt, außerdem die pro Vita Akademie und noch einige Partner mehr. Die obligatorische Hüpfburg wird ebensowenig fehlen wie Kinderschminken und die passende Versorgung, versprechen die Organisatoren.

Ein großes Sportfest also, wie man es aus Vor-Corona-Zeiten kennt. Die Idee dahinter geht aber in diesen Tagen zwangsweise weiter, als das damals der Fall war. Man sucht nicht nur die Jüngeren anzusprechen. Denn die sind nicht das Kernproblem, dass viele Vereine gerade umtreibt. Man sei guter Dinge, den „Schwund“ der Corona-Zeit im Jugendbereich wieder ausgleichen zu können. Was fehlt, sind die Kräfte im Hintergrund. „Der Zulauf nach der Corona-Zeit ist wieder da, aber es fehlen noch die helfenden Hände“, erklärt Frank Olech vom NSV. Das klassische Ehrenamt habe in der Pandemie einen herben Schlag abbekommen und es sei an der Zeit, die alten Strukturen aufzulockern und neu zu denken. Doch dafür braucht man Menschen, die mitmachen und helfen wollen und wenn es nur eine Kleinigkeit ist, wie etwa die Pflege einer Kontaktliste für das Training.

Der Sporttag samt Turnier soll deswegen auch helfen, den Eltern, Großeltern, Onkeln und Tanten zu zeigen, wo die Freunde des Vereinslebens liegen. Für den Handball kann Veit Meier das sehr genau beantworten: „Bei uns geht es schon früh auch um Technik und Taktik, das gehört dazu. Aber der Spaß steht immer im Vordergrund. Wenn sie die Freude bei einem Treffer sehen, nicht nur bei Kindern, dass kann man nicht wirklich beschreiben.“ Genau das zu erleben - die Stimmung bei einem Turnier, die Freude, das Gemeinschaftsgefühl - das hofft man mit dem Turnier in der Halle auch für Außenstehende zu ermöglichen.

Auftakt für einen sportliche Sommer
Von Seiten des Kreissportbundes möchte man den Aktionstag am kommenden Samstag auch als Auftaktveranstaltung verstanden wissen. Zum wiederholten Male wird man im Landkreis in diesem Jahr das Projekt „Bewegte Kinder= Gesündere Kinder“ in Zusammenarbeit mit den Grundschulen der Region durchführen, erläutert Viktor Vollmer, der das Projekt für den KSB betreut. Kern der Aktion ist ein „Senso-Motorischer Test“ unter den 3. Klassen unter anderen in Form eines „Sprintchecks“. Elf Grundschulen werden sich in diesem Jahr an der Aktion beteiligen. Unterstützt wird das Vorhaben durch den Landessportbund und die Universität Jena, welche die Ergebnisse wissenschaftlich auswertet. Die Kinder erhalten im Gegenzug eine individuelle Einschätzung ihrer Stärken und eine Empfehlung zu den Bereichen, in denen sie noch besser werden können. An den Teilnehmenden Schulen wird es dazu wieder einen „Schulsprint“ geben. Den großen Abschluss bildet dann der „Tag des Sports und der Gesundheitsförderung“, der am 25.6. auf dem Hohekreuz-Sportplatz stattfinden soll.

Analog zum Sporttag am kommenden Wochenende plant man auch auf dem Platz ein großes Sportfest samt Vereinsmeile. Mit dabei ist dann auch der Leichtathletikverband, der Punkte für flinke Sprinter und kräftige Werfer vergeben wird. Die Schule mit den meisten Punkten wird sich über einen Schulsatz Trikots freuen können. Und das ist nur ein Teil des sportlichen Jahres. Die Handballer zum Beispiel planen schon ihren „Return to Play“-Cup, der Nachwuchsmannschaften der Bundesligisten nach Nordhausen bringen wird. „Wichtig ist, das es endlich wieder richtig losgeht mit dem Sport“, fast Handballtrainer Veit Vollmer die Kernbotschaft zusammen.

Wer sich dem Treiben in und um die Ballspielhalle herum anschließen möchte, kann das am kommenden Samstag von 10 bis 14.30 Uhr tun. Der Eintritt ist kostenfrei. Da der Parkplatz vor der Halle nicht in vollem Umfang genutzt werden kann, bitten die Organisatoren darum, Parkmöglichkeiten in der Umgebung zu nutzen oder am besten gleich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Ballspielhalle zu kommen.
Angelo Glashagel